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Ich könnte mich ohrfeigen!

Da hab ich doch heute den Sport verschlafen und das ohne jede Abmeldung. Allerdings war ich auch seit 30 Stunden ohne eine Minute Schlaf auf den Beinen. Zum Sport wollte ich trotzdem, also sollte der Wecker seine Pflicht tun, was er sicher auch getan hat, aber ohne mich zu wecken. Die ganze Nacht unbeabsichtigt zum Tag gemacht hatte ich. Nachdem ich vor lauter Streß nicht runterkommen und einschlafen konnte, war es irgendwann gegen 4:00 Uhr morgens. Ich überlegte, ob ich noch eine Schlaftablette einwerfen oder lieber aufstehen soll, und entschied mich für letzteres, da zum Schlafen sowieso nicht mehr viel Zeit war. Hätte ich heute nicht arbeiten müssen, wäre ich bereits eher aufgestanden, da man sich ja dann auch jederzeit wieder hinlegen kann, aber so denkt man sich immer "Ich muß jetzt schlafen!", was natürlich überhaupt nichts ändert. Auf dem Weg zur Arbeit fühlte ich mich noch ganz munter, aber wenn man dann erst einmal im Büro sitzt, hat man arg zu kämpfen, die Augen offen zu halten. Besonders gemerkt habe ich den Schlafentzug daran, daß ich im Computer ständig daneben geklickt habe und mich wunderte, warum sich nichts tut. Außerdem hatte ich öfter Sekundenträume. Ich nenne es nicht Sekundenschlaf, sondern Sekundentraum, weil ich dann tatsächlich für den Bruchteil von Sekunden Bilder oder Situationen einer anderen Welt vor mir sehe. Teilweise ist es so, daß man ständig mit offenen Augen hin- und herswitcht, ohne dabei wirklich zu schlafen. Aber die fieseste Nebenwirkung des Schlafentzugs ist, daß die Zeit so unendlich langsam vergeht. Da versucht man mühsam, sich gerade auf dem Stuhl zu halten, sich auf die Arbeit zu konzentrieren und denkt, es sind mindestens zwanzig Minuten vergangen, aber wenn man dann auf die Uhr schaut, scheint diese auf der Stelle zu stehen. Bin schließlich pünktlich gegangen, um mich unbedingt vor dem Sport wenigstens noch eine Stunde aufs Ohr zu packen, denn anders hätte ich sonst beim Sport kein Bein mehr hochbekommen und der Rest ist Geschichte. Am besten, ich gehe gleich wieder ins Bett, denn ich kann mich selbst nicht mehr leiden.

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