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Namesi (Gast) - So, 01:11

Auf keinen Fall

werde ich auf der Balkonnachbarmutter rumhacken, auch wenn sie zum Schluss, halt die Fresse, gesagt hat. Wenn ich so zurück blicke, habe ich zwar das mit der Fresse meinen Kindern nicht zugemutet, was aber nicht heißt, dass ich nicht auf andere Art in die dunklen Ecken der Erziehungskiste gegriffen habe; wegen Überforderung. Ich bin heute heilfroh, dass meine beiden Kinder anerkennen, dass ich mich bemüht habe und von mir kein Schuldeingeständnis meiner Erziehungsfehler einfordern. Veileicht haben sie meine Fehler ja gar nicht so gemerkt. Aber sie waren da, die Fehler, wahrscheinlich sogar massiv. Ich beobachte jetzt mit einer Mischung aus Zweifel, Vertrauen und Zuversicht die Lebenswege meiner Söhne. Meine Hoffnung: Keine Probleme, die mich aus der Ruhe bringen. Das ist ein verdammt weites Feld.

Zucker (Gast) - So, 12:39

Na wenn

deine Kinder trotz einzelner zweifelhafter Erziehungstricks keinen Knacks weg haben und trotzdem genug Selbstvertrauen mitbekamen, ist ja auch nicht wirklich ein Grund da, etwas vorzuwerfen. Überfordert ist jeder mal. Doch wenn man von solchem Erziehungsverhalten einen Knacks weg hat, mit dem man sein Leben lang kämpfen muß, um das Leben überhaupt auf die Reihe zu bekommen, sieht es schon anders aus. Klar kann man sehen, aus welchem Grund Eltern so handeln und auch einsehen, daß sie es so gut gemacht haben wie sie konnten, aber es bleiben trotzdem Bedauern, vielleicht auch manchmal Wut. Mein Vater ist ja inzwischen tot und ich hatte mich mit ihm längst innerlich ausgesöhnt, da ich später gesehen habe, daß er eigentlich ein kranker Mensch ist, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch und er hat mir irgendwann nur noch leid getan. Von meiner Mutter dagegen verlange ich keine Schuldeingeständnisse, im Gegenteil - sowas macht mich nur wütend, weil sie dann nämlich genau wieder in die Opferrolle hineinfällt, mit der sie mich als Kind dauernd manipuliert hat. Ich mußte irgendwann vor nicht all zu langer Zeit einsehen, daß ich in einer äußerlich intakten, fast heilen, aber innerlich dysfunktionalen Familie aufgewachsen bin und dies seine Spuren hinterlassen hat. Und ich möchte einfach nur, daß meine Mutter erkennt und anerkennt, daß das, was ich heute bin, sowohl mit den positiven als auch negativen Seiten und Problemen, ich auch durch sie und meinen Vater bin, während sie mir immer einreden wollte, daß alles allein meine Schuld sei, weil ich mich nicht genug anstrenge, mir keine Mühe gebe, nicht stark genug bin und als Kind nicht stark genug war, um mich von den Erziehungsmethoden meines Vaters nicht beeindrucken zu lassen. Meine Psychoonkologin hat mir erklärt, daß ich, wäre ich genauso stark gewesen und geworden, wie es meine Mutter von mir gefordert hat, ich innerlich gestört geworden wäre, weil ich meine Gefühle unterdrückt hätte. Sie sieht es gerade als meine Stärke, daß ich als Kind meinen inneren gesunden Kern und meine Empfindsamkeit bewahrt habe. Doch die Probleme, die ich heute dadurch habe, gelten allgemein und galten früher schon als Schwäche. So bleibt es nicht aus, daß es mich jedes Mal wieder erschüttert, wenn ich junge Eltern mit denselben Erziehungsmethoden beobachte, wie ich sie "genossen" habe.

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