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Aus der Reihe - Andere Länder, andere Sitten

Wie erwähnt, existieren für die Archetypen keine kulturellen Schranken. Ein plastisches Beispiel soll das verdeutlichen. In der Figur des Eros verglichen die Griechen das Verlieben mit dem Getroffenwerden durch einen Pfeil. Bei den Buschmännern in der Kalahari sind ähnliche Vorstellungen verbreitet. Wenn sich ein Buschmann verliebt, schnitzt er sich zunächst einen Pfeil und einen entsprechenden Bogen. Beides ist handtellergross - genau wie auf Abbildungen von Eros. Als nächstes sucht sich der verliebte Buschmann ein Versteck, von dem aus er seiner Angebeteten "auflauern" kann. Wenn sie an ihm vorbeigeht, schiesst er ihr einen kleinen Pfeil in die Pobacke. Die Frau hat nun zwei Möglichkeiten, zu reagieren: Sie kann den Pfeil aus dem Po herausziehen, ihn zerbrechen und auf die Erde werfen. Dies bedeutet, dass sie die Annäherung des Mannes ablehnt. Lässt sie allerdings den Pfeil stecken und geht ihren Weg weiter, als sei nichts geschehen, so ist dies für den Mann die Aufforderung, ihr zu einem Schäferstündchen zu folgen. Da niemand allen Ernstes behaupten kann, die Buschmänner wären Kenner der griechischen Mythologie, muss man zur Erklärung solcher Parallelen den Archetypenansatz heranziehen.
(aus: "Astrologie und Traumdeutung" von Thomas Schäfer)

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