Manchmal kann etwas äußerlich für andere wie Warten aussehen und es ist für denjenigen, der so passiv und tatenlos wirkt tatsächlich ein innerer dynamischer Prozess, der einen planvoll später aktiv werden lässt, wenn etwas reif dafür ist. Das klingt vielleicht ein bißchen verschwurbelt. Aber du hast sicher recht, man kann auch zu lange auf Wunder warten. Die Erkenntnis, dass es bei allen Dingen auch eine aktive Einwirkung braucht, nichts wirklich komplett vom Himmel fällt, wie die Sterntaler, glaube ich auch. Aber man kann auch etwas zu früh übers Knie brechen wollen, dann geht manchmal etwas zu Bruch. Ein interessantes (Lebens-)Thema. Ich versuche von Fall zu Fall den richtigen Zeitpunkt für eine aktive Handlung zu identifizieren. Meistens liegt man da mit seinem Gefühl goldrichtig. Und zögerlich zu sein ist manchmal auch ein sinnvoller Schutzmechanismus. Man kann es wahrscheinlich nicht schwarz oder weiß sehen. Ich habe in meinem Leben oft ein Beharrungsvermögen an den Tag gelegt, das an Irrwitz grenzte. Gerade in Beziehungsangelegenheiten. Warteschleifen von (auch durch mich selbst kultivierte) Projektion und Verblendung. Das würde ich gerne nicht wiederholen. Rückenwind ist dagegen ein guter Ratgeber.
manchmal kann Warten sinnvoller sein. Ich bin ja eigentlich auch ziemlich gut darin. Dieses Warten in Beziehungsangelegenheiten kenne ich. Man denkt sich - ach, das wird schon wieder, das ist jetzt nur so eine Phase, das wird wieder besser - und irgendwann fragt man sich - was mache ich eigentlich noch hier? Ehrlich, wirklich etwas gebracht hat es mir noch nie. Ansonsten gehe ich durchaus planvoll vor und suche mir gerne passende Zeitpunkte, manchmal kann das Suchen nach dem richtigen Zeitpunkt aber auch in Prokrastinieren ausarten. Und im Moment bin ich einfach zu zappelig, um weise zu sein.
Ist schon richtig,