Es ist doch immer dasselbe -
wenn ich Fotobücher von gemeinsamen Unternehmungen verschenke, kommt zuallererst stets die Frage: "Haben wir das da wirklich gesehen?" Und ich antworte dann: "Ob IHR das gesehen habt, weiß ich nicht, aber wenn ich es nicht gesehen hätte, hätte ich es auch nicht fotografiert." Witzigerweise mache ich auf manche Motive sogar aufmerksam, wie zum Beispiel auf die schöne alte Bauerntür mit den Efeuranken und als Antwort bekam ich nur ein müdes Achselzucken und ein verächtliches "So'ne olle Tür." Als ich sie trotzdem fotografierte, waren die anderen bereits hundert Meter weiter. Als sie dieselbe Tür im Fotobuch sahen, waren sie dagegen begeistert und wollten wissen, wo das gewesen ist, sie könnten sich gar nicht erinnern, die irgendwo gesehen zu haben. Tja, wenn man nicht sehen will, kann ich auch nicht helfen. Diese Erfahrungen bestärken mich in der Annahme, daß Fotografieren nicht nur ein nettes Hobby ist, sondern eine echte Schulung der Wahrnehmung und Bereicherung für das Leben - man hat einfach mehr vom Sehen. Eine Verschwendung der besten Augen, wenn man sie nicht gebraucht und ihre sinnlichen Möglichkeiten ausschöpft.
zuckerwattewolkenmond - Sa, 23:11
Wohl wahr
Ganz bestimmt.