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Durst

Es war ein glühendheißer Tag und brachte einen hartnäckigen, quälenden Durst mit sich. Welch ein unbeschreiblicher Genuß war es, diesen Durst mit dem reinen und klaren Eiswasser des Gletschers zu stillen! An den Flanken jeder großen Eiswoge flossen klare Bächlein in Rinnen hinab, die sie sich selbst genagt hatten; und noch besser, überall wo ein Stein gelegen hatte, war jetzt ein schüsselförmiges Loch mit glatten weißen Wänden und einem Boden aus Eis, und diese Schüssel war randvoll mit so absolut klarem Wasser, daß der flüchtige Beobachter es überhaupt nicht sah, sondern dachte, die Schüssel wäre leer. Diese Brunnen sahen so verführerisch aus, daß ich mich oft ausstreckte, wenn ich gar keinen Durst hatte, und das Gesicht eintauchte und trank, bis mir die Zähne schmerzten. Überall in den schweizerischen Bergen hatten wir den Segen in Reichweite - in Europa nur im Gebirge zu finden - nämlich Wasser, das imstande war, den Durst zu löschen.
(aus "Bummel durch Europa" von und mit Mark Twain)

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