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Mittwoch, 18. Januar 2006

Enneagramm-Test

Ich habe mal so einen Enneagramm-Test gemacht, den findet man übrigens HIER, und bin total erstaunt, überrascht, ja fast beängstigt, wie gut das Ergebnis auf mich zutrifft.

Unter der Enneagramm-Homepage findet man ausführliche Deutungen der Persönlichkeitstypen. Und wenn ich dem Test Glauben schenken kann, gehöre ich zu den Fünfer-Typen. Da das aber so ominös bis in fast alle Kleinigkeiten passend ist, muss der Test wohl recht haben.

Typ FÜNF

Leere

Kennzeichen der FÜNF ist ein tiefes Erlebnis von Leere, ein bodenloser Abgrund, der gefüllt werden möchte. Die FÜNF möchte sich auf dem Weg über den Verstand füllen. Sie findet Sicherheit durch Verstehen und durch Erklärungen. FÜNFer wollen alles verstehen und fahren auf Erklärungsmodelle ab.


Zensur im Kopf

Oft wissen sie währen eines Ereignisses nicht, welche Gefühle sie dabei haben. Die Gefühle kommen erst ein paar Tage später. Denn zunächst nehmen sie die Situation mit dem Kopf auf, wo sie eine Weile verbleibt. Erst nach einer Weile können sie es tiefer sinken lassen und fühlen. Freilich gibt es auch FÜNFer, die es niemals ins Herz lassen sondern immer im Kopf bleiben. Diese FÜNFer sitzen am tiefsten in der Falle. Für sie wird der Verstand zur Zensurbehörde oder zum Kontrollzentrum, das nur diejenigen Informationen zuläßt, die in ihre vorhandene Logik passen. Solche FÜNFer können sehr rigide, engstirnig und - im schlechten Sinne - konservativ sein. Denn wenn ihre Logik sehr eng und auf reine Selbstverteidigung angelegt ist, schaffen sie niemals den Durchbruch zu echter Weisheit, sondern bleiben in irgendwelchen Meinungen stecken, mit denen sie sich übermäßig identifizieren.


Weisheit

Aber wenn sie echter Weisheit erlauben, Kopf, Herz und Bauch zu integrieren, haben sie wirklich viel zu lehren - und zwar gerade deshalb, weil sie nicht an den eigenen Vorstellungen kleben, sondern sich von ihnen lösen können.


Distanz

Bei der FÜNF bemüht man manchmal dasselbe Wort, um ihre Sünde und ihre Gabe zu benennen: Abstand. Sie halten Abstand, was dazu führen kann, daß sie manchmal den Kontakt zur Wirklichkeit verlieren können. Aber dieselbe Distanziertheit kann ihnen im guten Sinne Objektivität vermitteln, eine Objektivität, die andere, die zu sehr gebunden sind, nicht haben.


"Der Welt treu bleiben"

Wenn ihre Logik Weite und ein gutes Fundament hat, können sie in der Tat sehr ausgewogene und weise Menschen werden. Eine FÜNF braucht deshalb gute Lehrer. Das beste Symbol für die erlöste FÜNF ist der Buddha. Der Buddhismus leuchtet einer FÜNF von Haus aus viel unmittelbarer ein als das Christentum. Denn Jesus ist zu blutig, zu engagiert, zu irdisch und zu konkret. Der Buddhismus dagegen betont mehr die Distanz zur Welt und ist viel gelassener. Dennoch hat die klassische Buddhastatue eine Hand nach oben hin geöffnet, und die andere Hand berührt die Erde. FÜNFer müssen die Hand auf dem konkreten Boden haben, mit beiden Beinen auf der Erde stehen, der "Welt treu bleiben", wie Dietrich Bonhoeffe gesagt hat.


Fleischwerdung

Ein anderes Symbol für die FÜNF ist der "ungläubige" Apostel Thomas, den Jesus auffordert: "Rühr mich an! Lege deine Hand in meine Wunde, in meinen Schmerz hinein!" Die FÜNF möchte lieber im Kopf bleiben und eine Definition des Schmerzes abliefern. FÜNFer müssen lernen, die Inkarnation anzunehmen, die Fleischwerdung. Dann bleiben sie realistisch und ausgeglichen.


Denker und Sammler

Die FÜNF sammelt ihre Energie durch die Augen. Oft tragen FÜNFer schon früh eine Brille, weil ihre Augen so schnell verschleißen. Denn sie müssen ständig beobachten. Sie nehmen das Leben durch die Augen auf aber man kann nicht sicher sein, was sie dann damit machen. Manchmal machen sie gar nichts aus ihrem Leben - außer noch mehr Informationen zu sammeln. Deshalb nennen wir ihre Sünde Hab-Sucht: das Sammeln von Informationen um des Sammelns willen. Wenn sie nicht aus sich herausgehen, um mit all ihrem Wissen etwas zu tun, können solche Leute verschroben werden. Und andere nehmen sie nicht mehr ernst. Sie werden Spinner und "spinnen Luftgespinste". Viele große Denker und Philosophen waren FÜNFer.


Die Fünfer wollen alles verstehen - Absolut! Und immer noch tiefer und noch tiefer bohren...
Dass die Gefühle bei mir erst nach den entsprechenden Ereignissen kommen ist etwas, was ich schon oft an mir beobachten konnte und mich immer wieder ärgert. Oft sage ich mir "Mensch! Warum hast du denn nicht gleich was gesagt? Warum lässt du dir das gefallen?" und als Antwort muss ich mir dann immer wieder sagen "Weil ich da noch nichts gespürt habe." Aber drei Stunden danach ist es meist zu spät, sich zu wehren. Und dann versucht man vor Wut sich in den Arsch zu beißen.
Was an mir immer wieder bemängelt wird, was ich aber nicht ablegen kann und irgendwie auch nicht will, ist meine Distanziertheit. Ich weiß nicht, wie oft ich schon Klagen darüber hören musste, aber ich bin einfach so, ich kann es nicht ändern, auch wenn es andere stört.
Und darüber, dass ich alles lese, was mir unter die Finger kommt und immer Angst habe, irgendwas an Wissen zu verpassen, habe ich ja schon einmal einen ganzen Eintrag geschrieben. Ich glaube, ich sollte den mal wieder hervorkramen.

Ulysses - ein Selbstversuch mit Folgen oder die Kunst, einen Berg zu besteigen - Tag 6 - Seite 145-182

Die Pforte scheint durchschritten zu sein. Ich hege den leisen Verdacht, dass Joyce sich seine Leser aussuchen wollte und deshalb eine Art Gesichtskontrolle in das Buch eingebaut hat, oder richtiger gesagt, eine Intelligenz- und Gesinnungskontrolle. Einen Eignungstest. Diesen erst einmal hinter sich gebracht, werden einem kaum noch Steine in den Weg gelegt.

Viel noch zu sehen, zu hören, zu fühlen.

Tagesfazit: Zugelassen.