Das schwarze Schaf
Zufällig treffe ich eine Bekannte, mit der ich zusammen in einen Kunst- und Fotografiezirkel gegangen bin. Sie besucht den Zirkel immer noch und erzählt, daß demnächst eine gemeinsame Reise nach Brüssel geplant ist, um dort zu zeichnen und zu fotografieren. Ohhhh, da möchte ich auch mit - denke ich bei mir und frage mich, ob es wohl auffällt, wenn ich mich unaufällig in den Zirkel schleiche. Jetzt hätte ich schließlich Zeit und es ist keine zusätzliche Belastung wie sonst, der Grund, warum ich irgendwann nicht mehr mitgemacht habe. Kurz entschlossen setze ich mich einfach in den Raum, fast dem Zirkelleiter gegenüber. Es ist mein ehemaliger Kunsterziehungslehrer und er bemerkt durchaus, daß ich wieder da bin und so tue, als sei nichts gewesen. Er sagt ebenfalls nichts dazu und akzeptiert es stillschweigend, weil er mich mag und es gut findet, daß ich erneut dazugestoßen bin. Wenig später sitzen wir schon alle im Zug nach Brüssel und ich unterhalte mich mit einigen Leuten, die ich noch nicht kenne.
Allein gehe ich durch eine Art Schrebergartensiedlung. Was ich dort tue ist unklar, vielleicht habe ich mich verlaufen und weiß es selbst nicht. Ich treffe einen Asiaten in alten und schmuddeligen Stonewashjeans-Klamotten. Er wohnt hier sehr genügsam in einem Gartenschuppen, wovon er lebt, ist nicht klar. Wahrscheinlich teils von Selbstversorgung und teils von einigen krummen Geschäften. Er läd mich zu sich ein und da er mir mit irgendetwas einen Gefallen getan hat, frage ich, ob ich etwas für ihn tun kann. Er wünscht sich, daß ich ebenfalls Stonewashjeans anziehe und über Nacht bleibe, nicht bei ihm, aber zumindest in der Siedlung. Also das mit den Jeans muß ich mir noch überlegen, dazu habe ich überhaupt keine Lust, aber in der Siedlung übernachten - warum nicht? Ich weiß eigentlich sowieso nicht so genau, wohin ich will. Man zeigt mir eine Matratze, die mitten auf einer Kreuzung von zwei Gartenwegen liegt. Auf dem kleinen Platz steht auch eine Bank, an der sich anscheinend Jugendliche aus der Siedlung versammelt haben. Sie haben einen kleines schwarzes Lämmchen bei sich. Als ich es mir auf der Matratze bequem gemacht habe, von den Jugendlichen gar nicht weiter beachtet, sie sind es gewohnt, daß hier Leute unter freiem Himmel übernachten, reißt sich das schwarze Lämmchen los, rennt auf mich zu und springt übermütig über die Matratze drüberweg, dreht um und springt noch einmal, bevor es auf die Jugendlichen hört, die es rufen. Putzig!
.
Schwarzes Schaf, ja, so fühle ich mal wieder. Jetzt wo Neptun für mich in den letzten Zuckungen liegt und durch Pluto/Uranus abgelöst wird, scheint er noch einmal alles aufs Tapet, bzw. vor meine Augen zu bringen, was in den letzten 10 Jahren Sache war, falsche Versprechen, Heimlichkeiten, Intrigen, Fakes und Testmails oder ähnliche Spielchen, falsche Fassaden, üble Nachreden, Vertrauensbrüche. Nicht daß ich sowas vorher nicht mitbekommen hätte. Ich bekomme sehr viel mit, aber erst jetzt beginnt mir gefährlich akut der Geduldsfaden zu reißen und ich möchte eigentlich nur noch aussortieren und abschließen, was tot ist und was ich nicht mehr mitmachen will, und ich hoffe, das gelingt mir bald. Ich verstehe sowieso nicht, warum es nicht möglich ist, mir unmißverständlich und klar ins Gesicht sagen kann, was man von mir hält, wenn es denn für das Wohlbefinden sein muß, und mich danach einfach in Ruhe läßt, sondern immer dieses ständige versteckte Pieksen, Zurückweisen und Verumglimpfen, als würde man testen wollen,wie lange ich wohl brauche, bis meine Gutmütigkeit an ihre Grenzen kommt und ich mich dann gleichzeitig zum Deppen mache, weil man ja alles ganz leicht abstreiten kann. Eine einzelne Verletzung mag vielleicht heilen, doch wenn immer neue dazukommen und die Wunde noch vergrößern, hilft irgendwann auch kein Trostpflaster mehr.
Sämtliche Gespräche sind anscheinend inzwischen ohne Vorwarnung beendet, davon kann man ebenfalls ausgehen, wenn man seit drei Monaten mit Nicht-Antworten hingehalten wird. Aber das kenne ich schon - immer, wenn mir Informationen wirklich wichtig sind, verweigert man mir die Antworten. Natürlich bekommt man im Leben nicht auf alles eine Antwort, aber ich frage ja nicht nach den letzten Geheimnissen des Universums, sondern nach relativ einfachen Dingen, wie Gründe und Absichten. Die Antworten suche ich auch, weil ich ungern jemandem Unrecht tue. Mein Fehler, ich hätte wissen müssen, daß es gar nichts zu klären oder zu erklären gibt, wenn es einfach nur um Abneigung oder die Lust geht, den Frust an jemandem abzureagieren, daß meine Schuld wohl nicht in einzelnen nachvollziehbaren Fehltritten liegt, sondern wahrscheinlich allumfassend ist. Vermutlich bin ich schuld an der Finanzkrise, am Welthunger, an Tsunamis, Kinderarbeit, an unglücklichen Beziehungen, Blog- und sonstigen Krisen. Oder wie es einer meiner Klienten aus der Psycho-Abteilung gerne ausdrückte: Ich solle mir eine Kugel in den Kopf schießen. Vermutlich wäre die Welt ohne mich eine bessere, aber sorry, ich habe vor kurzem erst entschieden, daß ich noch eine Weile mitmischen will, so lästig das auch für einige sein mag. Und in dieser Zeit werde ich ganz sicher mehr oder weniger weiterhin das Internest beschmutzen. Während der Chemo hat es mir geholfen, mich auf all die Menschen zu konzentrieren und an sie zu denken, die mich mögen und es ehrlich mit mir meinen. Das sollte ich in Hinblick auf mein seelisches Gleichgewicht zu einer guten Angewohnheit werden lassen, ebenso wie von einem neuen glücklichen Leben zu träumen, das es doch in irgendeiner Parallelwelt geben muß, statt mich an undefinierbaren Fronten aufzureiben.
Allein gehe ich durch eine Art Schrebergartensiedlung. Was ich dort tue ist unklar, vielleicht habe ich mich verlaufen und weiß es selbst nicht. Ich treffe einen Asiaten in alten und schmuddeligen Stonewashjeans-Klamotten. Er wohnt hier sehr genügsam in einem Gartenschuppen, wovon er lebt, ist nicht klar. Wahrscheinlich teils von Selbstversorgung und teils von einigen krummen Geschäften. Er läd mich zu sich ein und da er mir mit irgendetwas einen Gefallen getan hat, frage ich, ob ich etwas für ihn tun kann. Er wünscht sich, daß ich ebenfalls Stonewashjeans anziehe und über Nacht bleibe, nicht bei ihm, aber zumindest in der Siedlung. Also das mit den Jeans muß ich mir noch überlegen, dazu habe ich überhaupt keine Lust, aber in der Siedlung übernachten - warum nicht? Ich weiß eigentlich sowieso nicht so genau, wohin ich will. Man zeigt mir eine Matratze, die mitten auf einer Kreuzung von zwei Gartenwegen liegt. Auf dem kleinen Platz steht auch eine Bank, an der sich anscheinend Jugendliche aus der Siedlung versammelt haben. Sie haben einen kleines schwarzes Lämmchen bei sich. Als ich es mir auf der Matratze bequem gemacht habe, von den Jugendlichen gar nicht weiter beachtet, sie sind es gewohnt, daß hier Leute unter freiem Himmel übernachten, reißt sich das schwarze Lämmchen los, rennt auf mich zu und springt übermütig über die Matratze drüberweg, dreht um und springt noch einmal, bevor es auf die Jugendlichen hört, die es rufen. Putzig!
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Schwarzes Schaf, ja, so fühle ich mal wieder. Jetzt wo Neptun für mich in den letzten Zuckungen liegt und durch Pluto/Uranus abgelöst wird, scheint er noch einmal alles aufs Tapet, bzw. vor meine Augen zu bringen, was in den letzten 10 Jahren Sache war, falsche Versprechen, Heimlichkeiten, Intrigen, Fakes und Testmails oder ähnliche Spielchen, falsche Fassaden, üble Nachreden, Vertrauensbrüche. Nicht daß ich sowas vorher nicht mitbekommen hätte. Ich bekomme sehr viel mit, aber erst jetzt beginnt mir gefährlich akut der Geduldsfaden zu reißen und ich möchte eigentlich nur noch aussortieren und abschließen, was tot ist und was ich nicht mehr mitmachen will, und ich hoffe, das gelingt mir bald. Ich verstehe sowieso nicht, warum es nicht möglich ist, mir unmißverständlich und klar ins Gesicht sagen kann, was man von mir hält, wenn es denn für das Wohlbefinden sein muß, und mich danach einfach in Ruhe läßt, sondern immer dieses ständige versteckte Pieksen, Zurückweisen und Verumglimpfen, als würde man testen wollen,wie lange ich wohl brauche, bis meine Gutmütigkeit an ihre Grenzen kommt und ich mich dann gleichzeitig zum Deppen mache, weil man ja alles ganz leicht abstreiten kann. Eine einzelne Verletzung mag vielleicht heilen, doch wenn immer neue dazukommen und die Wunde noch vergrößern, hilft irgendwann auch kein Trostpflaster mehr.
Sämtliche Gespräche sind anscheinend inzwischen ohne Vorwarnung beendet, davon kann man ebenfalls ausgehen, wenn man seit drei Monaten mit Nicht-Antworten hingehalten wird. Aber das kenne ich schon - immer, wenn mir Informationen wirklich wichtig sind, verweigert man mir die Antworten. Natürlich bekommt man im Leben nicht auf alles eine Antwort, aber ich frage ja nicht nach den letzten Geheimnissen des Universums, sondern nach relativ einfachen Dingen, wie Gründe und Absichten. Die Antworten suche ich auch, weil ich ungern jemandem Unrecht tue. Mein Fehler, ich hätte wissen müssen, daß es gar nichts zu klären oder zu erklären gibt, wenn es einfach nur um Abneigung oder die Lust geht, den Frust an jemandem abzureagieren, daß meine Schuld wohl nicht in einzelnen nachvollziehbaren Fehltritten liegt, sondern wahrscheinlich allumfassend ist. Vermutlich bin ich schuld an der Finanzkrise, am Welthunger, an Tsunamis, Kinderarbeit, an unglücklichen Beziehungen, Blog- und sonstigen Krisen. Oder wie es einer meiner Klienten aus der Psycho-Abteilung gerne ausdrückte: Ich solle mir eine Kugel in den Kopf schießen. Vermutlich wäre die Welt ohne mich eine bessere, aber sorry, ich habe vor kurzem erst entschieden, daß ich noch eine Weile mitmischen will, so lästig das auch für einige sein mag. Und in dieser Zeit werde ich ganz sicher mehr oder weniger weiterhin das Internest beschmutzen. Während der Chemo hat es mir geholfen, mich auf all die Menschen zu konzentrieren und an sie zu denken, die mich mögen und es ehrlich mit mir meinen. Das sollte ich in Hinblick auf mein seelisches Gleichgewicht zu einer guten Angewohnheit werden lassen, ebenso wie von einem neuen glücklichen Leben zu träumen, das es doch in irgendeiner Parallelwelt geben muß, statt mich an undefinierbaren Fronten aufzureiben.
zuckerwattewolkenmond - Fr, 22:10
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