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Babelsberg/Glienicke

Am Donnerstag machte ich mal wieder einen Ausflug zur Glienicker Brücke, um diesmal auch die Umgebung rechts davon und um das Glienicker Schloß zu erkunden. Das hatte ich ja bei jenem Ausflug nicht mehr geschafft. Diesmal kam ich auf die glorreiche Idee, meine Füße zu tapen, denn meistens sind es zuerst Blasen die mich stoppen, auch wenn ich ansonsten noch stundenlang herumlaufen könnte. Besonders in diesem Jahr brauche ich Schuhe, sogar eingelatschte, bloß anzugucken, um Blasen zu bekommen. Verstehe ich gar nicht, denn ich lasse mir extra Schwielen und Hornhaut stehen, um die Füße “härter” zu machen, aber sie sind trotzdem extrem empfindlich. Mit dem Tapen ging es aber ganz prima. Keine einzige Blase, obwohl ich einen halben Tag dort marschiert bin und mir nur zwanzig Minuten Pause auf einer Bank gegönnt habe. Auch die Hinfahrt ging prima und ich habe festgestellt, daß ich genau ein und eine Viertelstunde Anfahrt habe. Das sind gerade mal fünf bis zehn Minuten mehr, als ich von der Arbeit zur Physiotherapie im gleichen Bezirk brauche. Eigentlich ein Witz und wahrscheinlich kommt einem die Zeit nur deshalb länger vor, weil man sich währenddessen tatsächlich fortbewegt und nicht nur wartet. Jedenfalls lohnt sich hier die Anfahrtszeit, denn in der Gegend kann man sich bequem einen ganzen Tag aufhalten. Es gibt überall Bänke, lauschige Plätzchen, Biergärten natürlich auch, und neben dem Schloß Babelsberg geisterhafte Toiletten in einer Baracke. Wenn man dort die Tür zu einem Abteil öffnet oder schließt, spült die Toilette von alleine, gegenüber an der gekachelten Wand gibt es eine Aufschrift “Hier spülen” mit aufgezeichneter Hand. Das habe ich zuerst nicht für voll genommen und nach dem Hebel für die Spülung gesucht, bis ich auf die Idee kam, die Hand an die Kacheln zu legen. Und es spülte. Auch ein Rinnsal Wassers zum Händewaschen kommt von alleine aus der Wand, wenn man seine Hand in eine dafür vorgesehene Höhlung hält, ebenso Seife, und in angemessener Zeit danach aus dem gleichen Loch ein Gebläse. Die Gegend dort finde ich immer wieder traumhaft. So viel Wasser, Himmel, Grün, Geschichte und Architektur – die Könige wußten, wo es schön ist – und spätestens im Ruhestand ziehe ich ebenfalls nach Potsdam oder Glienicke, jawohl. Ich bin auch gar nicht anspruchsvoll. Würde zwar gerne im Schloß Babelsberg wohnen, da er mir so gut gefällt, besonders mit dem geheimen Garten dahinter, aber ich würde auch eines von diesen faszinierenden “Hexenhäuschen” nehmen. Die ähneln ein wenig einer Burg, denn der untere Teil und Keller sind anscheinend aus Felsstein erbaut und darüber erst aus Holz. An der Wasserseite dürfte es schwierig sein, da einzusteigen, obwohl das Wasser nur ein kleiner Bach mit Entengrütze ist. Mich würde interessieren, wie es drinnen aussieht, inklusive “Felsenkeller”.

"Hexenhaus" mit Felsenkeller"Hexenhaus" mit Wasserzisterne

 

Ganz ungefährlich war der Ausflug nicht, denn im Glienicker Volkspark sind dauernd Äste heruntergekommen, doch ohne daß irgendein Lüftchen wehte. Erst als ich bereits durch war, sah ich am Eingang das Schild mit der Aufschrift “Achtung Astbruchgefahr! Bitte meiden Sie den Aufenthalt unter Bäumen.” Leichter gesagt als getan, wenn der größte Teil regelrechtes Waldgebiet ist. Unterwegs fand ich einen ausgetrockneten künstlichen “Bergquell” und als ich den Hügel hinaufgeklettert war, sah ich die Bescherung. Es gibt hinter der Felsenwand einen mit Wasser gefüllten Tümpel, der aber mit einer Schleuse geschlossen ist. Weiter unten sieht man auch warum, denn dort gibt es eine Art Berghüttenattrappe, an der gerade gebaut wird.

Teil einer BrückeGestauter WassertümpelKünstlicher Bergquell

 

Später stiefelte ich noch einmal zum Schloß Babelsberg und entdeckte irgendwo einen Trampelpfad, der von hinten an das Gebäude heranführt, welches ebenfalls noch zum Schloß gehört, zu dem es aber keinen Zugang gibt, außer ein stets verschlossenes Hoftor. Nähert man sich von hinten, sieht man zuerst eine nicht allzu hohe Steinmauer, vielleicht 80 cm hoch, die man leicht übersteigen könnte. Dies läßt man aber ganz schnell bleiben, wenn man hinüber geschaut hat, denn da geht es ganz unverhofft drei Stockwerke in die Tiefe. Da ich nicht schwindelfrei bin, habe ich nicht viel fotografiert, aber man sieht gut diesen Gang, der vom Haus direkt in den Schloßberg hineinführt. Deshalb vermute ich mal, daß dieses Haus früher die Schloßküche gewesen ist. Die wurden immer außerhalb des Schlosses gebaut, da sie oft abgebrannt sind, und es gab stets einen “geheimen” Gang zum Schloß, so wie im Neuen Garten auch.

SchloßkücheSchloßküche

Das Wetter war perfekt für diesen Ausflug, nur ein wenig mehr blauer Himmel hätte dann und wann mal hervorgucken können.

 

Wolkenstimmung über dem Wasser

 

 

WandelgangDurchblick auf das WasserBrunnenAm Glienicker SchloßKapelleBrunnen im Glienicker SchloßparkGlienicker SchloßparkEingang zum Glienicker SchloßKapellendetail 2

         

Schloßpark BabelsbergBlick über Schloß Babelsberg bis zur Glienicker BrückeGlienicker Schloßpark

Chutzpe - Fr, 23:15

Die Glienicker Brücke ist die mit den Agenten?
Da wurde ich schon drüber kutschiert von meiner Freundin ;-)

Und habe schon ein neues Ausflugsziel für einen weiteren Berlin-Aufenthalt - danke.

Ja, genau.

Aber heute werden da wohl keine Agenten mehr ausgetauscht, glaube ich.
Chutzpe - Fr, 23:25

Man weiss nichts genaues - ich als "Verschöwrungstheorien-Gläubige" ;-)
Treibgut - Sa, 23:06

Ausflug

.. so verwunschene Orte mit Wald und alten Gemäuern gefallen mir ja auch.

Yes,

it's nice...

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