Alles,
was zur Zeit geschieht, erscheint mir so unwirklich. Es ist, als lebte ich in einer Dimension außerhalb des normalen Lebens, und alles, was dieses Leben sonst stabil gemacht hat, ist nur noch wie ein flüchtiger Traum. Sogar die Arbeit ist wie ein Traum, ein täglicher sechsstündiger Traum, aus dem ich regelmäßig erwache, nur um in noch viel flüchtigeren Realitäten zu versinken. Mein Denken ist außerhalb meiner selbst und kommt nur ab und an zu mir zurück, um sich dann wie ein braves Hündchen für sehr kurze Zeit in mir zusammenzurollen. Mein Sein scheint sich einige Meter über dem Boden abzuspielen, auch wenn meine Füße denselben berühren. Und diese zweite Dimension ist so wirklich, daß mir nichts anderes mehr vorstellbar ist, obwohl so luftig, empfinde ich sie als Keimboden für etwas Neues, als dunkle Muttererde, die einen Samen trägt, der früher oder später zum Vorschein kommt und viele Veränderungen mit sich bringt. Gleichzeitig fürchte ich aber, einer Selbsttäuschung zu erliegen, denn jedes Gefühl verwandelt sich unabänderlich in immer neue Gestalten und je mehr ich das erlebe, um so mehr ahne ich, daß ich selbst der Magier bin, der jedes Gefühl willentlich hervorrufen und auch wieder verlöschen lassen kann. Eigentlich im ersten Moment keine schlechte Vorstellung, doch inmitten dieser morphischen Empfindungen fehlt dem Ich irgendwo der Halt, es fragt sich immer wieder: "Was ist denn nun eigentlich? Oder ist alles nichts?" Es möchte irgendwo zuhause sein, kann sich aber für kein Gefühl entscheiden, hat an jedem etwas auszusetzen. Dieses ist zu unangenehm, jenes zu angenehm und gefährlich, und irgendwie sind ja eh alle nicht echt, sondern nur herbeigezaubert. Im Auge des Sturms, wo die Stille herrscht, da fühlt es sich richtig an, und wiederum nicht, da man doch am Leben teilhaben möchte, wozu ist man denn sonst hier?
zuckerwattewolkenmond - Sa, 21:32
und gefühle manipulierbar,
dann hat es was phantastisches,
wir können selbst wählen, und wenn ich schon wählen kann, suche ich mir die besten, die schönsten gefühle und gedanken aus!
Leider neigen