Saperlott. Der Hundertjährige war seit Jahren das erste Bestsellerbuch, welches ich kaufte und dann: Mit ganz großem Vergnügen las. Weniger wegen der Sprache sondern wegen des wunderbaren Schalks und der skurilen Fügungen, die sich natürlich weit jenseits der ersten 50 Seiten entfalten. Das zweite werde ich dennoch nicht kaufen. Einmal ist genug auf dem Gebiet. Das Parfüm fand ich so okee, hab aber nie verstanden, warum darum so ein Gedöns gemacht wurde. Hab trotzdem noch den zweiten (einzigen?) Süsskind gelesen, Die Taube, der mir besser gefiel. Aber vielleicht lag es auch am schön gestalteten Umschlag, dass ich mich wohlwollend erinnere.
Soll heissen, ich habe Freundinnen, deren Geschmack (Wohnung, Kleidung, Kunst) ich auf vielen Gebieten teile, unsere gegenseitigen Buchempfehlungen lösen aber regelmäßig ratloses Schulterzucken aus. Und das ist im Freundeskreis in alle Richtungen so. Eine Person kenne ich, deren Buckgeschmack ich ziemlich teile. Ansonsten ist das rätselhaft und unberechenbar. Was wer warum mag. Und ich kenne auch die, die die anderen Bestseller kaufen. Flüchtig, natürlich.
ich habe in den ersten fünfzig Seiten nicht wirklich viel Skurriles gelesen, obwohl ich Skurrilität ja eigentlich mag. Vielleicht bin ich ja da einfach anderes gewöhnt, wie zum Beispiel im Parfum. Aber wie ich schon zu Yentas Kommentar schrieb, über Geschmäcker läßt sich wie immer streiten. Für mich ist es einfach der Beweis, daß es genau so ist, wie ich schrieb: Ich gehe mit dem Geschmack der meisten anderen einfach nicht konform. Im Grunde ärgere ich mich jedes Mal selbst, wenn ich mich mal wieder zu einem hochgehypten Bestseller überreden ließ.
noch anmerken möchte: Für mich ist ein guter Sprach-, bzw. Schreibstil im Buch relativ wichtig, da es für mich einen Teil des Vergnügens ausmacht. Ich liebe Bücher, denen man eine Liebe zur Sprache anmerkt. Das ist auch einer der Reize, die "Das Parfum" für mich ausmacht. Schöneres Sprachgefühl habe ich bisher nur bei Nabokovs Texten gespürt.
Wie gesagt, das dauert länger als 50 Seiten, ich fand den Anfang auch etwas zäh. Sprache ist mir ebenfalls sehr wichtig, aber bei einer amüsanten rasanten Geschichte reicht es mir, wenn sie (die Sprache) mich nicht nervt. Den Hundertjährigenhatte ich mir nicht rausgesucht, weil ich mir da sprachlich was erhofft hatte, sondern um mich unterhalten zu lassen, und ärgerlich fand ich das auf dem Gebiet nicht. Ich kann das ganz gut trennen. Zuviel Sprachverliebtheit eines Autors geht mir zunehmend auf die Nerven. Allerdings geht durchaus auch beides zusammen. Bei Tschick zum Beispiel. Auch ein Bestseller.
Soll heissen, ich habe Freundinnen, deren Geschmack (Wohnung, Kleidung, Kunst) ich auf vielen Gebieten teile, unsere gegenseitigen Buchempfehlungen lösen aber regelmäßig ratloses Schulterzucken aus. Und das ist im Freundeskreis in alle Richtungen so. Eine Person kenne ich, deren Buckgeschmack ich ziemlich teile. Ansonsten ist das rätselhaft und unberechenbar. Was wer warum mag. Und ich kenne auch die, die die anderen Bestseller kaufen. Flüchtig, natürlich.
Also
Was ich