Alien
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Meine Mutter teilte mir mit, dass die zweite Operation, wo sie ihn nochmal spülen, statt wie geplant heute vormittag erst am Nachmittag stattfindet, d.h., wir können auch erst später ins Krankenhaus. Ich hab mich nun doch entschieden mitzugehen (falls ich nicht kurz vorher noch kneife), da ich mich soweit gefangen habe, dass ich guter Hoffnung bin, nicht direkt am Krankenbett in Tränen auszubrechen, was ich für das Schrecklichste halte, was dem Kranken passieren kann. Zumindest muss ich immer daran denken wie meine Mutter einige Male an meinem Krankenbett saß, mit der unausgesprochenen Angst, ich könnte ihr unter den Fingern wegsterben und was für mich auch ziemlich schlimm war, weil man sich dann selbst noch Vorwürfe macht, aber gar nichts tun kann. Außerdem hatte ich erst vor wenigen Monaten ein Bild vor mir, wo mein Vater im Krankenhaus an Maschinen angeschlossen war und ich bei ihm saß. Damals war das so eine Art Tagtraum, den ich meiner überschießenden Phantasie zugeordnet und wieder abgeschüttelt habe. Jetzt fiel er mir wieder ein und gab mir auch einen Anstoß für die Entscheidung.

Inzwischen habe ich zu nichts anderem Lust, als trotz der Kälte auf dem verregneten Balkon zu sitzen und in die Bäume zu schauen. Irgendwie hat der Regen etwas Tröstendes an sich, es ist seltsam. Und es ist auch die einzige Möglichkeit, an nichts zu denken. Sobald ich anfange etwas anderes zu machen, beginne ich wieder zu grübeln.

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