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Die unglaubliche Rätselhaftigkeit des Seins

Ich betreute einmal einen Klienten, der hatte blonde, halblange und echte Engelslocken, blaue Augen und hieß mit Nachnamen Seraphin. Wenn ich nach der Arbeit in der Kaufhalle einkaufte und er draußen mit anderen Trinkern herumlungerte, baggerte er mich immer an und wollte meine Taschen tragen. Mit fünfunddreißig Jahren hatte er sich endgültig über den Jordan getrunken. Würde ich seine Person in einem Roman beschreiben, würde jeder denken, ich hätte mir das ausgedacht, oder schlimmer, ich hätte von denen abgekupfert, die dieses "Klischee" bereits vor mir verwendeten.

siehst du auf ihn herab?


Wieso?

Warum sollte ich? Mir geht es um die rätselhaften Zufälle seines Aussehens und seines Namens, die einem literarischen Klischee entsprechen.

ich hatte beim lesen

ein gefühl der traurigkeit für diesen mann, der strauchelte, fiel und erstmal nicht mehr aufstehen konnte oder kann. literarisches klischee? was ist damit gemeint in dem fall? (falls ich fragen darf :-))
mir kam beim lesen ein ganz anderer gedanke. dass das leben geschichten schreibt, die, wenn man sie aufschriebe, unwirklich klingen oder ausgedacht und doch passieren oder passiert sind.

"mir kam beim lesen ein ganz anderer gedanke. dass das leben geschichten schreibt, die, wenn man sie aufschriebe, unwirklich klingen oder ausgedacht und doch passieren oder passiert sind."

Das ist kein anderer Gedanke, sondern genau das meinte ich damit.;o)
Literarisches Klischee halt in diesem Falle jemand der wie ein Engel aussieht und genauso heißt.
west47 (Gast) - Di, 22:35

Versäumnis

Ach hättest du ihn nur
die Taschen tragen lassen!
Er wollte aus der Subkultur,
er hätte das Milieu verlassen
und wäre jetzt ein braver Mann!
Der Platz vorm Kaufhof ist jetzt leer,
kein Engel dann und wann,
der Seraphin, er ist nicht mehr!

*lach*

Ich glaube nicht, daß ich ihn "gerettet" hätte. Dazu kenne ich unsere Pappenheimer zu gut.

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