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Hormone und Geschmack

Daß Hormone den Männergeschmack beeinflussen ist inzwischen bekannt. Bekannt ist an sich auch, daß Hormone die Geschmacksknospen beeinflussen, zumindest während einer Schwangerschaft. Darüber, wie die Pille die Geschmacksknospen beeinflußt gibt es vielleicht schon Untersuchungen, aber ich konnte dies gerade aus eigener Anschauung feststellen. Jeder Mensch hat ja so eine Art Geschmacksplan, der sich in der Kindheit aufbaut, der sich aber mit den Jahren ändern kann. Wie sehr solche an sich belanglosen Veränderungen mit dem biochemischen Gleichgewicht im Körper zusammenhängen, wird einem erst klar, wenn man es selbst erlebt und läßt einen nur noch mehr darüber staunen, wie so ein Organismus funktioniert und selbst auf winzigste Veränderungen reagiert.

Ich aß früher unheimlich gerne Dosenananas und konnte mit rohem Fisch überhaupt nichts anfangen. Der schmeckte für mich nach gar nichts. In den letzten Jahren veränderte sich mein Geschmack dahingehend, daß ich keine Dosenananas mehr essen konnte, weil ich die ekelhaft süß fand, mich aber immer fragte, ob die früher auch schon so süß gewesen sei, denn das war mir nie so vorgekommen. Stattdessen entdeckte ich meine Vorliebe für Sushi und rohen Fisch, was für mich ebenfalls ziemlich überraschend war, da ich nicht erwartet hätte, daß mir sowas noch einmal schmecken würde. Ich schob das dann halt auf das Alter. Doch jetzt kommt der Hammer: In einer dreimonatigen Pillenpause in diesem Jahr kehrte sich das ganze Ding wieder um. Ich aß tonnenweise Dosenananas und schon bloß beim Gedanken an rohen Fisch wurde mir schlecht, weshalb ich dachte, meine plötzliche Vorliebe für Sushi sei genau so plötzlich wieder verschwunden. Witzigerweise wunderte ich mich auch darüber, daß die Ananas auf einmal gar nicht mehr so süß schmeckt und dachte, ich hätte eine besonders gute Sorte erwischt. Wie sehr ich dabei einer biochemischen Illusion erlegen war, wurde mir gestern klar, als ich eine Dose Ananas wegschüttete, die mir unerträglich süß vorkam und es handelte sich um ganz genau dieselbe Sorte, die ich in den drei Monaten massenhaft verzehrt hatte. Außerdem denke ich wieder mit Appetit an rohen Fisch und aß heute Sushi, ohne daß ich es eklig fand. Es scheint also tatsächlich so, als seien die Hormone daran schuld, wenn ich plötzlich gerne rohen Fisch esse und die meisten Nahrungsmittel/Konserven aus dem Supermarkt als viel zu süß empfinde. Das sind sie zwar auch wenn ich keine Hormone nehme, aber da fällt es mir nur halb so stark auf und stört mich weniger. Es ist beinahe so, als würde mein Geschmack feiner und empfindlicher werden, weshalb ich dann natürlich Nahrungsmittel mit feineren Aromen bevorzuge, die für mich "pillenlos" eigentlich nach nichts schmecken würden.
Chutzpe - Mo, 18:11

Das trifft auf mich natürlich prompt wieder nicht zu - ich bin ja seit einigen Jahren sterilisert und mir wurde prophezeit wie viel wohler ich mich fühlen werde und ähnliches - ich merke überhaupt keinen Unterschied, ausser dass ich massiv PMS habe (mind. 2 Wochen im Monat), was ich nun nicht wirklich als ein Wohlerfühlen bezeichnen möchte, wenn man permanent alle töten möchte, einen die Brüste schmerzen (und ich habe nur Cup A) als wären sie 100 Tonnen schwer - mit Mönchspfeffer lässt sich das so halbwegs in den Griff bekommen, doch sobald ich damit aufhöre ist das PMS wieder da.
Ich hatte allerdings auch keine negativen Pillenwirkungen wie Gewichtszunahme und ähnliches, wo andere ja kaum was vertragen - das ist jedoch bei fast allen Medis so, dass ich eher keinen NWs bis zur Nicht-Wirkung habe.

So ist wohl jeder verschieden.

Natürlich ist jeder

verschieden, deshalb beschrieb ich ja auch nur, wie sich die Pille auf meinen Geschmack auswirkt, wobei ich allerdings denke, daß dieses Prinzip wahrscheinlich an sich bei jedem wirksam ist, aber halt immer zugeschnitten auf den persönlichen biochemischen Gesamtstatus, so daß sich dann völlig unterschiedliche Wirkungen bemerkbar machen oder auch keine. An sich empfinde ich das mit dem Geschmack als ganz angenehm, so wie ich mich generell wohler fühle, wenn ich Hormone nehme, sei es nun was Aussehen, Stimmung usw. betrifft. Nebenwirkungen hatte ich bisher auch keine bis auf eine leichte Gewichtszunahme, die aber eigentlich nicht auffällt, da ich ansonsten sowieso mager bin.
Chutzpe - Mo, 19:08

Lass das bloss nicht die vehementen Pillengegner hören *lach*

Wirksam ist sie sicher - doch viele vertragen sie scheinbar nicht.
Es gibt ja auch Menschen, die Penicillin nicht vertragen etc.

Doch, gerade die lasse

ich das hören, zumal ich die Pille ja nicht einmal zur Verhütung nehme und das auch nicht tun würde, wenn es nur darum ginge. Wobei ich deren Standpunkt, wenn es die medizinischen Aspekte betrifft, sehr gut verstehe. Wenn ich mich nicht so viel besser damit fühlen würde, würde ich natürlich nicht unnötig irgendwelche Pillen schlucken und auch das Risiko, selbst wenn ich sie gut vertrage, ist mir bewußt. Ich gehe nicht leichtfertig mit Medikamenten um, im Gegenteil, zumal ich vieles nicht gut vertrage oder überempfindlich reagiere. Ich höre oft davon, daß Leute die Pille nicht vertragen, Depressionen oder anderes bekommen. Ich bekomme Depressionen, Aggressionen und alles zusammen, wenn ich sie nicht nehme. Merkwürdig, aber es ist nun mal so. Und der Zugewinn an Lebensqualität ist mir das Risiko wert.
Chutzpe - Mo, 20:05

Normales Verhalten, oder etwa nicht?

Ich als bequemer Mensch erachte die Pille einfach als das praktischste Verhütungsmittel - wenns mir damit nicht gut gegangen wäre, hätte ich sicher auch Alternativen gesucht.

Mir ist es grundsätzlich egal, was ich in mich stopfe resp. es fiel mir einfach jahrelang das AD zu nehmen als jetzt den Mönchspfeffer - warum das so ist, weiss ich allerdings auch nicht.

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