Alien
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g a g a - Mi, 22:49

Ich lese diesen Eintrag sehr interessiert, denn mir fällt seit langem auf, dass es erstaunlich wenig eigenständige Überlegungen zu dieser Weltanschauung gibt, sobald sich jemand überhaupt dafür interessiert. Man hat den Eindruck, es gibt eine große Gemeinde von stumm ergriffenen Jüngern, die unreflektiert jeglichen Kalenderspruch aus dieser Glaubensrichtung zu ihrem Gesetz erklären. Ich kann alles nachvollziehen, was du äußerst. Was mir selbst daran suspekt ist, dass diese Lehre in dem Ideal der quasi entmaterialisierten Existenz mündet und damit jegliche Inkarnation, die Welt der irdischen, sinnlich erfahrbaren Materie abwertet. Das ist für mich der Kern der Irrelevanz. Ich verstehe zwar nicht dieses Übermaß an Leid hier auf Erden, aber ich empfinde in Frieden und ausgewogenen Verhältnissen eine unendliche Schönheit in dieser irdischen, sinnlich erfahrbaren Schöpfung, die auch eine starke geistige Erfahrung ist. Eine Verbindung von Geist und Materie. Immer wenn sich das in Einklang anfühlt, bin ich hier zuhause. Ich will mich erst auflösen, wenn ich sterbe, zu Lebzeiten gibt es dafür Ektase, die göttliche Auflösung in und durch die Verkörperung ermöglicht. Zum Bespiel Tanz. Essen. Liebe. Wind. Die Gezeiten.

Der Punkt ist,

daß man dies alles zwar durchaus haben darf, daß aber das Leben nicht nur aus angenehmen sinnlichen Genüssen, sondern auch aus unangenehmen Erfahrungen besteht. Nun wünscht man sich natürlich (zumindest ich), besonders viel von den angenehmen Dingen, doch wenn man das wünscht, haftet man ja schon wieder an, weil man nämlich dann, wenn man das nicht bekommt, unglücklich ist und leidet. Wenn ich im hier und jetzt lebe, möchte ich mir aber nicht sagen, daß diese Wünsche alle egal sind, da sowieso vergänglich. Wünsche und Sehnsüchte sind letztendlich die Triebfedern im Leben. Wenn ich meinen eigenen Wünschen und Sehnsüchten nicht mehr nachgehe, bleibt im Grunde nur noch, sich dem Leben zu entziehen und für einen Ausstieg aus dem Kreislauf der Wiedergeburten zu leben, was ja auch eine Sehnsucht sein kann. Doch ich glaube, so etwas funktioniert dann nur, wenn man wirklich an allem satt geworden ist.

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