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Jesus und die Ungläubige

Eine große Fabrikhalle ist der Arbeitsplatz meiner Kollegen und mir. Die Schreibtische stehen hintereinander wie Werkbänke, auf einigen von ihnen stapelt sich aber auch nur jede Menge Krempel. Ich suche meine Vintage-Reisetasche - weiß mit kleinen rosa Blüten - und finde sie schließlich in einem dieser Berge. Als ich sie hervorhole werfe ich aus Versehen die Parfumsammlung meines jungen Kollegen R.W. herunter. Eine Menge Kollegen, inklusive Herr N. wuseln um mich herum und rufen gleich "Auweija!". Vier Parfumflaschen sind heruntergefallen, eine davon zerbrochen. Ist mir das unangenehm. Natürlich bin ich bereit sie zu bezahlen. Herr N. bückt sich nach den Scherben, um sie aufzuheben und ein penetranter Geruch steigt auf. Eine Kollegin läuft zu Herrn W. nach vorne, um ihm davon zu erzählen, dann kommt sie zurück und berichtet, er hätte gesagt, es sei nicht so schlimm und es würde ihm helfen. Es würde ihm also helfen, so, so - alle müssen darüber lachen und Vermutungen anstellen. Vielleicht will er ja künftig mit weniger Parfum auskommen. Ich widme mich jetzt sehr konzentriert dem Wischen der Tischplatte und der darüber befindlichen Regalflächen. Da kommt ziemlich viel Dreck zusammen. Während dieser Tätigkeit merke ich, wie mich etwas am Arm berührt. Spontan wende ich mich um und seitlich von mir steht eine Person, die wie Jesus aussieht und auf der Jesus draufsteht. Ziemlich groß, etwas steif, ein sehr schmaler Mund und mit einer Brille auf der Nase. Er hat den Arm ausgestreckt und die Finger an den Spitzen zusammengelegt, dazwischen bleibt jedoch ein Oval offen, welches weiß schimmert. Es wirkt ein wenig, als hätte er mich kneifen oder necken wollen, zumal er auch so ein Gesicht macht und schelmisch bzw. ertappt grinst, allerdings hat er mich nur mit den zusammengelegten Fingerspitzen berührt. Ich starre ihn einige Sekunden lang mit einem Ausdruck an, der sagt: "Was soll das jetzt?" und alle Umstehenden müssen lachen. Ich denke bei mir etwas irritiert, was wie Jesus aussieht und wo Jesus draufsteht, da muß noch kein Jesus drin sein. Wahrscheinlich hat sich jemand verkleidet und sie haben sich einen Scherz für mich ausgedacht, zumal alle so interessiert und gespannt um uns herumstehen. Schließlich selbst lachend sage ich scherzhaft und demonstrativ: "Ich Ungläubiger!", was alle so witzig finden, daß sie wieder laut lachen, Jesus ebenfalls. Ich dagegen wende mich um und gehe mit einem Einkaufswagen, in dem zwei alte Brote liegen, die sich für ihr Alter erstaunlich frisch gehalten haben, davon, um mich weiter dem Putzen und Aufräumen zu widmen.
zwocent - Mi, 11:40

Berührt von

surrealer Obskurität. Ich meine mich beim Lesen.

Ja,

die Träume. Die haben es manchmal faustdick hinter den Ohren. ;o)

Das ist aber total verrückt! Ich denk aber, dass das Posting echt originell ist! :)

Bibbche (Gast) - Fr, 03:19

Neid

Ich beneide Dich sehr, dass Du Dich so gut an Deine wirklich interessanten Träume erinnern kannst.
Ich träume sehr intensiv, doch leider ist morgens alles weg. Direkt nach dem Aufwachen habe ich sie noch im Kopf, doch dann verschwinden sie völlig aus meinem Gedächtnis - finde ich sehr traurig.

Ach weißt du,

ich glaube, es liegt einfach an der Konzentration. Früher war es bei mir genauso, bis ich angefangen habe, Träume wie Briefmarken zu sammeln und aufzuschreiben. Sie haben dann mehr Wert für mich bekommen und ich habe ihnen auch nach dem Aufwachen mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Daß ich ihnen mehr Wert zugeschrieben habe, liegt außerdem vielleicht darin, daß der Ursprung meines Traumsammelns eine Aufforderung war, die ich sehr ernst genommen habe. Jedenfalls scheinen wir heute beide schlaflos zu sein. ;o)

Ich habe übrigens die Geschichte von deinem Unfall in deinem Blog gelesen. Sie hat mich lange beschäftigt und sehr berührt.

Liebe Grüße

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