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Blogout

Da ist man nur ein paar Tage offline und verpaßt schon wieder die Hälfte, wie z.B. diesen zauberhaften "Versaute Blogger"-Award, ach nein, sorry, "The Versatile Blogger"-Award, für den ich von Samtmut nominiert wurde. Vielen Dank!

 

Ich bin zwar vielseitig, aber nach diesem Verleser-Fauxpas habe ich mir wahrscheinlich jede Zugehörigkeit zur seriösen Blogger-Elite verscherzt. Das betrübt mich jetzt aber gar nicht so sehr, da ich sowieso nicht recht weiß, wie es mit diesem Blog weitergehen wird. Wie es bereits einigen aufgefallen ist, herrscht hier eher ungewöhnliche Stille. Da ich mich in einer persönlichen Klemme befinde, was dieses Blog betrifft, habe ich kurzerhand den Blog-Kopf in den Sand gesteckt, bzw. den Stecker aus der Steckdose gezogen (im übrigen ein unschätzbarer Vorteil bei virtuellen Problemen, den man bei anderen Problemen nicht hat). Der "Versaute Blogger"-Award, Verzeihung: "The Versatile Blogger"-Award, ist mit der Bedingung verknüpft, sieben Eigenheiten über sich selbst preiszugeben. Aus gewissen Gründen, die nach dem Lesen dieses Eintrags klarer werden, möchte ich darauf verzichten. Stattdessen und sicherlich ein vollwertiger, wenn nicht besserer Ersatz dafür, verrate ich jetzt ein Geheimnis, das Geheimnis meines zunehmenden Blogwiderwillens. Ich vermute ja eigentlich ständig, daß hier Personen mitlesen, die ich persönlich kenne. Das an sich finde ich gar nicht weiter tragisch, denn zum einen gehört eine gepflegte Blogger-Paranoia einfach mit dazu, und zum anderen glaube ich nicht, daß ich mich für irgendwelche Einträge schämen müßte, bzw. nicht voll und ganz hinter ihnen stehen kann. Jedoch erhärtet sich meine Vermutung immer stärker, daß hier auch eine ganz bestimmte Person mitliest, die zwar keinen näheren Kontakt zu mir möchte, aber anscheinend ein Interesse an meinem Leben hat. Nun bin ich bisher trotzdem davon ausgegangen, daß es sich um einen Freund handelt. Warum ich davon ausgegangen bin, weiß ich nicht, die Anzeichen sprachen nicht immer dafür, aber wahrscheinlich hätte ich es mir einfach gewünscht. Jetzt bin ich mir dessen gar nicht mehr sicher und das führt dazu, daß ich mich unwohl dabei fühle, hier etwas zu schreiben, da ich nicht weiß, was davon vielleicht einmal gegen mich verwendet wird. Einem möglichen Feind gegenüber möchte man nicht dauernd im Nachteil sein und seinen Vorsprung, den er nicht aufgeben möchte, noch vergrößern. Es ist ein Ungleichgewicht, welches mir unter diesen Bedingungen nicht gefällt, mal abgesehen davon, daß mir regelrecht übel bei der Vorstellung wird, daß hier jemand eventuell nur deshalb mitliest, um besser nachtreten zu können, wenn man schon am Boden ist. Da mag ich überhaupt nix mehr schreiben. Die Situation lähmt mich geradezu und läßt mich verstummen. Wenn ich dies schreibe, dann nur, weil mir all die liebenswerten, kreativen und interessanten Blogger, die ich kennenlernen durfte, ans Herz gewachsen sind, und dieses Blog so ein wichtiger Teil meines Lebens ist war, der mir in den nahezu unaufhörlichen Lebenskrisen Struktur und Halt gegeben hat, wie ich dies gerade jetzt weiterhin sehr bräuchte. Ich weiß nicht wirklich, wie es weitergeht, vielleicht ist das alles nur eine Novembernebelphase und im Dezember ist mir das alles schnuppe, aber vielleicht auch der Anfang vom Ende. Natürlich könnte ich bei einem anderen Anbieter ein neues Blog unter einem Pseudo-Pseudonym eröffnen, das habe ich sogar getan, aber es hilft nicht wirklich. Ich fühle mich dort nicht zuhause. Es ist wie mit einem Haustier - wenn eines gestorben ist, möchte man oft auch nicht gleich ein neues. Ich gehöre wohl nicht zu den Blognomaden. Eventuell könnte ich meine alte Geheimloge aktivieren, um persönliche Beiträge zu posten und hier nur noch über "Unsere kleine Farm" oder was weiß ich posten, aber im Moment ist mir das Bloggen irgendwie verleidet. Man wird sehen....

PS: Was die Blogempfehlungen zum Award betrifft - die ersten fünfzehn Blogger, die diesen Eintrag kommentieren, dürfen ihn sich mitnehmen.
Chutzpe - Mo, 22:29

GRML und nee - ich will den Award nicht, sorry.

Alles Liebe!

Ist ja auch

freiwillig. Danke.
Samtmut - Mo, 22:39

Das ist ja wirklich sehr bedauerlich. :-(
Ach Mensch ...

:-(

Kinkerlitzch3n - Mo, 22:45

Das liest sich gar nicht gut.
Wäre echt schade, wenn wir dich hier verlieren würden - wobei die Gründe absolut nachvollziehbar sind.

betrübte Grüße,
Kinker

Ich fände

es auch traurig.:-/
books and more - Mo, 23:05

Das Problem kenne ich - sehr doof ist so was! Da sitzt man mit guten Bekannten & Wahlverwandten so schön ungezwungen beisammen, und auf einmal hockt sich da .. bah! Verleidet, passendes Wort!

20 Euro pro Monat für die Möglichkeit, das Blog auf 'privat' zu setzen und nur ausgewählte LeserInnen zuzulassen, sind mir auf die Dauer zu teuer. Meine Lösung ist, dass ich wohl über kurz oder lang umziehen werde.

Die Bezahlversion ist

gar nicht notwendig. Es gibt auch die Möglichkeit, Beiträge offline zu stellen und Leser als Contributoren einzuladen. So habe ich es bereits in meinem Geheimblog gemacht, als ich schon einmal vor längerer Zeit "untertauchen" mußte. Aber es ist halt trotzdem nicht dasselbe wie offenes Bloggen.
g a g a - Mo, 23:37

Ich wollte den Kommentar jetzt mit einer albernen Eingangsbemerkung (zwecks Stimmungsaufhellung) eröffnen, aber dafür ist es vielleicht doch zu ernst.

Man kann da ganz schlecht raten. Ich war auch einmal kurz davor, mein Blog in die passwortgeschütze Bezahlversion zu ändern, nicht einmal wegen der Befürchtung, dass jemand etwas liest, das gegen mich verwendet werden könnte, sondern weil ich mich unwohl bei dem Gedanken fühlte, dass eine mir suspekte Person mich scannt, um mit dem Wissen über meine Gedankengänge in ihrer Beziehung zu einer anderen Person vorteilhaft zu agieren. Mehr so eine Art Trittbrettfahrerei: mal gucken wie ich es mache und das dann als Plagiat produzieren. Klingt ziemlich verworren vermutlich. Mir war es dann wichtiger, weiterhin für alle zugänglich zu sein und dieser Person keine derartige Macht, keinen Einfluss über mein Tun oder Lassen zuzugestehen. Wäre ja noch schöner. Ich bin einfach gedanklich auf Abstand gegangen. Die Person checkt mich immer noch aus, aber mittlerweile ist es mir herzlich wurscht, weil ich in sämtlichen Aspekten auf Distanz gegangen bin. Auch zu der Person in der Mitte. So lange keine existentielle Gefahr damit einhergeht, sollte man lieber das eigene Ego schützen. Den freien Geist. Muss man freilich abwägen, was auf dem Spiel steht.

Aber abgesehen davon, schön wieder Lebenszeichen im Blog zu sehen. Man macht sich dann doch ein bißchen Sorgen.

Wie ich es bei Books

bereits schrieb, ist eine Bezahlversion gar nicht notwendig. Aber es stimmt schon, mit genügend Abstand sieht irgendwann alles anders aus und man ist ja dann auch nicht mehr so angreifbar.
Lena (Gast) - Di, 16:36

Oh je, das wäre aber echt total schade. Ich lese doch so gerne deine geistreichen Beobachtungen und Überlegungen.
Würde dir das Schreiben dann aber nicht fehlen? Ich habe meinen Blog noch nicht so lange wie du und würde mich schon jetzt irgendwie nackt fühlen ohne.

Aber natürlich fehlt es

mir, weniger das Schreiben, das kann ich ja privat immer noch, als viel mehr der Austausch hier. Deshalb nervt mich die Situation auch so.
Meredith (Gast) - Di, 21:46

Ich würde

etwas vermissen, wenn ich nichts mehr hier lesen dürfte.

In Verbundenheit

Ich möchte

jetzt nicht sagen "das freut mich", denn erfreulich sind die Dinge nicht, aber ist doch irgendwie schön zu hören. LG
bloedbabbler - Mi, 13:55

Hi, das wäre tatsächlich schade.
Sowohl für dich, als auch für alle die gerne hier vorbeischauen, sich an Fotos und Kommentaren erfreuen, dich hin und wieder gerne ein wenig aufmuntern und so fort.
Ich verstehe allerdings dein Problem, man steht, wenn man den öffentlich Teile seines Lebens preisgibt, tatsächlich unter Beobachtung - meist anonymer Art, aber eben machens Mal auch durch Bekannte.
Das kann gut sein, aber, in dem von dir geschilderten Zusammenhang, ist so etwas sicherlich eher kontraproduktiv.
Man sollte potentielle Feinde nicht mit dem Lageplan samt Schwachstellen zur Festung füttern.
Wenn die Lage also so dramatisch ist, wie du befürchtest, dann zieh den Stecker - Lebbe geht (auch ohne Blog) weida!

Ich hoffe aber mal das du weiter machst.

Ihnen Ihr Blödbabbler

"Man sollte potentielle Feinde nicht mit dem Lageplan samt Schwachstellen zur Festung füttern."

Ganz genau, vor allem, wenn man weiß, daß ein Angriff wirklich Schäden hinterlassen kann.

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