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Den Jeziden verbietet nämlich ihre Religion, Salat zu erwähnen oder etwas anzufassen, was damit in Berührung gekommen ist; nach ihrem Glauben hielt sich Satan ehemals im Salat auf...
...Die Jeziden sind merkwürdige und auffallend freundliche Leute, die den Satan hauptsächlich verehren, um ihn gnädig zu stimmen. Ihm wurde, wie sie glauben, von Gott die Welt übergeben, und auf die Zeit Satans soll die Zeit Jesu folgen, den sie wohl als Propheten anerkennen, aber einen Propheten bislang ohne Macht. Satans Name darf nie genannt werden und auch kein anderes Wort, das ähnlich klingt...
...Ihr Heiligtum, die Grabstätte von Scheich 'Adi, liegt in den kurdischen Bergen bei Mosul, und als wir dort in der Nähe gruben, haben wir es besucht. Ich glaube, kein Ort der Welt besitzt solche Schönheit und solchen Frieden...
...Im Innenhof befindet sich der Eingang zum Tempel, auf dessen rechter Seite eine geschnitzte schwarze Riesenschlange zu sehen ist. Die Schlange ist ein heiliges Tier, denn als die Arche Noah nach jezidischem Glauben auf dem Gebirge Sindschar strandete, rollte sich die Schlange zusammen, um das entstandene Loch zu stopfen. So konnte die Arche wieder weiterschwimmen.
Wir zogen dort unsere Schuhe aus und wurden in den Tempel geführt, wobei wir vorsichtig über die Schwelle stiegen, da man nie auf eine Schwelle treten darf. Man darf auch nicht seine Schuhsohlen zeigen - so ist das Sitzen auf dem Boden mit gekreuzten Beinen kein geringes Kunststück.
Das Innere ist dunkel und kühl, und man hört Wasser rieseln aus der Heiligen Quelle, die in den Tiefen bis hin nach Mekka reichen soll. An hohen Festtagen wird in diesen Tempel der Kandelaber mit der Figur eines Pfauen gebracht. Der Pfau ist das Symbol Satans, einige meinen, weil dieses Wort sich von dem Verbotenen Namen am meisten unterscheidet. Jedenfalls stellt er Lucifer, den Sohn des Morgens dar, der Engel Pfauhahn des jezidischen Glaubens.
(aus "Erinnerung an glückliche Tage" von Agatha Christie)
...Die Jeziden sind merkwürdige und auffallend freundliche Leute, die den Satan hauptsächlich verehren, um ihn gnädig zu stimmen. Ihm wurde, wie sie glauben, von Gott die Welt übergeben, und auf die Zeit Satans soll die Zeit Jesu folgen, den sie wohl als Propheten anerkennen, aber einen Propheten bislang ohne Macht. Satans Name darf nie genannt werden und auch kein anderes Wort, das ähnlich klingt...
...Ihr Heiligtum, die Grabstätte von Scheich 'Adi, liegt in den kurdischen Bergen bei Mosul, und als wir dort in der Nähe gruben, haben wir es besucht. Ich glaube, kein Ort der Welt besitzt solche Schönheit und solchen Frieden...
...Im Innenhof befindet sich der Eingang zum Tempel, auf dessen rechter Seite eine geschnitzte schwarze Riesenschlange zu sehen ist. Die Schlange ist ein heiliges Tier, denn als die Arche Noah nach jezidischem Glauben auf dem Gebirge Sindschar strandete, rollte sich die Schlange zusammen, um das entstandene Loch zu stopfen. So konnte die Arche wieder weiterschwimmen.
Wir zogen dort unsere Schuhe aus und wurden in den Tempel geführt, wobei wir vorsichtig über die Schwelle stiegen, da man nie auf eine Schwelle treten darf. Man darf auch nicht seine Schuhsohlen zeigen - so ist das Sitzen auf dem Boden mit gekreuzten Beinen kein geringes Kunststück.
Das Innere ist dunkel und kühl, und man hört Wasser rieseln aus der Heiligen Quelle, die in den Tiefen bis hin nach Mekka reichen soll. An hohen Festtagen wird in diesen Tempel der Kandelaber mit der Figur eines Pfauen gebracht. Der Pfau ist das Symbol Satans, einige meinen, weil dieses Wort sich von dem Verbotenen Namen am meisten unterscheidet. Jedenfalls stellt er Lucifer, den Sohn des Morgens dar, der Engel Pfauhahn des jezidischen Glaubens.
(aus "Erinnerung an glückliche Tage" von Agatha Christie)
zuckerwattewolkenmond - So, 20:31
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