Du scheinst auf einem guten Weg zu sein. Das ist schön. Im Übrigen müssen nicht nur viele Kriegskinder sondern auch viele Soldaten, als sie aus der Gefangenschaft nach Hause kamen, einen psychischen Knacks gehabt haben. Eine ganze Männergeneration, die keine psychische Betreuung zur Traumabewältigung bekam, wie es heute in der Bundeswehr üblich ist. Mein Vater, Jahrgang 1921 war 5 Jahre im Krieg und 3 Jahre in Kriegsgefangenschaft. Meine Mutter, Jahrgang 1925, wurde mit meiner Großmutter und meiner Tante von Stettin nach Steinbach-Hallenberg, einen kleinen Ort im Thüringer Wald evakuiert, wo sie zunächst als fremde Habenichtse angesehen wurden. Das Ergebnis war dann ich.
aber von denen leben in meiner Familie keine mehr. Von meinem Opa soll es einen schriftlichen Bericht über Stalingrad geben, aber der ist nirgends mehr zu finden, genausowenig wie die Bleistiftskizze des Schlachtfeldes von Stalingrad des vermissten Bruders meiner Großmutter. Anscheinend haben Menschen die Tendenz, unschöne Dinge zu verbummeln.
Die Soldaten sowieso,