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Traumsplitter

In einer Klinik liege ich im Bett. Ein Physiotherapeut, bei dem ich noch nie war, betritt das Zimmer, um mit mir zu arbeiten. Dazu soll ich mich hinstellen. Erst als ich stehe merke ich, daß ich völlig nackt bin. Das ist mir irgendwie unangenehm, scheint aber dem Physiotherapeuten nichts weiter auszumachen. Er stellt sich hinter mich und beginnt sehr sanft verschiedene Stellen zwischen den Rippen, an den Flanken und im Schulterbereich zu drücken. Massage kann man es eher nicht nennen, vielleicht ist es ja dieses Therapeutic Touch, von dem ich aus einigen Krankenhäusern gehört habe. Die Berührungen sind fast zärtlich und an sich angenehm, allerdings fühle ich mich vielleicht gerade deshalb in dieser Situation noch angespannter. Schließlich legt er seine Arme von hinten um meine Schultern und drückt mich wie in einer Umarmung an sich. Ähm, gehört das jetzt zur Therapie? Wenn das jemand sehen würde, könnte dieser jemand vielleicht denken, der Physiotherapeut sei in mich verliebt. Und prompt kommt eine Ärztin herein und betrachtet die Dinge tatsächlich sehr mißtrauisch. Ich fühle mich nackt in dieser Situation so unwohl, daß ich am liebsten im Erdboden versinken würde, doch den Physiotherapeuten scheint nichts aus der Ruhe zu bringen.
Irgendwo auf der Straße liege ich auf dem Rücken und umklammere Puschel und noch irgendetwas, vielleicht ein Kissen. Warum ich das tue, weiß ich nicht, vielleicht aus Protest. Ein sehr junger Mann, der noch zur Schule geht, bewegt mich schließlich dazu, aufzustehen und mich mit ihm an einen Tisch zu setzen. Dort unterhalten wir uns über Klinik-Physiotherapeuten. Er möchte, daß ich meinen Namen und meine Adresse auf ein großes, mit allem möglichen Müll vollgeklebtes Blatt schreibe. Ich suche eine freie Stelle und schreibe spontan "Verlagswesen". Huch, aber so heiße ich doch gar nicht. Wieso schreibe ich dieses Wort, wenn ich meinen Namen schreiben möchte? Völlig irritiert suche ich eine andere freie Stelle und schaffe es unter größter Konzentration meinen richtigen Namen auf das Papier zu bringen.
Gamma (Gast) - Mi, 18:29

Traumarbeit

Ich versuche jeweils eine Übersetzung meines Traumes für mich zu machen. So, das sich ein Sinn für meine "Wirkwelt" ergibt. Ich kann gut versthen, wie ausgeliefert man in einer solchen Situation sein kann. Vor allem namenlos zu sein, das finde ich für mich bedrohlich. Vielleicht ist es so, das wir uns für unser kleines Ich mächtig anstrengen müssen; unsere Person (Persona: kommt von =Maske=im Sinne von durchscheinen) als Autorität bekannt zu machen. Viele, wenn sie die Verletzlichkeit unserer Seele wahrnehmen, verleiten und wir tun es uns selbst auch an; sind wir an uns zum Übergriff bereit. Empfehlung, Getrenntheit nach innen und aussen.

physio

Hi!
Ich wurde an der Stelle nachdenklich als du geschrieben hast, wie scheinbar positiv und sicher dir der Physiotherapeut gegenüber steht bzw. sich verhält. Er scheint dir ja nicht schaden zu wollen und wärst du in einer anderen Situation, wäre dir das Ganze vielleicht sogar angenehmer... hm...


LG
alexis

Ganz genau.

Ich hatte eigentlich an keinem Punkt das Gefühl, daß er mir schaden will, auch, weil er sich nicht verhielt wie jemand, der etwas Falsches tut. Unangenehm waren nur die Intimität und Zweideutigkeit der Situation. Wäre ich ausreichend bekleidet gewesen, hätte ich diese Behandlung vielleicht sogar genossen.

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