Die unglaubliche Rätselhaftigkeit des Seins
Ich betreute einmal einen Klienten, der hatte blonde, halblange und echte Engelslocken, blaue Augen und hieß mit Nachnamen Seraphin. Wenn ich nach der Arbeit in der Kaufhalle einkaufte und er draußen mit anderen Trinkern herumlungerte, baggerte er mich immer an und wollte meine Taschen tragen. Mit fünfunddreißig Jahren hatte er sich endgültig über den Jordan getrunken. Würde ich seine Person in einem Roman beschreiben, würde jeder denken, ich hätte mir das ausgedacht, oder schlimmer, ich hätte von denen abgekupfert, die dieses "Klischee" bereits vor mir verwendeten.
zuckerwattewolkenmond - Di, 18:34
siehst du auf ihn herab?
Wieso?
ich hatte beim lesen
mir kam beim lesen ein ganz anderer gedanke. dass das leben geschichten schreibt, die, wenn man sie aufschriebe, unwirklich klingen oder ausgedacht und doch passieren oder passiert sind.
Das ist kein anderer Gedanke, sondern genau das meinte ich damit.;o)
Literarisches Klischee halt in diesem Falle jemand der wie ein Engel aussieht und genauso heißt.