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Die hochansteckende Geldkrankheit

Vermutlich wirkt nicht nur mein Heuschnupfen seuchenartig ansteckend, besser gesagt übertragbar (denn ich selbst niese ja nicht, sondern nur die anderen um mich herum, und das immer mehr und immer häufiger - die Kollegin im Nebenzimmer hat heute gar nicht mehr aufgehört zu niesen). Ansteckend muß auch mein diesjähriger Geldsegenstern sein, welcher an dem Symptom erkennbar ist, daß mich ständig irgendwelche Leute mit der Frage belästigen, wohin sie mir Geld überweisen sollen. Doch ist es hier eher eine Art Ausweitung der Reichweite, die meine Umgebung infiziert. Dauernd bekommen Klienten von mir riesige Geldnachzahlungen oder haben plötzlich zehntausend Euro auf dem Konto, die ich dann unter Berücksichtigung der Freigrenzen als Ersatz für die gewährten Leistungen fordern muß. Natürlich nicht für mich, sondern für meinen Arbeitgeber, der so ebenfalls von meinem Geldstern profitiert. Auch Herrn N. ist das bereits aufgefallen. Er fragt schon immer, wieviel es jetzt wieder ist. Heute habe ich zum Beispiel neuntausend Euro eingenommen. Wenn das so weiter geht, saniert Berlin mit mir noch seinen gesamten Haushalt. Und das Beste ist - anscheinend wirkt sich dies indirekt erneut auf mich aus, denn jetzt werden plötzlich Beförderungen in Aussicht gestellt, etwas, das ich bisher nur vom Hörensagen kannte. Aber stopp, bevor nun alle zu meinem Haus pilgern: Das Berühren der Figüren kostet Fünf Euro pro Nase und ich übernehme keine Verantwortung für etwaige Unfälle, bei denen statt der Geldkrankheit die Rückenpest oder der Heuschnupfen übertragen werden.

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