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Katastrophensurfen

Mein Fuß macht mir Angst. Er sieht ein bißchen aus, als wäre ein Auto drübergefahren und fühlt sich auch so an, aber ohne dabei geschwollen zu sein. Theoretisch und praktisch würde ich behaupten, daß der Fleck, der sich täglich mehr ausbreitet, ein Bluterguß ist. Was mich daran beunruhigt ist die Tatsache, daß weder irgendetwas über den Fuß drübergefahren ist, noch ich mich irgendwo gestoßen habe oder umgeknickt bin. Was soll ich davon nun halten? Ich will nicht zum Arzt, zumindest nicht, so lange ich nicht humple wie der Glöckner. Durch das ständige Laufen auf dem Ballen oder der Innenseite fangen aber langsam schon andere Stellen an weh zu tun und in Dresden würde ich gerne vernünftig laufen können. Was mir der Fuß, ist meiner Mutter der Wasserrohrbruch (wie immer bei uns stets synchron). Eine Kollegin, dessen Tochter im gleichen Haus wie meine Mutter wohnt, kam gleich früh in das Büro und fragte, ob ich schon die neueste Katastrophenmeldung von dort gehört hätte. Ein Wasserrohrbruch - von oben an bis in den Keller hinein stand alles unter Wasser. Einige Mieter wurden deshalb in Ausweichwohnungen umgesetzt. Ich hab dann gleich in der Mittagspause angerufen, zumal ich mich wunderte, von meiner Mutter noch nichts gehört zu haben. Sie meinte nur, sie sei total genervt. Ihre unterste Wohnung ist zwar nicht so stark betroffen, daß sie da raus muß, aber dafür haben sie ihr so eine Turbine zum Trocknen in die Wohnung gestellt, die den ganzen Tag Lärm macht und die sie auch noch bedienen und irgendeinen Behälter leeren soll. An der Decke hängt bei ihr alles in Fetzen herunter. Sie will jetzt nur noch raus aus der Wohnung und wartet ungeduldig, daß sie bald den Mietvertrag für die neue Wohnung bekommt. Bei dieser gibt es zwar auch einige Unstimmigkeiten, aber sie meint, ihr ist alles egal, auch wie es dort noch aussieht, sie will da rein, so schnell wie möglich, denn die alte Wohnung kann sie nicht mehr ertragen. Übrigens gehören Wasserrohrbrüche und Füße zu Neptuns Ressort. Ich frage mich nur, warum es ausgerechnet bei mir der Fuß und bei meiner Mutter ein Wasserrohrbruch ist. Aber die umgekehrte Version wäre mir auch nicht viel lieber.

PS. So langsam kann ich das Blog hier vom Literaturblog in Hypochonderblog umbenennen. Es nervt...ich hätte meinen Kopf gerne wieder für anderes.
Chutzpe - Mi, 20:47

Zu deiner Mutter:
Sie kann froh sein, dass man ihr gleich einen Entwässerungslüfter oder wie auch immer die Dinger heissen gebracht hat - und dass das Wasser halt irgendwohin gebracht werden muss aus dem Auffangbehälter gehört mit dazu.

Und dein Fuss gehört wohl schon zum Arzt oder willst du lieber im Urlaub notfallmässig gehen, wenns dich jetzt schon dermassen ansch...?

Ich könnte

eh erst nächsten Dienstag in die Spätsprechstunde zu meiner Hausärztin gehen, aber vielleicht ist es bis dahin ja wieder weg.
Chutzpe - Mi, 21:00

Wie du meinst, ich jedenfalls hätte schon längst einen Termin vereinbart (bei euch läuft das jedoch etwas anders, oder?).

Wenn ich

auf einen Termin warten würde, hätte ich vielleicht in zwei Monaten einen. Wenn ich akut was habe, gehe ich ohne Termin, aber leider geht das halt immer nur dienstags, weil ich donnerstags selbst Spätsprechstunde habe.
Chutzpe - Mi, 21:31

Was für ein Dreckssystem - wenn ich was habe, rufe ich an und dann werde ich irgendwo reingequetscht - wenns akut ist, oft noch am gleichen Tag - wenn ich blute, gehe ich allerdings gleich in die Notaufnahme, da mein Hausarzt NICHTS näht (und die Patienten auch nur im Notfall abtastet etc.).

Na wenn

ich nicht arbeiten würde, könnte ich auch an den anderen Tagen hingehen, aber so geht es halt nur dienstags.
Chutzpe - Mi, 21:40

Bei uns gibts keine "offenen" Sprechstunden - ohne Termin musst du dort nicht aufkreuzen, wenn du kein echter Notfall bist - der Arzt arbeitet von 8 - 12 und von 2 bis 6 sonst gibts gar nichts.

Der Arbeitgeber muss uns frei geben - da gibts kein Pardon, wenn ich zum Arzt muss - allerdings muss ich nach Möglichkeit einen Randtermin nehmen.

Haben

bei euch alle Ärzte dieselben Sprechzeiten?
Chutzpe - Mi, 21:53

Mehr oder weniger - am DO ist normalerweise zu - manche machen jedoch am MI zu und dafür am DO auf - meiner arbeitet DO Morgen und SA Morgen - z.B. für Verbandswechsel etc.

Da ich eh alle 2 Monate zu ihm muss wegen der Überwachung meiner Psyche, gehe ich normalerweise auch am SA - doch bei uns ist es kein Problem, wenn man später kommt etc., da wir keine Blockzeiten haben (andere Abteilungen schon wg Kundenkontakt). Als ich noch Verkäuferin war, ging solches natürlich auch fast nur am freien Tag.
Ausserdem habe ich das grosse Glück, dass wir die Tochter einer Firma sind, die ein eigenes Arbeitsmedizin-Ärztezentrum betreibt (Prädenzpraxis hier) und wir dort auch jederzeit tagsüber einen Termin vereinbaren können - das liegt auf dem Areal - egal, was das Leiden ist - die machen alles dort. Ich selber war jedoch noch nie da - bis ich 30 Jahre Leid erklärt habe, wenn ich eine Schachtel Benzo brauche, ist mir das zu mühsam ;-)

Sa

wäre natürlich ideal, aber die wenigen Ärzte, die hier Sa arbeiten, machen da meistens irgendwelche längeren Eingriffe und ambulanten Operationen.
Chutzpe - Mi, 22:03

Das machen andere hier vielleicht auch - wobei ich das für den typischen Hausarzt als eher untypisch erachte - der Bruder des Kaisers ist ebenfalls ein gemeiner Hausarzt (seit ca. 1 Jahr in einer Gemeinschaftspraxis, was auch gewisse Vorteile bringen kann) und ich wüsste nicht, dass einer sowas macht.

Deutschland ist echt übel dran bei sowas - und hier läuft es gaaanz langsam in die gleiche Richtung - das dumme Volk will es nur nicht hören - sollen sie halt daran zu Grunde geben - ich lebe ja zum Glück nicht mehr ewig.

Ärzte,

die Sa arbeiten, kenne ich hier auch nur Fachärzte.
Chutzpe - Mi, 22:17

Ich glaube, hier ist es grad umgekehrt

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