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Sonntag, 18. Juni 2006

Neues von meinem Vater

Heute waren ich, mein Bruder und seine Freundin bei meiner Mutter, um ihr zu helfen, die Sachen wieder einzuräumen, nachdem mein Cousin inzwischen mit der Renovierung des Schlafzimmers fast fertig ist. Er muss ihr nur noch eine neue Gardinenstange anbringen. Meine Mutter hat haufenweise Zeug, alte Zeitungen, alte Bücher, alte CDs aussortiert, die sie nach und nach weghaut, bzw. meiner Tante mitgibt die das Altpapier irgendwo verkauft und noch ein paar Euro bekommt. Heute hatte sie auch wieder mehrer Stapel Bücher und CDs, aus denen wir uns aussuchen sollten, was wir davon haben wollen. K. hat gleich eine ganze Kiste mit Bauchtanz -CDs für ihr Kulturzentrum mitgenommen und ich habe auch einige Bücher und CDs mit nach Hause gebracht. Irgendwie ist schon ein komisches Gefühl dabei, zumal mein Vater ja nicht tot ist, aber andererseits ist meine Mutter wild entschlossen, alles rauszuschmeißen. Dafür kann man jetzt im Schlafzimmer wenigstens wieder treten und durchatmen. Im Fernsehzimmer dagegen stapelt sich der ganze Krempel noch immer bis zur Decke (der Fernseher ist dahinter nicht mehr zu sehen). Hier will sie jetzt aber auch anfangen. K. meinte schon, wenn mein Vater wirklich wieder nach Hause kommt, dann bekommt er gleich einen Herzinfarkt, weil die Hälfte von seinem ganzen angesammelten Müll weg ist. Meine Mutter will dann behaupten, das lagere alles im Keller und falls er von dort etwas möchte, einfach sagen, dass sie es dort nicht findet. Das war bisher der einzige Trick, mit dem es ihr gelungen ist, überhaupt ein paar alte Zeitungen u.ä. aus der Wohnung rauszukriegen. Andererseits rückt jetzt die Option Pflegeheim doch immer mehr in den Vordergrund. K., die selbst ehrenamtlich einige alte Leute betreut, meint, das schaffe meine Mutter nicht, auch dann, wenn einmal am Tag eine Stunde lang zusätzlich eine Hilfe käme.
Hinzu kommt, dass sich mein Vater jetzt immer schlimmer gebärdet. Er randaliert jetzt richtig gehend, rüttelt an den Gittern von seinem Bett, versucht mit seinen Beinen sich darüber zu schwingen, obwohl er nicht mal laufen kann (das konnte er auch schon vorher kaum, da gehbehindert) und wird immer ausfallender. Die Ärzte wollen jetzt versuchen ihn zum Sitzen zu bringen, doch statt Geduld zu haben und mitzuarbeiten, z.B. auch bei den Bewegungsübungen, beschimpft er jeden und würde wohl am liebsten ausbüxen. Ist ja irgendwie auch verständlich, aber er scheint nicht mehr zu begreifen, dass er am schnellsten seinen letzten Rest Selbständigkeit wiedererlangt, wenn er dafür auch mal was anderes tut, als zu toben.
Die Krankenschwestern habe letztens meine Mutter beiseite genommen und ihr erzählt, mein Vater hätte sie mit "Blöde Weiber, leckt mich am Arsch!" beschimpft. Meiner Mutter ist das furchtbar peinlich, obwohl die Schwestern auch zu ihr sagten, dass sie damit umgehen können und einfach die Tür zu machen, wenn er wieder tobt. Doch meine Mutter sagte zu mir, dass sie trotzdem gemerkt hat, dass sie irgendwie entsetzt waren, zumal sie ja wissen, dass mein Vater Pfarrer war.
Mein Bruder meinte, dass ihn das an unsere Oma, meines Vaters Mutter, erinnert, die in den letzten Lebensjahren dement war, und damals auch sehr ausfällig gegen andere wurde und vor allem mißtrauisch. Sie dachte immer, jeder würde sie bestehlen und das denkt ja mein Vater auch schon seit Jahren.
Bleibt zu hoffen, dass ich wenigstens diese eine Gen ausnahmsweise nicht geerbt habe, denn ich werde jetzt schon immer vergesslicher und paranoider.

Hochzeit mit einer gewissen Blogger(in)

Ich bin auf einem großen Fest mit vielen, vielen Leuten. Dort tanze ich mit einer Blogger(in), während die anderen zuschauen. Wir tanzen ziemlich schnell und irgendwie eigenartig (vielleicht linksherum) so dass mir fast schwindlig wird, aber es geht sehr gut und wir kommen leicht in den Takt. Nach dem Tanz kümmere ich mich wieder um andere Leute und stehe mit ihnen zusammen, aber die Blogger(in) kommt stets mit dazu und scheint mich auf irgendetwas aufmerksam machen zu wollen. Schließlich bekomme ich durch Zufall mit, dass es sich um meine und ihre Hochzeit handelt, was mir völlig neu ist. Ich erfahre, dass die standesamtliche Trauung schon vorüber und die Eheurkunde unterzeichnet ist, kann mich aber an überhaupt nichts erinnern. Langsam werde ich nun konfus und frage ich mich, ob ich irgendwie geistig umnachtet oder betrunken war, dass ich mich an nichts mehr erinnern kann. Die Vorstellung mit ihr verheiratet zu sein, gefällt mir irgendwie nicht so richtig und ich frage mich, was ich dagegen unternehmen kann. Doch der Gedanke, mich gleich wieder scheiden zu lassen, behagt mir auch nicht. Ich überlege, dass man ja auch verheiratet ein ganz normales Singleleben führen kann, andererseits ist mir aber klar, dass es finanzielle Verbindlichkeiten mit sich bringt.
Etwas verwirrt setze ich mich vor dem Tanzsaal auf eine Treppe, wo auch schon zwei ehemalige Mitschüler sitzen. Ich beginne mit ihnen ein kurzes Gespräch, danach stehe ich plötzlich auf dem schmalen Vorsprung eines noch nicht fertigen Hochhauses. Neben mir geht es tief hinab und ich traue mich kaum zu bewegen. Große Kräne stehen herum und noch riesigere Betonplatten, allerdings arbeitet zur Zeit keiner. Wie ich da wieder heruntergekommen bin, weiß ich nicht mehr.