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Alma Mahler-Werfel über eine intime Begegnung mit Hans Pfitzner:

Da - dieser feine Dichter und Musiker sagte wörtlich: "Was sollen wir jetzt tun? Soll ich dich nun besitzen - oder nicht?" Er war mir nur komisch in diesem Moment. Ich ließ ihn noch eine kurze Weile bei dem "wir", aber jämmerlich kam mir dieses grobklotzige, kleine, schwache Nervenbündel vor! Das sind die Künstler! Wenns ans Leben geht - werden sie Dilettanten!
(aus "Witwe im Wahn" von Oliver Hilmes)
mehrLicht - So, 20:47

Von Weisheit ist die junge Dame allerdings noch ein Stück entfernt - verallgemeinern läßt sich das kaum. In Bezug auf Pfitzner hat sie allerdings scharf gesch(l)ossen, denn wenige Komponisten der Zeit waren so widersprüchlich und zerrissen wie dieser, das zeigen auch Porträts von ihm durchaus. Mahler hingegen (auch Berg und Werfel) würde ich kaum als "Nervenbündel" bezeichnen.

Also

nach dem, was ich über Mahler in diesem Buch gelesen habe, war er zwar kein Nervenbündel, aber als Dilettant im Leben könnte man ihn durchaus auch bezeichnen. Leider hat er das ja erst dann gemerkt, als sie fremdgegangen ist und hat dann um so mehr aufgedreht, was ihm aber nicht gut bekommen ist. ;o)
mehrLicht - Mo, 21:10

auf jeden Fall im Bereich vieler Dinge, die eben nicht seine geliebte Musik betreffen. Ich glaube er hatte ziemlich konkrete Vorstellungen von dem, wie "Leben" für ihn aussehen sollte. Da man das aber nicht konstruieren kann wie eine Partitur, dürfte er oft von den Realiäten überrollt worden sein - wenn ich da manche Passagen in Mahler-Büchern lese, vor allem auch seine Briefe und Aufzeichnungen, dann ist da schon ein gewisser Autismus dem Leben gegenüber zu spüren. Was bei Künstlern natürlich kaum verwunderlich ist.

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