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Samstag, 24. Februar 2007

Nachtgesang

Gegürtet war ich mit den Gespielinnen des Mondes
und gekrönt mit jenem Silbergreif, dem kühnen,
und ein Wächter wachte über meinen Schlaf,
seine Brust bedeckt ein weißes Tigerfell,
und ich weinte, denn mein Freund war der Tiger
(und der Wächter mein Feind).

Getragen hat er mich über Steppen bis zum Horizont,
wo mein Vater saß, auf seinem Thron von Türkisen,
zu seiner rechten den Stab um zu Richten,
zu seiner linken die Feder zu Dichten,
zu seinen Füßen die dunkle, schwarze Nacht,
und ihn erschlug.

Sein Blut strömte in die untergehende Sonne
und die Türkise glänzten wie die stille See,
ein Feuer leuchtete, ungekannt, ungenannt,
dort wo die Schlange sich auf Wurzeln wand,
dort fand man mich und gab den Schleier mir,
den schwarzen.

Der wurde zu dem Himmelszelt, in dem ich ruhte
und der Wächter behütete meinen Schlaf,
so herrlich kleidete ihn das weiße Tigerfell,
dass ich ihn trug wie eine Blume in meinem Haar,
so schlief ich ruhig, ich Treuelose,
und träumte von Sibir.

Also was man so für Einstellungen bei dieser aktuellen Rauchverbotdiskussion

zu hören bekommt, ist schon recht interessant. Da behauptet irgendjemand, Rauchen sei eine ganz normale Emission, wie alle anderen auch, und wenn man ihr nicht ausgesetzt sein will, muss man ihr eben aus dem Weg gehen. Sehr schön. Ich frage mich nun, wie dieses "aus dem Weg gehen" aussehen soll. Wenn ich also als Nichtraucher vermeiden will, von einer Emission namens Zigarettenrauch etwas abzubekommen, sollte ich es erstmal schon vermeiden auf die Straße zu gehen, denn Bushaltestellen sind besonders beliebte Orte um zu rauchen. Ok, ich kann natürlich zu Hause bleiben, aber leider werde ich auch da auf frische Luft verzichten müssen, weil ansonsten stattdessen der Zigarettenqualm des Nachbarn ins Zimmer zieht, der auf seinem Balkon raucht (ein regelmäßiges Ärgernis für mich). Bliebe also nur noch, sich in seiner Wohnung hermetisch mit einer Luftfilteranlage abzuschließen. Damit das hier keiner falsch versteht - ich bin kein militanter Nichtraucher und es macht mir normalerweise auch nichts aus, mal ETWAS (aber nur ein bißchen) Rauch abzubekommen, ich verlange auch nicht, dass ebenfalls noch das Rauchen auf Straßen oder Balkonen verboten wird (obwohl mich letzteres wegen meines Nachbarn wirklich sehr stört, denn schließlich möchte ich ja frische Luft und keinen Zigarettenqualm, wenn ich das Fenster aufmache), aber diese Einstellung finde ich doch etwas daneben. Denn selbst wenn Rauch eine Emission ist, so ist es doch eine relativ leicht vermeidbare Emission, wobei ich mit vermeiden nicht aus dem Weg gehen meine, sondern das Vermeiden der ursächlichen Entstehung. Wenn es nun Leute gibt, die glauben, sich dieser Schadstoffemission unbedingt aussetzen zu müssen, um sich wohlzufühlen, ist es ja wohl das Pferd am Schwan aufgezäumt zu verlangen, dass die Nichtraucher sich hermetisch abriegeln, damit die Raucher ungestört rauchen können. Ich finde, wenn man so denkt, dann wird doch nur andersrum ein Schuh daraus, indem es die Raucher sind, die sich dementsprechend verbarrikadieren, um die Nichtraucher nicht zu stören, was den zusätzlichen Vorteil hätte, dass sie weniger Zigaretten brauchen, da es im hermetisch abgeschossenem Raum ja schon genug Rauch in der Luft gibt. Natürlich ist das jetzt von mir etwas übertrieben dargestellt, aber genau darauf geht diese obige Denkweise hinaus.
Und ehrlich, als ich zuletzt Tanzen war und völlig ohne Stimme wieder nach Hause gekommen bin, nicht weil ich zuviel getrunken hätte, sondern weil ich mich fünf Stunden lang freiwillig in extrem qualmverseuchten Räumlichkeiten aufgehalten habe, hätte ich mir gewünscht, es hätte dort wenigstens eine rauchfreie Zone, besser noch eine rauchfreie Tanzfläche, gegeben.