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Zwei freilaufende Feiglinge

1

Ich bin ja bereits ziemlich oft auf den Wegen hinter diesem Warnschild gewandelt, aber noch niemals ist mir bisher freilaufendes Weidevieh begegnet, geschweige denn ein Bulle.
Als ich heute an dem Schild vorbeikam, dachte ich bei mir mal wieder so: "Ja, ja, alles nur leere Drohungen..." - und machte trotzdem mal ein Foto davon. Dann schlug ich die Route durch den Wald und um die Seen ein, nirgendwo ein Mensch zu sehen. Nur ganze Schwärme von Libellen schweben durch die Luft.

4

Libelle | 3

Ich bin bereits fast am Beginn des hintersten Sees als ich vor mir gleich eine ganze Herde freilaufender Kühe mitten auf dem Weg entdecke, die auch nicht so aussehen, als würden sie sich fortbewegen wollen. Sofort bleibe ich stehen und kehre auf dem Absatz um. Bisher war ich keinem einzigen Menschen begegnet, doch in diesem Augenblick kommt mir ein großer, kräftiger Mann auf seinem Fahrrad entgegen gefahren und schaut mich ein bißchen merkwürdig an, wahrscheinlich, weil ich so plötzlich kehrt gemacht hatte. Toll, der hält mich jetzt bestimmt für ein richtig feiges Huhn, weil ich vor ein paar Kühen weglaufe - geht mir durch den Kopf. Er fährt weiter, nun ja, vielleicht kennt er die Kühe schon , doch dann sehe ich, mich neugierig umschauend, wie er zwar ziemlich nah ran gefahren ist, aber dann von seinem Fahrrad absteigt. Schon höre ich ihn hinter mir wieder anradeln, er überholt mich und ruft mir zu: "Ick will se auch nich!", ich grinse und er verschwindet auf einem Umweg. Irgendwie beruhigend zu wissen, daß man nicht der einzige Feigling ist. Aber verstehe mal einer, was die da mitten auf dem Weg wollten. Vom Prinzip her war das schließlich ganz gut so, weil sie damit verhinderten, daß ich wirklich den gesamten Weg um die Seenplatte einschlug. Ich weiß nicht, ob ich es dann noch bis nach Hause geschafft hätte, denn bereits nach dem Umlaufen der beiden kleineren Seen fühlte ich mich vollkommen fertig. Immerhin war ich schon durch das Moorgebiet und quer durch ein Maisfeld gestreunt.

2

So blieb die Tour kräftemäßig im gerade machbaren Level, zumal ich sowieso im schönsten Tief bin, und auf dem Rückweg fand ich sogar ein verlorenes Herz im Sand.

Herz | 5
Chutzpe - Mi, 22:59

Bei uns laufen die Kühe in den Bergen auch frei - da hatten schon öfter Wanderer unliebsame Begegnungen, die Kühe sind jedoch normalerweise friedlich.

Einmal habe ich ein Kind gemassregelt, weil es meinte, es müsse die Kühe mit Steinen beschmeissen - seine Eltern waren nirgends zu sehen (wahrscheinlich im Restaurant) - als es nicht aufhörte, sagte ich: Nocheinmal und ich schmeisse die Steine nach dir - hui, war der schnell weg.

Ja,

bei EUCH. Aber ich komme aus der Großstadt und hatte außer in Zoos oder wenn ich mal im Auto übers Land fahre, nie etwas mit Kühen zu tun. *gg*
Chutzpe - Mi, 23:11

Darum wurdest du ja auch gewarnt, das ist hier nämlich nicht so ;-)

Ok,

jetzt bin ich aber auch gewarnt, falls ich irgendwann mal in die Schweiz fahren sollte. ;o)
Was macht ihr eigentlich, wenn so eine Herde auf dem Weg steht? Kann man sich da einfach so durchschleichen?
Chutzpe - Mi, 23:30

Genau!

Da kann man einfach durchlaufen, man muss nicht schleichen - die stehen selten als Herde zusammen, sondern mal da mal dort verteilt. Manche sind neugierig und kommen näher, weg gehen sie meistens nicht, wenn man kommt.

Und was

macht man, wenn die aggressiv werden? (Soll ja auch vorkommen - ich sah letztens mal die Meldung von einer totgetrampelten Frau.)
Chutzpe - Mi, 23:43

Ich weiss - doch genau weiss ich es auch nicht, ich glaube, wegschauen ist eine der besten Methoden. Ich bin ja auch nicht der Berggänger, doch bisher hat es sich immer am Besten bewährt, wenn man vorbei geht und sie möglichst nicht beachtet, dann glotzen sie nur ;-)

Habe mal schnell gegoogelt - die Kuh war mit ihrem Kalb von der Herde abgehauen, die wollte bestimmt nur ihr Kalb beschützen, dann beisst dich auch der liebste Hund - das ist eher normal.

In nem Wanderforum habe ich grad gelesen, dass noch keiner Probleme hatte - ausser einer mal mit einem Stier auf einer Weide (nicht in den Bergen) - frag ich mich, was der in der Kuhweide macht.
Treibgut - Do, 21:29

Erstaunlich

... dass das Schild überhaupt die Passage erlaubt. So was habe ich hier echt noch gesehen. Von früheren Österreich-Urlauben weiss ich aber auch, dass wir Wege wanderten, wo frei laufende Kühe herum liefen. Meistens kein Problem, aber manche Kühen können auch schon mal sehr neugierig sein und auf einen zukommen. Man sollte dann wohl langsam zurückweichen, aber nicht zu schreckhaft reagieren, damit man die Kühe nicht erschreckt.

Das

ist irgendein Erprobungsprojekt. Man will wohl ausprobieren, wie sich Großstädter und freilaufende Kühe vertragen. ;o)

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