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Es ist doch immer dasselbe -

wenn ich Fotobücher von gemeinsamen Unternehmungen verschenke, kommt zuallererst stets die Frage: "Haben wir das da wirklich gesehen?" Und ich antworte dann: "Ob IHR das gesehen habt, weiß ich nicht, aber wenn ich es nicht gesehen hätte, hätte ich es auch nicht fotografiert." Witzigerweise mache ich auf manche Motive sogar aufmerksam, wie zum Beispiel auf die schöne alte Bauerntür mit den Efeuranken und als Antwort bekam ich nur ein müdes Achselzucken und ein verächtliches "So'ne olle Tür." Als ich sie trotzdem fotografierte, waren die anderen bereits hundert Meter weiter. Als sie dieselbe Tür im Fotobuch sahen, waren sie dagegen begeistert und wollten wissen, wo das gewesen ist, sie könnten sich gar nicht erinnern, die irgendwo gesehen zu haben. Tja, wenn man nicht sehen will, kann ich auch nicht helfen. Diese Erfahrungen bestärken mich in der Annahme, daß Fotografieren nicht nur ein nettes Hobby ist, sondern eine echte Schulung der Wahrnehmung und Bereicherung für das Leben - man hat einfach mehr vom Sehen. Eine Verschwendung der besten Augen, wenn man sie nicht gebraucht und ihre sinnlichen Möglichkeiten ausschöpft.
Treibgut - Sa, 23:55

Wohl wahr

... gelegentlich glaube ich auch, mehr zu sehen.

Ganz bestimmt.

Ich glaube, wenn man sich ein wenig intensiver als das normale Urlaubsbilderknipsen mit Fotografie beschäftigt, dann sieht man tatsächlich mehr.
eliterator (Gast) - So, 00:15

Fotografieren

schärft den Blick für außergewöhnliche Dinge, das stimmt, würde ich auch sagen, aber manchmal kommt es mir so vor, als könnte ich mich vor lauter Fotografiererei nicht mehr auf das Genießen schöner Momente konzentrieren, weil ich immer überlege, wie ich die Szene am besten auf das Bild bannen kann..Deshalb lege ich manchmal die Kamera einfach zu Seite..

Ja, das mache

ich auch manchmal und manchmal vergesse ich sogar das Fotografieren. Aber das andere Sehen bleibt trotzdem und ich glaube sogar, daß es den Genuß verstärkt, zumindest, wenn es um Aufenthalte an schönen Orten in der Natur geht.
Elisabetta1 - So, 00:19

subjektive wahrnehmung

mein partner und ich fotografieren beide sehr gerne, aber manchesmal gibt's bei dem einen oder anderen, völlig unterschiedliche aufnahmen in der selben stadt, oder bei bestimmten gebäuden.
ist mir schon passiert, daß ich *eifersüchtig* (lach!!) auf seine bilder, weil seine betrachtungsweise eben die bessere war.

p.s.
sehe gerade die worte von eliterator.... dem kann ich voll zustimmen, manchesmal komme ich mir vor, wie japanische touristen, die europa nur durch die kamera wahrnehmen ;-(

Ich finde es

immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich ein und dasselbe Motiv auf Fotos von verschiedenen Menschen wirken kann. Wobei ich dabei gar nicht von einer besseren oder schlechteren Betrachtungsweise sprechen würde, aber die Ergebnisse, die Fotos, haben doch halt sehr verschiedene Wirkungen, manchmal spannender und manchmal eher langweilig. Und es gehört Können dazu, neue und außergewöhnliche Sichtweisen für gewöhnliche Motive zu finden, das geht dann bereits einen Schritt weiter, über das Wahrnehmen der Motive hinaus.
Chutzpe - So, 13:25

Ich sehe auch nichts - und fotografiere auch nicht gerne - warum wohl? ;-)

Doch ich liebe es, die Fotos der Leute mit dem richtigen Blick - deine z.B. anzuschauen - auch die Ferienfotos von Freunden sehe ich gerne an - so lange ich nicht dorthin fahren muss (Australien, Amerika z.B.).

Wolfa - So, 14:49

*Schmunzel*

Das passiert mir auch des Öfteren ;-) Ich liebe es ja, auf Detailsuche zu gehen, hmmm tjaaa - klingt vielleicht ein bisschen kitschig, aber beim Fotografieren wird mir die Seele weit ;-). Meine Leute sind dann auch immer überrascht und manchmal auch ein bisschen irritiert, was ich so alles auf dem Spaziergang gesehen habe und wie faszinierend es aus einem anderen Blickwinkel aussehen kann.
Manchmal stolpere ich dabei auch über Geschichten, die sich aus dem Blick durch die Kamera entfalten: Warum steht mitten im Wald ein altes, mit Efeu bewachsenes Tor? Wen sollte es einmal hindurchlassen oder vielleicht doch eher abschirmen? Sowas halt ;-) und schon galoppiert meine Fantasie wie ein übermütiges Fohlen mit mir davon.
Liebe Grüsse Wolfa

Das mit der

ausschweifenden Phantasie kenne ich auch. Deshalb mag ich besonders Ruinen oder verfallene Gebäude, weil dann sozusagen vor meinem inneren Auge eine mögliche Vergangenheit ersteht. Wenn ich aber zum Beispiel jemanden wie meine Schwägerin darauf aufmerksam mache, schüttelt die nur sarkastisch mit dem Kopf und sagt abfällig sowas wie "Ja, ja , alte Keller - ganz toll." *gg*
wortmeer - Mi, 18:11

Na das unterschreibe ich sofort: "Fotografieren ist eine echte Schulung der Wahrnehmung und Bereicherung für das Leben..."
So ähnlich geht es mir auch, ich sehe Dinge, Kleinigkeiten, die andere oft nicht wahrnehmen. Aber meist sind meine Freunde begeistert davon und staunen - schon in dem Moment, wenn ich mal wieder ;-) stehen bleibe.

Ich wünsche uns weiterhin diese Fähigkeit und viele weitere schöne Fotografien.

Bei mir ist es

leider nicht im Moment, wenn ich mal wieder stehen bleibe - da werde ich meistens ausgelacht - sondern erst wenn das entsprechende Motiv auf einem Foto zu sehen ist. :-/

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