Seit in meinem Kopf angekommen ist, dass ich völlig ok bin (bis auf das, was ich durch die Therapie bis zu einem gewissen Grad anpassen konnte), kann ich keiner mehr abwerten - ich bin tatsächlich vom Nichts, zu dem man mich als Kind gemacht hat zu einer sehr zufriedenen Frau geworden - trotz allem Anecken, weil in keine Norm passend und die Leute immer wieder vor den Kopf stossend, weil sie meinen Charakter nicht verstehen können.
Ich erwarte nichts und freue mich über jede Wertschätzung und ich tue fast nur, was ich wirklich gerne tun mag.
Aber würdest du z.B. auch Dinge gerne tun, bei denen du regelmäßig verletzt, herabgesetzt oder ähnliches wirst? Bzw. wenn du etwas gerne tust, bei dem so etwas geschieht, würdest du es weiter tun?
Dann würde ich zusehen, dass ich es irgendwo machen kann, wo ich dafür nicht mehr herabgesetzt werde.
Ich weiss z.B., dass mein Kleiderstil bei vielen Leuten Kopfschütteln auslöst, was für mich nur ein Zeichen dafür ist, dass sie noch immer versuchen, sich in etwas zu pressen, was sie nicht sind - für eine gewisse Eigenständigkeit und Extravaganz muss man allerdings auch lernen, das Gelaber und die Einwände des Umfelds an sich abprallen zu lassen, denn wenn sich, was immer man tut oder nicht tut, für einen selber richtig, ok, stimmig anfühlt, dann kann man so falsch nicht liegen.
Beispiele aus meinem Leben:
Ich kann keinen Rhythmus erspüren oder halten - Anfang 20 habe ich mich in Discos nie getraut zu tanzen, weil ich wusste, dass ich völlig neben dem Takt bin und das "blöd" aussieht - mit etwas nach Mitte 30 hat mich dann ja eine Arbeitskollegin wieder an Parties mitgeschleppt und seither tanze ich - auch ohne eine Freundin - wenn ich mich bewegen will und mir ist egal wie das aussieht und ob das zur Musik passt, mir tut es gut und ich fühle die Musik halt wie ich sie fühle und auch da hängen noch immer diese Style-Miezen rum, die natürlich viel besser aussehen und an so einen Ort passen als ich - trotzdem kommt meine ehrliche, offene Art an und das zeigt mir, dass man einfach tun und sich selbst sein soll.
Einer meiner besten Freunde, der nicht tanzt, weil sehr korpulent sagt immer: Chutzpe hört keinesfalls die gleiche Musik wie die anderen - jedoch nicht um mich klein zu machen, denn ich weiss ja selber, dass es unpassend aussieht.
In der Klinik hatte ich Mal-Therapie und ich hatte einige Themen im Kopf, die ich zu Papier bringen wollte - ich kann nicht Zeichnen, konnte ich noch nie - sieht aus als hätte es eine 5-jährige gemacht. Ich habe mich gefreut wie blöd, dass ich zur Mal-Therapie durfte und habe die Themen einfach so gut gezeichnet wie ich konnte - durfte auch fest stellen, wenn man ohne Druck einfach zeichnen darf, das Ergebnis besser wird als ich erwartet und liebe diese Zeichnungen sehr.
Das Gute daran war, dass ich diese Erfahrung in einem wertfreien Raum machen durfte.
Als ich der Therapeutin im Abschlussgespräch sagte, dass ich sie von der ersten Sekunde an mochte (eine tolle Französin mit einem abgefahrenen Stil), vertraute sie mir an, dass auch sie sich lange nicht getraut habe, sich so zu kleiden wie es ihr passe, worauf ich sagte, dass sowas eh nur Französinnen können - sie war ganz verlegen.
Ein grosser Teil meiner Haltung bezieht sich auf diesen Satz und hilft mir persönlich gewaltig:
I just don't care (gerne mit einem f*ck*ng erweitert).
Bloggen funktioniert leider nur im Internet, wo Miesepeter und Unzufriedene sich gerne an anderen abarbeiten (wie die Psychoonkologin das ausdrückt).
Die Dinge an sich abprallen zu lassen, wie du es nennst, ist allerdings bei mir genau die Ursache allen Übels, denn das ist es, was mir von klein auf eingetrichtert wurde, was aber bei einem Hochsensitiven einfach nicht funktionieren kann, wie ich oben schrieb, weil wir eben anders ticken in unseren Empfindungen. Doch zu meiner Zeit gab es noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über HSM, da kannte man noch nicht einmal das Wort, stattdessen bekam man ständig vermittelt, daß man das Sorgenkind ist und etwas seltsam, weil man das eben nicht schaffte, und sich schließlich selbst abzulehnen beginnt. Zwar kann man sich als Hochsensibler auch bis zu einem gewissen Grad abhärten, doch dazu muß man sich in der normalen Andersartigkeit erst einmal annehmen und darf die Hochsensibilität nicht mehr als Schwäche ablehnen und verdrängen.
Ich glaube, zur Zeit bin ich in einer Phase, wo ich die mir gegebene Überempfindlichkeit bewußt wahrnehme, lebe und nicht mehr zu verdrängen versuche. Das ist für mich total anstrengend, gradezu körperlich anstrengend, da ich dauernd mit neuen heftigen Emotionen konfrontiert werde, die ich sonst irgendwo in mir vergraben habe, und es ist mit Sicherheit auch für meine Umgebung ziemlich anstrengend, da ich eben mehr wahrnehme und entsprechend auf mehr reagiere. Außerdem führt es bei mir zu Unsicherheit, weil ich noch nicht richtig weiß, wie ich halt auf gesunde, mir mögliche Weise, am besten damit umgehe und so entstehen dann solche Blogeinträge.
Ich erwarte nichts und freue mich über jede Wertschätzung und ich tue fast nur, was ich wirklich gerne tun mag.
Das klingt gut.
Ich weiss z.B., dass mein Kleiderstil bei vielen Leuten Kopfschütteln auslöst, was für mich nur ein Zeichen dafür ist, dass sie noch immer versuchen, sich in etwas zu pressen, was sie nicht sind - für eine gewisse Eigenständigkeit und Extravaganz muss man allerdings auch lernen, das Gelaber und die Einwände des Umfelds an sich abprallen zu lassen, denn wenn sich, was immer man tut oder nicht tut, für einen selber richtig, ok, stimmig anfühlt, dann kann man so falsch nicht liegen.
Beispiele aus meinem Leben:
Ich kann keinen Rhythmus erspüren oder halten - Anfang 20 habe ich mich in Discos nie getraut zu tanzen, weil ich wusste, dass ich völlig neben dem Takt bin und das "blöd" aussieht - mit etwas nach Mitte 30 hat mich dann ja eine Arbeitskollegin wieder an Parties mitgeschleppt und seither tanze ich - auch ohne eine Freundin - wenn ich mich bewegen will und mir ist egal wie das aussieht und ob das zur Musik passt, mir tut es gut und ich fühle die Musik halt wie ich sie fühle und auch da hängen noch immer diese Style-Miezen rum, die natürlich viel besser aussehen und an so einen Ort passen als ich - trotzdem kommt meine ehrliche, offene Art an und das zeigt mir, dass man einfach tun und sich selbst sein soll.
Einer meiner besten Freunde, der nicht tanzt, weil sehr korpulent sagt immer: Chutzpe hört keinesfalls die gleiche Musik wie die anderen - jedoch nicht um mich klein zu machen, denn ich weiss ja selber, dass es unpassend aussieht.
In der Klinik hatte ich Mal-Therapie und ich hatte einige Themen im Kopf, die ich zu Papier bringen wollte - ich kann nicht Zeichnen, konnte ich noch nie - sieht aus als hätte es eine 5-jährige gemacht. Ich habe mich gefreut wie blöd, dass ich zur Mal-Therapie durfte und habe die Themen einfach so gut gezeichnet wie ich konnte - durfte auch fest stellen, wenn man ohne Druck einfach zeichnen darf, das Ergebnis besser wird als ich erwartet und liebe diese Zeichnungen sehr.
Das Gute daran war, dass ich diese Erfahrung in einem wertfreien Raum machen durfte.
Als ich der Therapeutin im Abschlussgespräch sagte, dass ich sie von der ersten Sekunde an mochte (eine tolle Französin mit einem abgefahrenen Stil), vertraute sie mir an, dass auch sie sich lange nicht getraut habe, sich so zu kleiden wie es ihr passe, worauf ich sagte, dass sowas eh nur Französinnen können - sie war ganz verlegen.
Ein grosser Teil meiner Haltung bezieht sich auf diesen Satz und hilft mir persönlich gewaltig:
I just don't care (gerne mit einem f*ck*ng erweitert).
Tja,
Die Dinge an sich abprallen zu lassen, wie du es nennst, ist allerdings bei mir genau die Ursache allen Übels, denn das ist es, was mir von klein auf eingetrichtert wurde, was aber bei einem Hochsensitiven einfach nicht funktionieren kann, wie ich oben schrieb, weil wir eben anders ticken in unseren Empfindungen. Doch zu meiner Zeit gab es noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über HSM, da kannte man noch nicht einmal das Wort, stattdessen bekam man ständig vermittelt, daß man das Sorgenkind ist und etwas seltsam, weil man das eben nicht schaffte, und sich schließlich selbst abzulehnen beginnt. Zwar kann man sich als Hochsensibler auch bis zu einem gewissen Grad abhärten, doch dazu muß man sich in der normalen Andersartigkeit erst einmal annehmen und darf die Hochsensibilität nicht mehr als Schwäche ablehnen und verdrängen.
Ich glaube, zur Zeit bin ich in einer Phase, wo ich die mir gegebene Überempfindlichkeit bewußt wahrnehme, lebe und nicht mehr zu verdrängen versuche. Das ist für mich total anstrengend, gradezu körperlich anstrengend, da ich dauernd mit neuen heftigen Emotionen konfrontiert werde, die ich sonst irgendwo in mir vergraben habe, und es ist mit Sicherheit auch für meine Umgebung ziemlich anstrengend, da ich eben mehr wahrnehme und entsprechend auf mehr reagiere. Außerdem führt es bei mir zu Unsicherheit, weil ich noch nicht richtig weiß, wie ich halt auf gesunde, mir mögliche Weise, am besten damit umgehe und so entstehen dann solche Blogeinträge.