Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2023 NeonWilderness
bonanzaMARGOT - So, 16:13

komorbide wird jeder automatisch, der eine derart schlimme diagnose wie "krebs" zu bewältigen hat. mit solchen begriffen um sich zu werfen, ist einfach intellektueller dünnschiss. natürlich ist eine berufliche wiedereingliederung wichtig, wenn der betreffende dies seelisch und körperlich bewältigen kann, und ebenso ist es wichtig, dass man den patienten individuell unterstützt, damit er wieder eine lebensperspektive bekommt.
in dem artikel klingt es allerdings so, als würden die kranken "ihren krebs" ausnutzen, um faul auf der haut zu liegen. dies ist eine unverschämtheit!

Findest du,

daß das so rüberkommt? Ich habe es gar nicht so verstanden, mich allerdings gewundert, warum häufige Krankschreibungen auch nach fünf Jahren überhaupt ein Thema sein sollen, denn für meinen Begriff ist es eine völlig normale Sache unter diesen Umständen. Zum einen ist ja die Heilungsfrist von fünf Jahren nur "amtlich" festgelegt, was aber nicht bedeutet, daß sie konkrete Aussagen macht, da ja Rückfälle auch noch nach 10-15 Jahren auftreten können. Und bereits bevor man einen Rückfall erneut bemerkt, kann sich sowas schon jahrelang vorher auf das Gesamtbefinden auswirken (zumindest bei mir war es so, wenn ich rückblickend ehrlich bin). Und zum anderen werden manche der Nebenwirkungen auch nach fünf Jahren oft nicht plötzlich aufhören, selbst wenn die Ärzte irgendwelche Zusammenhänge mit der Therapie negieren. Ich habe jetzt jedenfalls lauter merkwürdige Dinge, die ich vorher nicht hatte, habe aber dafür auch einige Dinge nicht mehr, die ich vorher hatte. Übrigens haben von den Patienten, die ich in meinem Umkreis oder näher kenne, die bald wieder in ihren Beruf zurückgegangen sind, es alle bereut. Ich kenne da nicht eine Person, die nicht gesagt hätte: "Hätte ich das bloß nicht gemacht." Das liegt daran, daß man, wenn man erst einmal wieder arbeitet, generell von allen als geheilt betrachtet und davon ausgegangen wird, es sei alles wie vorher. Es werden keine Rücksichten genommen und man muß dieselbe Leistung erbringen, weil ja wegen einem nicht die Personalplanung geändert wird. Ich glaube, manche Patienten wollen es selbst nicht wahrhaben, daß dies auf Dauer bei dem hochgeschraubten Leistungsdruck mit immer weniger Personal, der heutzutage fast überall herrscht, nicht wirklich möglich ist. Und viele, die ich kenne, haben es auch bereut, weil sie dann darauf tatsächlich einen Rückfall bekommen haben. Aber sowas kann natürlich ein Schreiber, der sich an "amtliche" Vorgaben und statistische Ergebnisse hält und selbst noch keine Krebstherapie hinter sich hat, alles nicht einbeziehen.
bonanzaMARGOT - So, 17:46

ja, es kam mir genau so vor - wie ich es oft erlebe, dass intellektuelle oder bürokratische hirnfurzer indirekt menschen vorschreiben wollen, wann sie sich gefälligst wieder gesund zu fühlen haben - um ihnen druck zu machen, damit sie bald wieder zu akzeptablen mitgliedern der gesellschaft werden.
aber vielleicht bin ich da übersensibel, zuckerwattewolkenmond. kann sein. zu lange sehe ich, wie rhetorisch an den missständen in den altenheimen vorbei geredet wird - sie gar beschönigt werden, und jene, die sich tatsächlich noch bemühen, verunglimpft werden, wenn sie kritik äußern.
okay, das ist nicht deine problematik, aber irgendwie habe ich das dumpfe gefühl, dass dasselbe system dahintersteckt, dieselbe perfidie!

Es ist in der Tat

dasselbe perfide System mit welchem wir uns herumschlagen. So wie alten Menschen nur noch ihre mechanischen Pflegemodule im Schnelldurchlauf zugestanden werden, sind Krankheiten auch nur Diagnosen, Module und Fristen. Als Mensch dahinter geht man unter, wenn man sich nicht für sich selbst einsetzt oder andere Leute findet, die es für einen tun.
bonanzaMARGOT - So, 18:13

da stimme ich dir absolut zu!

Name

Url

Meine Eingaben merken?

Titel:

Text:


JCaptcha - du musst dieses Bild lesen können, um das Formular abschicken zu können
Neues Bild