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Der Talar meines Vaters

Als Erbstück habe ich heute einen Talar meines Vaters erhalten. Mein Bruder bekam den zweiten und die Beffchen haben wir uns brüderlich geteilt. Was ich damit mache, weiß ich allerdings noch nicht. Wahrscheinlich einfach einmotten. Man könnte natürlich auch zum nächsten Fasching als Pastorin gehen.

Ich erinnere mich, daß ich in meiner Jugend einmal aus einem alten Talar, den mein Vater nicht mehr brauchte, eine dieser zu jener Zeit äußerst hippen und engen Steghosen selbst geschneidert hatte. Mein Vater hat nur darüber gelacht und war, glaube ich, sogar froh, daß er mir keine teure Hose aus der Jugendmode kaufen mußte. Sein Kumpel, ebenfalls Theologe, und dessen Frau waren allerdings, als sie von meinem Vater über dieses Sakrileg informiert wurden (wobei mein Vater es mehr aus Stolz erzählte, hatte ich den Eindruck), reichlich pikiert.
Na ja, da ich mir heute keine Kleidung mehr selbst nähe, wird das diesem Talar sicher nicht widerfahren.
Treibgut - So, 21:58

Talar

... woraus wohl auch zu schliessen ist, dass dein Vater relativ tolerant war.

...also

im Gegensatz zu anderen Spezies der Kirche, kann man das wohl sagen.
Chutzpe - Mo, 05:38

Und was sind Beffchen?

Die weißen

Fähnchen am Hals. *gg*
Chutzpe - Mo, 08:52

AAAH - danke - bin halt draussen und war nie katholisch ;-)

Ich

war auch nie katholisch. ;o)
Chutzpe - Mo, 13:04

Ach stimmt, das haben ja alle - und sonst gäbs dich ja auch nicht so offiziell *lach*

Genau.

Dann gäbe es mich nur inoffiziell. *gg*

Das Tatar meines Vaters...

vor vielen Jahren schrieb ich einmal eine Kurzgeschichte mit diesem Titel. Muss ich dringend suchen in den Schubladen meines Schreiblebens. Danke fürs erinnern.
Wobei: eine Steghose aus einem Talar zu schneidern stellt für mich einen erfreulich entswpannten Umgang mit den diversen Heiligkeiten des Pastorenzubehörs dar. Hab ich pietistisch-rigide, also eher gaaaanz anders erlebt.

Bitte schön! *gg*

Wahrscheinlich ist dem Umgang mit lockeren Pastoren und dem lockeren Umgang mit pastoralen Heiligkeiten, auch mein lockerer Umgang mit Religion zu danken, der meinem irdischen Seelenheil sehr zugute kommt. Bei dem himmlischen lasse ich mich dann überraschen. ;o)

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