Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2023 NeonWilderness

Das Chemo-Kaffeekränzchen

ist vorüber. Man sitzt dort in einem Zimmer zusammen mit zwei anderen Chemo-Kandidaten, schlürft Infusionen und quasselt, während einen die Schwester bedient. Als ich kam, saßen zwei Leute bereits da, unter anderem dieselbe Patientin, die ich schon aus dem Krankenhaus kenne. Natürlich wurden zuerst einmal die Perücken begutachtet, da man sich ja noch mit echten Haaren kennt, und festgestellt, daß wir alle drei im gleichen Haaratelier und bei der gleichen Beraterin eingekauft hatten. Als die eine wissen wollte, wie alt ich bin, konnte sie die 40 nicht glauben, sondern meinte, sie hätte mich allerhöchstens auf 30 geschätzt. Anscheinend macht der Pony an der Perücke noch ein bißchen jünger als ich eh schon aussehe. Frau K. war ziemlich schnell fertig und wir nur noch zu zweit, worauf mir dieselbe Patientin ihr Leid über den Freund klagte, der sie nach der Chemo nicht abholen wolle. Das verletze sie so, daß sie darüber mehr grüble als über das K, weil sie nicht weiß, was sie davon halten soll. Und sie meinte, es sei besser in dieser Situation alleine zu sein, als sich noch mit Partnerschaftsproblemen herumzuärgern. Manchmal bin ich ja froh, daß ich zumindest einige Probleme nicht habe, deshalb hat sie wohl recht. So ein Chemo-Kaffeekränzchen ist übrigens ein ziemlich teurer Spaß. Alleine für die Medikamente gegen die Nebenwirkungen habe ich 35 EUR zugezahlt und für die Infusionsbeutel kommen angeblich auch noch je 10 EUR dazu. Da könnte man die Flüssigkeit und das Gift auch locker an einer Bar über den Mund zu sich nehmen. Kurz nach der Chemo habe ich mich noch recht gut und nur ein wenig high gefühlt, so als wäre ich etwas beschwipst, doch inzwischen spüre ich schon die ersten Nebenwirkungen. Gliederschmerzen in den Beinen wie bei einer Grippe, Kopfschmerzen und anziehende Übelkeit. Bin gespannt, wie die Nacht wird.
tinius - Do, 02:41

Zuzahlen ? Ich faß es nicht. Okay, für meine stationäre Versorgung damals mußte ich auch was zuzahlen, aber die Medis waren inklusive. Wenn Deine Zuzahlungen einen gewissen prozentsatz Deines Einkommens übersteigen, müßtest Du was wiederbekommen ... - Wenn man zu dieser Zeit einen Partner hat, muß er verläßlich sein, im Handeln und emotional. Wenn er das nicht ist oder sein kann, hat Deine Mitpatientin recht. Und das ist hart. - Möge die Nacht mit Dir sein und Dich sanft schlafen lassen. LG tinius

Ich habe

so ein hohes Jahreseinkommen, daß ich wohl trotz aller Zuzahlungen nicht über den Prozentsatz kommen werde. Aber das ist ok, so muß ich mich wenigstens nicht mit diesem Bürokratiekram herumärgern.
Lumi (Gast) - Do, 08:53

Hm...

Also ich gebe es ja zu, dass ich hier schon lange nicht mehr gelesen habe. durch die neuen Fotos auf Flickr nachdenklich geworden habe ich nun doch Zeit abgezweigt, mich mal auf den stand der Dinge zu bringen. Was ich allerdings nun gelesen habe, hätte ich lieber gern als Traumgeschichte gelesen und nicht aus dem wirklichen Leben.

Meine liebe Traumtänzerin, ich hoffe dir geht es gut. Ich will keine vielen Worte machen sondern dir nur alles Gute wünschen.
Ich sende dir aus dem fernen Shanghai mal ein paar liebe und herzliche Weihnachtsgrüße rüber ins verschneite Deutschland.

Mir wäre

auch lieber, ich würde das alles nur träumen. Danke für deine Grüße.
testsiegerin - Do, 09:44

Ich wollt nur sagen, dass ich dich für deine Offenheit und wie du mit der Krankheit umgehst, total bewundere.
Ich drücke ganz fest die Daumen.

Danke sehr.

LadylikeKandis - Fr, 16:21

liebe tänzerin, ich wünsche dir alles gute und viel kraft! und trotz allem schöne weihnachtstage und ich denk an dich!

lg kandis

Danke sehr

und dir ebenfalls schöne Weihnachtsfeiertage!

Trackback URL:
https://weltentanz.twoday.net/stories/das-chemo-kaffeekraenzchen/modTrackback