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Der Feng-Shui-Fluch

Ich lese gerne Feng-Shui-Bücher. Vor allem wegen ihrer Funktion als hervorragende Motivationshilfe zum Aufräumen und Putzen. Vieles finde ich auch sehr einleuchtend. Mit Türen im Rücken oder spitzen Ecken auf sich gerichtet fühlt man sich in der Tat meistens unwohl, ob bewußt oder unbewußt. Nun ist Feng Shui im Osten sehr viel mit Astrologie und Numerologie verbunden. Mit den Jahrestendenzen aufgrund der Hausstellungen der eigenen Chi-Zahl habe ich bisher ziemlich stimmige Erfahrungen gemacht. Seit Februar zum Beispiel befinde ich mich im ersten Haus, allgemein als eine Zeit des Rückzugs und Stillhaltens beschrieben. Das letzte Mal mit dieser Konstellation hatte ich einen Burnout und war ebenfalls mehr oder weniger zwangsweise außer Gefecht gesetzt. Anscheinend sind diese Jahre für mich nie einfach, insbesondere gesundheitlich. Allerdings habe ich in dieser Zeit auch viel gelernt. An Literatur gibt es zum Thema Feng Shui sehr unterschiedliche Veröffentlichungen. Letztens las ich den Feng Shui Lebensplaner von Lillian Too, einer asiatischen Feng-Shui-Expertin, welche darin die Haus-Trigramme und Fliegenden Sterne näherbringt. In den Rezensionen bei Amazon gibt es dazu ziemlich unterschiedliche Meinungen. Einige Rezensenten stören sich daran, daß in den Deutungstabellen für einige Zahlenkombinationen Aussagen vorkommen wie Tod von Familienangehörigen, schwere Krankheiten, großes Unglück und anderes. Vielleicht hätte ich das zu einem anderen Zeitpunkt ebenfalls etwas übertrieben gefunden, aber habe jetzt das Problem, daß zumindest eine Aussage davon mitten ins Schwarze getroffen hat. Im letzten Jahr hatte ich im Haus-Trigramm im Südwesten die Kombination 4 und 5. Allgemein neben Krankheiten ist das die Kombination, bei der explizit Brustkrebs genannt wird. Im Südwesten befindet sich neben meinem Lieblingsaufenthalt, dem Balkon, auch mein Fernsehsessel. Jetzt war ich vor kurzem bei meiner Mitpatientin eingeladen, da sie mir ihre Wohnung zeigen wollte. Die Wohnung ist 6 qm größer als meine, kam mir aber nicht wirklich so viel größer vor, vielleicht weil sie doch relativ dunkel ist und kleine Fenster hat, etwas, das ich überhaupt nicht mag. Ich bin in den ersten 17 Jahren meines Lebens in einer 100 qm-Altbauwohnung mit zwei Eingängen und vielen Fenstern groß geworden, deshalb bevorzuge ich eher hellere und großzügigere Wohnungen. Ich wohne zwar in einem Altneubau, die leider meistens eng wie Kaninchenställe sind und oft genauso kleine Fenster haben, aber meine Fenster sind zum Glück eine Ausnahme und relativ groß. Die Wohnung meiner Mitpatientin kam mir seltsam vertraut vor. Ganz genau dieselbe Anordnung der Zimmer, sogar die angeschrägten Zimmertüren und ein ähnlicher Grundriss. Auch die Himmelsrichtungen sind genau dieselben. Hauseingang im Osten, Wohnungseingang im Norden und Balkon im Südwesten. Wie ich hat sie neben dem Balkon ihren Fernsehsessel im Südwesten. Zweimal Bingo. So ein Zufall. Ich glaube, ich werde es in diesem Jahr gründlich austesten, ob es noch einmal so gut paßt. Diesmal habe ich im Südwesten die Kombination 4 und 4, welche mir "Viel Glück bei kreativer Arbeit und beim Schreiben. Für das andere Geschlecht sehr attraktiv." und eine "blühende Romanze" verspricht. Viel passieren kann ja bei diesen Aussichten nicht mehr, wenn ich mich an diesen Orten aufhalte, und im nächsten Februar bin ich dann schlauer. Aber ich denke, wenn sich in neun Jahren diese Kombination wiederholt, falls es mich noch gibt und ich noch immer in dieser Wohnung lebe, wäre ich so oder so etwas abergläubig. Wer übrigens eine gute Anleitung sucht, wie man die "Fliegenden Sterne" per Hand berechnet, was in obigem Buch und anderen nicht beschrieben wird, schaue sich diese Seite an: http://www.alpine-art.de/fengshui/flyingstars/.

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