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„Ein Verwundeter liegt im Sterben und will wissen, wofür er stirbt. Er lässt die Krankenschwester rufen und sagt ihr: 'Ich sterbe als Soldat und möchte wissen, für wen ich sterbe.' Die Schwester antwortet: 'Sie sterben für Führer und Volk.' Der Soldat fragt dann: 'Kann dann nicht der Führer an mein Sterbebett kommen?' Die Schwester antwortet: 'Nein, das geht nicht, aber ich bringe Ihnen ein Bild des Führers.' Der Soldat bittet dann, dass ihm das Bild zur Rechten gelegt wird. Weiter sagt er dann: 'Ich gehöre der Luftwaffe an.' Da bringt ihm die Schwester das Bild von Reichsmarschall Göring und legt es zur Linken. Daraufhin sagt der Soldat: 'Jetzt sterbe ich wie Christus - zwischen zwei Verbrechern.'„
Das Lachen bleibt einem im Halse stecken, wenn man weiß, daß für das Erzählen dieses politischen Witzes Priester Joseph Müller am 11. September 1944 durch das Fallbeil hingerichtet wurde. Er hat sich übrigens bei den Vernehmungen immer geweigert, den Namen desjenigen zu nennen, der ihm diesen Witz erzählt hatte.
ElsaLaska - Di, 00:22

Ich lache trotzdem - aber natürlich nicht aus Missachtung, sondern weil ich glaube, dass es ganz wichtig ist, diese Geschichte weiterzuerzählen. Und weil ich denke, dass der Witz- und ich hasse Witze eigentlich - es wert war, dafür zu sterben.
(Okay, ich hätte nicht dafür sterben wollen, natürlich nicht, ich meine ja halt auch in der Rückschau im Jahr 2008, ich kann ja nichts mehr dazu ändern, ob ich deshalb lache oder eben nicht).
Sehr schönes Fundstück.

Ich hab ja auch gelacht,

als ich dann allerdings die Geschichte dazu gehört habe, hat mich das doch ziemlich mitgenommen, obwohl ich nicht denke, daß ich irgendwie naiv dem Dritten Reich gegenüber bin. Aber wenn man so persönliche und absurde Schicksale hört, ist das noch etwas völlig anderes. Außerdem habe ich bei mir gedacht, wenn es heute noch verboten wäre, Witze über Politiker zu reißen, müßten hier reihenweise Köpfe rollen.
ElsaLaska - Di, 01:12

Das ganze Dritte Reich war vollkommen absurd. Ich weiß überhaupt nicht, wie die Leute ein Lebensgefühl der Normalität haben konnten - man musste wohl schon sehr in seiner Kritikfähigkeit eingeschränkt sein, um das nicht wahrzunehmen. (Ohne jetzt behaupten zu wollen, es hätte mich nicht auch erwischen können mit dem Jubel und dem Fanatismus und der Verblendung -darüber mache ich mir häufig Gedanken und habe nicht den Hochmut, das komplett für mich auszuschließen, aber ein Stück weit ist da auch die Familiengeschichte vor)-.

Ich wüßte ebenfalls nicht,

ob ich irgendwie anders gehandelt hätte als die meisten. Man kann das ganz schlecht einschätzen, was in einer bestimmten Zeitströmung mit den Massen vor sich geht, und viele, die die Leute verurteilen, die sich nicht gegen die Nazis gestellt haben, lassen sich heute ebenso von irgendwelchen Massenhysterien mitreißen und sei es die Hysterie der politischen Korrektheit.

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