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...dies ist ein andrer Punkt bei Übersetzungen, wir werden auf ihn noch kommen: daß auch Übersetzungen, die nicht so gut sind, einem guten Roman im allgemeinen nichts anhaben können; in diesem Genre scheinen, im allgemeinen wenigstens, die Makrostrukturen, also der Rhythmus der Teile, der Wechsel der Figurenkonstellationen, der Tempowechsel und ähnliches, mindestens ebenso bedeutend zu sein wie die Feinstruktur der Sprache. Und man kann einen schlecht übersetzten, aber guten Roman zwar erst nach achtzig Seiten, dann aber sehr gut von einem sprachlich wunderbar anheimelnden, aber eben zweitklassigen einheimischen Roman unterscheiden.
(aus: "Die wunderbaren Falschmünzer. Ein Roman-Verführer" von Rolf Vollmann)
(aus: "Die wunderbaren Falschmünzer. Ein Roman-Verführer" von Rolf Vollmann)
zuckerwattewolkenmond - Do, 22:20
Genau!