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Mittwoch, 9. Juni 2010

Irrlichter

Irrlichter

Nimm mich mit!

Nimm mich mit!

Ich werde ausspioniert.

Als ich vorhin ein wenig auf dem Balkon döste, hatte ich plötzlich dieses prickelnde Gefühl im Nacken, das man empfindet, wenn man von jemanden angestarrt wird, und welches einen dazu bringt, sich spontan umzuwenden. Nun ist es ziemlich unwahrscheinlich, daß jemand bei mir über die Balkonbrüstung schaut, aber automatisch wendete ich mich trotzdem um und da hing förmlich ein Vogel in der Luft, der wie gebannt in meine Richtung sah. Er schwebte an einer Stelle, erinnerte ein wenig an einen Kolibri, war aber keiner - vielleicht war er in der Schockstarre, weil er nicht erwartet hatte, auf seinem Lieblingsbalkon einen doofen Zweibeiner zu finden und wußte vor Schreck nicht, ob er vorwärts fliegen oder kehrt machen sollte. Erst als er merkte, daß ich ihn gesehen hatte, tauchte er ab. Mich irritierte die Lautlosigkeit dieser Situation. Man hörte weder Flügelschlag noch unflätiges Geschimpfe, wie es sonst bei den Meisen oder Spatzen immer der Fall ist. Fast war mir, als hätte ich einen Geist gesehen, oder eine Halluzination. Hoffentlich war das nicht einer dieser Spionage-Spatzen von Schitkowicz (für Insider, die den "Müll" schon gelesen haben).

An die WC-Sticks haben sie jetzt ein winzig klein gepresstes WM-Fan-Handtuch geklebt. Es sieht aus wie ein Stück Preßkohle und man muß es ins Wasser legen, damit es sich entfaltet. Ich weiß nicht, ob es sich für mich lohnt, das Handtuch zur Entfaltung zu bringen, da mich die WM interessiert wie die Wasserstandsmeldung vom letzten Jahr. Ich hoffe, sie geht an mir vorbei, ohne daß ich sie bemerke, befürchte aber, daß das nicht der Fall sein wird. Sicher gibt es auch diesmal genug Idioten, die Knaller von den Balkonen werfen. Und wenn ich wieder träumen sollte, daß die Russen den Fußball im Leib haben, glaube ich kein Wort mehr davon.

Traumsplitter

Mit mehreren Leuten will ich eine befahrene Straße überqueren. Ein kompakter schwarzer Wagen kommt von rechts, scheint aber hinter einem Straßenhügel, wo ich nur noch die "Schnauze" des Autos sehe, das Tempo zu drosseln, weshalb ich schnell über die Straße spurte. Die anderen bleiben alle stehen und rufen mir erschreckt hinterher, da sie anscheinend meinen, ich würde von dem Wagen erfasst werden, doch ich erreiche unbeschadet die gegenüberliegende Seite.

Irgendwo liege ich lange Zeit wie tot herum, kann mich kaum rühren und habe das Gefühl, mein Vater beobachtet mich von "oben". Es kommen irgendwelche Leute, die aus mir einen gekreuzigten Christus machen wollen, nicht den echten, sondern als eine Art Bild. Dazu drehen sie mich auf den Rücken und platzieren meine Arme entsprechend. Ich trage meine türkise Strickjacke und unten nur einen Slip, was mir unangenehm ist, aber gut, Jesus hatte auch nicht mehr an. Und wenn sie mich maskiert, bemalt und verkleidet haben, bin ich eh nicht erkennbar. Trotzdem finde ich das alles blöd. Weder möchte ich wie Jesus aussehen noch sonstwas damit zu tun haben. Ich würde lieber aufstehen und einfach gehen, doch dazu fühle ich mich viel zu kraftlos.