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Dienstag, 29. Juli 2008

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Was blieb mir jetzt übrig, als die Geschichte von der Errettung der Gottesmutter zu erzählen, um anschließend meine Zuhörer als qualifizierte Kunstkenner zu bitten, mir das Phänomen der Doppelgesichtigkeit der alten Ikone zu erklären, das ich mit Nikolajew im nächtlichen Dunkel der Klosterkirche erlebt hatte. Im Gegensatz zu Kruschinski nahmen die beiden die Sache ernst.
"Eine Projektion mit der Laterna magica ist ausgeschlossen?" fragten sie nach einigem Nachdenken.
"Ausgeschlossen. Wir haben alles ringsum gründlich untersucht."
"Die Maler des Mittelalters verstanden sich darauf, die Augen so zu malen, als folgten sie den Bewegungen des Beschauers", sagte der eine Wissenschaftler. "Eine einfache Erklärung, kein mystisches Geheimnis. Sie malten das Gesicht streng en face und erzielten so den Eindruck wandernder Pupillen. Im Fall Czestochowna aber veränderte sich doch das ganze Gesicht?"
"Das Antlitz des Erlösers auf einer großen Freske an der Kuppel der Nerediza-Erlöserkirche in Nowgorod wechselt seinen Ausdruck je nach Beleuchtung". sagte der andere.
"Einmal wirkt er zart und gütig, dann wieder streng und zornig, und die Rechte des Erlösers hebt sich bald segnend, bald drohend. Ein uraltes Gemälde. Nach einer Legende soll der See über die Ufer treten und die Stadt unter seinen Fluten begraben, wenn die Faust sich öffnet. Viele Geheimnisse haben die alten Maler mit ins Grab genommen....."

(aus "Berlin 896 km" von Boris Polewoi)

Die schwarze Madonna von Czestochowna

In Berlin nieselt es (historisches Dokument vom 23.04.1945 oder einige Tage davor)

Der General setzte den Kneifer auf und übergab mir lächelnd die Übersetzung des aufgezeichneten letzten Gesprächs zwischen der Nachrichtenzentrale des Oberkommandos des Heeres und deutschen Heerführern in Süddeutschland und noch besetzten Ländern. An einem Ende der Leitung sprachen die aufgeschreckten militärischen Satrapen Hitlers, am anderen vier im Bunker begrabene betrunkene Nachrichtensoldaten, die mit dem Leben abgeschlossen hatten...
....
"Edelweiß: An General Krebs. Sofort auszuhändigen. Da ohne jede Information, bin ich gezwungen, mich an englischen Rundfunksendungen zu orientieren. Melden Sie die Lage und informieren Sie mich über weitere Handlungen. Gezeichnet A-19.
Antwort: Kann das Fernschreiben weder weitergeben noch jemanden rufen. Bin lebendig begraben. Ende der Durchsage.
Edelweiß: Was sind das für dumme Scherze? Wer ist am Apparat? Rufen Sie sofort Ihren leitenden Offizier!
Antwort: Der Offizier hat sich davongemacht. Alle sind geflitzt. Halt den Mund, mir langt's.
Edelweiß: Welch besoffenes Schwein spricht da. Rufen Sie sofort den diensthabenden Offizier. Ein General ist an der Leitung!
Antwort: Leck deine Großmutter am A.... du Scheißhaufen.... Halt die Fresse.
Edelweiß: Den U-16 an den Apparat. M-11 verlangt ihn. Es ist dringend.
Antwort: Du kommst noch früh genug an den Galgen.
Edelweiß: Nicht verstanden, wiederholen!
Antwort: Kommst noch früh genug an den Galgen, stinkender Idiot... Alle sind ausgerissen. Die Iwans sind über uns. Sind sie noch nicht bei dir?
Edelweiß: Ich bestehe auf einer Verbindung mit Krebs. Melden Sie die Lage in Berlin, M-11.
Antwort: In Berlin nieselt es. Hau ab.
Edelweiß: Wer spricht da? Nennen Sie Namen und Dienstgrad.
Antwort: Ersticken sollst du.... Jetzt langt mir's. Alle sind geflitzt. Verstanden? Über uns rollen die Panzer der Iwans."

(aus "Berlin 896 km" von Boris Polewoi, Frontkorrespondent der russischen Armee)