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Mittwoch, 24. Mai 2006

Die Geschichte, die NICHT "Das Sahnecremetortenmassaker" heißt - Teil 7

Ich schlich die vielen Treppen hinauf, zumindest bemühte ich mich zu schleichen, und als ich meine Wohnungstür aufschloß, hörte ich ein Geräusch, das eine Etage höher vom Dachboden kam. Verwundert schaute ich den dunklen Treppenschacht hinauf, in welchem sich die Stufen im schwammigen Funzellicht verloren. Kurz meinte ich das Gesicht meines Nachbarn über der Treppenbrüstung zu sehen, doch sofort war es wieder verschwunden.
"Hallo?" rief ich und erhielt keine Antwort. Für ein Versteckspiel war ich einfach zu müde, weshalb ich, schulterzuckend, in meine Wohnung trat und fast augenblicklich in das nicht gemachte Bett fiel, welches ich in eine andere Ecke des Zimmers geschoben hatte, bevor ich mit der Renovierung begann.

Das erste, was ich am nächsten Morgen bemerkte, war das pelzige Gefühl auf meiner Zunge. Minuten später meldete sich auch ein dumpf ziehender Schmerz in der Schläfengegend.
In mir wuchs eine Ahnung, dass es da etwas in letzten Nacht gewesen war, das ich besser nicht wissen wollte. Doch kaum hatte ich das gedacht, kam schlagartig die Erinnerung wieder und meine einzige Leserin wird sich sicher vorstellen können, wie ich mich fühlte, als ich mir die Vorkommnisse im silberfarbenen Audi durch den Kopf gehen ließ. Ich kam mir vor wie eine Idiotin.

Noch tiefer vergrub ich mich unter meiner Bettdecke um zu vergessen, doch selbst in diesem finsteren Versteck stöberte mich der feindlichste aller Kritiker auf, um mich mit Selbstvorwürfen zu überhäufen.
Was mußte er nur von mir denken? Wie hatte ich mich nur benommen? Welch ein Glück, dass ich ihm nicht noch Auto vollgekotzt hatte. Oder hatte ich? Nein, bestimmt nicht. Ich war zwar wirklich ziemlich beschwipst letzte Nacht, wie er es milde nannte, aber so sehr nun auch wieder nicht. Doch das war mir nur ein schwacher Trost. Ich hoffte inständig, ihn nie mehr in meinem ganzen Leben wiedersehen zu müssen.

Wer möchte dieser Frau im Dunkeln begegnen?

Wenn man von ihrem Leben hört oder liest, wie ich gerade in der Sendung "Russland - Land der Zaren" auf dem History Channel, wird einem klar, dass der Blick und die Haltung nicht nur Pose sind.

Nach Fjodors Tod im Jahr 1682 wurde sein Halbbruder Peter I., später der Große genannt, zum Zaren proklamiert. Peters ältere Halbschwester, Sophia Alexejewna (1657-1704), gelang es jedoch mit Hilfe der Strelitzen, ihren eigenen Bruder, den geisteskranken Iwan V. (1666-1696), zum Mit-Zaren ernennen zu lassen und sich selbst zur Regentin. Nach fehlgeschlagenen Versuchen, Peter um seine Thronrechte zu bringen bzw. ganz zu beseitigen, wurde sie 1689 von Peter I., nachdem er die Volljährigkeit erreicht hatte, zum Machtverzicht gezwungen.
Sie endete übrigens als Nonne, unfreiwillig. Und in Nonnentracht war sie wahrscheinlich noch furchterregender.

Zarewna Sophia Alexejewna

Nicht meine Woche

Da hab ich mich heute also mit schleichendem Brummschädel zu meinem Vater begeben, um zu putzen und die Post zu holen und was passiert? Auf der Rückfahrt im Bus fällt doch so ein Besoffener, der mir schon die ganze Zeit seine Bierfahne entgegengeweht hatte, voll auf mich drauf. Oder besser gesagt: er fiel nur gegen mich und ich trat geistesgegenwärtig beiseite, weil ich ihm keinesfalls den Weg zu seinem angestrebten Ziel, den Boden, versperren wollte. Ich dachte erst, der hat einen epileptischen Anfall, da wir ja auf Arbeit auch Klienten haben, die immer mal zwischendurch vom Stuhl fallen, aber anscheinend war er nur zu besoffen um sich festzuhalten, denn er rappelte sich wieder auf. Es ist mir ein Rätsel, warum Betrunkene überhaupt ohne Gurtpflicht mit dem Bus fahren dürfen, wenn es ja nicht mal gesunde und nüchterne Menschen immer schaffen, bei den delikaten Bremsvorgängen das Gleichgewicht zu bewahren. Jedenfalls bin ich jetzt, nachdem mir seit dem Wochenende nur noch beknackte Leute und Neidhammel begegnen, nach dem Migräneanfall und den bescheuerten Träumen, sowie nach der Tatsache, dass ich gestern anderthalb Stunden für einen Verbandswechsel gewartet habe, da man mich in der Praxis schlichtweg vergessen hatte und natürlich nicht zu vergessen dem heutigen Vorfall, zu dem Ergebnis gelangt, dass dies nicht meine Woche ist. Ich hoffe nur, sie vergeht ganz schnell und das möglichst ohne weitere Vorkommnisse. *sich 'nen Knoblauchkranz um den Hals hängt*