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Auszeit, Rätsel-Malyoga und diverse Entscheidungsschwächen

Irgendwie fühle ich mich gerade gestresst, aber fragt mich nicht wovon. Anscheinend von meinen ausufernden Hobbies. Ich war zwei Wochen nicht mehr beim Zumba und hatte auch zum Bloggen keine Lust. Mehr oder weniger bin ich seit Anfang des Jahres doch zweimal in der Woche zum Training gegangen, was ich eigentlich gar nicht wollte. Meine Entscheidungsschwäche bringt mich nochmal ins Grab. Ich kann mich einfach nicht zwischen Mittwoch und Freitag entscheiden und wenn ich mir denke, ich kann einfach mal mittwochs und mal freitags gehen, fürchte ich wieder, mich für den falschen Tag zu entscheiden, da man ja leider vorher nie weiß, was gerade dran ist. Wenn man vorher das Programm erfahren könnte, wäre es leichter, weil ich dann sehen würde, worauf ich mehr Bock habe. Wobei es, wenn ich gut drauf bin, alles kein Problem ist - Mittwoch tanzen, Freitag tanzen und zwischendurch tanzen. Doch danach hänge ich früher oder später total in den Seilen.

Und es ist ja nicht nur das Tanzen an sich, sondern auch noch die "Wartungsarbeiten" dazu. Einmal in der Woche müssen die Sohlen der Tanzschuhe aufgerauht werden, sonst werden sie wieder zu glatt, und nach dem Zumba müssen die Schuhe ausgepackt und an der Heizung getrocknet werden, weil das Textil in der Plastiktüte sonst anfängt, von der Feuchtigkeit zu müffeln. Ich habe mir jetzt extra so ein Paar elektrische Schuhtrockner besorgt, damit die Schuhe nicht mehr ständig auf der Heizung herumstehen. Und die Klamotten, die alle zu waschen sind! Das Waschen an sich erledigt natürlich die Waschmaschine, aber da ich keinen riesigen Wäschekorb habe, hängen die Sachen im Badezimmer an Haken, die zwar zahlreich vorhanden sind, aber trotzdem bald so voll werden, daß alles auf den Boden fällt. Meistens dann beim Duschen, wenn ich keinen Haken mehr finde.
Meine Entscheidungsschwäche zieht außerdem nach sich, daß ich zweimal am Tag tüchtig essen muß, damit meine Fettzellen bei Laune bleiben und nicht abwandern. Und wegen des ausgiebigen Essens fehlt mir wiederum irgendwie die Zeit für andere Dinge. Vielleicht wäre es ja tatsächlich die bessere Alternative für mich, nur dann zu gehen, wenn ich gut drauf bin und alles mitzunehmen, aber danach wieder eine Auszeit zu machen. Das Problem dabei ist nur, daß man es leider doch schnell an der Kondition merkt und wenn ich diese dauernd von neuem aufbauen muß, nervt mich das ebenfalls. Komischerweise merkt man es beim Yoga überhaupt nicht, wenn ich mal länger Pause mache. Bei der Beweglichkeit gibt es dann keine Einschränkungen, höchstens bei der Kraft ein klein wenig. Dazu müßte ich wahrscheinlich schon mindestens ein halbes Jahr oder länger Pause machen.

Nun konnte ich mal testen, wie es so ist, zwei Wochen ohne Sport, für den Fall, daß ich mich doch endlich mal entscheide, mir einen Termin in der Klinik geben zu lassen. Allerdings hatte ich schon zwischendurch erneut Lust, nach Videos zu tanzen und tat es auch. Für den Fall, daß ich die Eingriffe vornehmen lasse, frage ich mich, ob es dann meinen Fettzellen tatsächlich schaden würde, wenn ich zum Beispiel täglich zehn Minuten nach einem Video tanze und wieder aufhöre, bevor ich ins Schwitzen komme.

Am letzten Freitag war ich beim Zumba, hätte es mir aber eigentlich sparen können, weil ich immer noch nicht wirklich gut drauf bin. Daß ich das auch beim Tanzen bemerkte, lag aber vermutlich mehr daran, daß ich vor dem Training mein vollständiges Yogaprogramm durchgeübt hatte und mich noch zusätzlich warm machte, indem ich erst fünf Treppen runterstieg um den Müll wegzuschaffen, dann zur Bushaltestelle lief, wo mir auffiel, daß ich meine Karte nicht dabei hatte, zurücksprintete, vier Treppen hoch, wieder vier Treppen runter und erneut zur Bushaltestelle. Jetzt war ich warm und hatte dafür beim Zumba bei dem ganzen Hin- und Hergelaufe, welches freitags besonders ausgeprägt ist, richtig Watte in den Beinen. Doch wirklich gar nichts mehr ging beim Can-Can-Tanzen. Das eine Bein habe ich noch so halbwegs hoch bekommen, aber das Standbein war echt übel. Man hüpft ja damit immer so ein bißchen mit und ich bin damit vor Schwäche einfach nicht mehr hoch auf die Zehenspitzen gekommen. Und dabei fiel mir erst so wirklich bewußt auf, wieviel von dem Standbein abhängt. Denn wenn man damit nicht mitmachen kann, fehlt im Grunde völlig der Schwung bei der Sache. Daß das Standbein ziemlich stark beansprucht wird, hatte ich jedoch bereits beim ersten Mal zu spüren bekommen, weil ich danach eine Woche lang Muskelkater unten im Schienbein hatte. Und normalerweise kriege ich von Zumba nie Muskelkater. Zu allem Überfluß standen außerdem schon zwanzig Minuten vor Ende die Karatekas vom Karatetraining vor der Tür und glotzten durch die Glasscheibe herein, weil die Anfangszeiten umverlegt worden waren.

Weiterhin betrieb ich Malyoga, diesmal mit Motiven von Beate Brömse. Das sind die filigransten Motive, die ich kenne. Ich konnte sie wirklich nur mit einer Lupe bearbeiten und habe mehrere Wochen dafür gebraucht. Trotzdem fand ich es irgendwie reizvoll, daß man dabei auch rätseln mußte, denn in dem schwarz-weißen Linienwirrwarr ist es gar nicht so einfach, die Motive zu finden. Besser jedoch als Kreuzworträtsel.

Malyoga2

Dennoch kam mir irgendwann die Idee, daß ich es noch einmal mit Stricken versuchen könnte. Vor ungefähr mehr als zwanzig Jahren hatte ich beschlossen, daß Stricken nichts für mich ist und die vorhandene Wolle, mit der ich nichts nennenwertes angefangen hatte, weggeworfen. Allerdings dachte ich, ich hätte die Rundstricknadeln aufgehoben und suchte sie überall - ohne Erfolg. Bei Amazon sind die Dinger gar nicht so billig, wie ich gehofft hatte. Also versuchte ich erstmal an einem Paar Schaschlykspießen, ob ich noch Maschen zusammenbekomme. Außerdem stellte ich fest, daß man von Youtube auch beim Stricken nicht alleine gelassen wird, wenn man den Maschenanschlag vergessen haben sollte. Einigermaßen kam die Erinnerung wieder, trotzdem zögere ich, mir eine neue Ausrüstung zu besorgen und kann mich auch hier nicht entscheiden. Was, wenn ich mittendrin zum zweiten Mal feststelle, daß Stricken nichts für mich ist? Und warum soll ich mir überhaupt noch ein weiteres Hobby zulegen, wenn ich jetzt schon von meinen vorhandenen gestresst bin? Andererseits hat Stricken ebenfalls etwas Meditatives und Beruhigendes und man kann es gut zum Fernsehen betreiben, wenn im Internet wie meist tote Hose ist. Und statt einfach "nur" bunte Bildchen könnten dabei extralange passende Beinstulpen für mich herausspringen, die es in der gewünschten Länge nicht zu kaufen gibt. Also mehr Fliegen mit einer Klappe. Soll ich - soll ich nicht?

Während ich nur mit meinen Entscheidungsschwächen hadere und mich selbst stresse, hat für andere das Jahr schlechter angefangen. Meine Schwägerin mußte erst ihren Urlaub wegen einer Entzündung abbrechen und einige Tage im Krankenhaus bleiben, und danach ist ihr älterer Bruder ganz plötzlich verstorben. Er saß tot auf der Couch und das erst nach einem Monat Rentenbezug. Dies ist ein Schema, das ich total häufig schon im weiteren Umkreis und bei Kollegen beobachtet habe. Zwar stirbt nicht jeder gleich nach einem Monat, aber generell scheint zumindest das erste Jahr kritisch zu sein und mit einer erhöhten Sterblichkeitsrate einherzugehen. Irgendwie schon fast unheimlich. Und tragisch, obwohl sich ihr Bruder selbst jetzt darüber ja nicht mehr ärgern kann. Und auch Al Jarreau ist nun vor ein paar Tagen von uns gegangen, hat aber sein Moonlighting hier gelassen.



(P.S.: Das kommt dabei raus, wenn man lange nicht bloggt - die Einträge werden unendlich lang. Sorry.)
Moonbrother - Mi, 04:25

Zu lang ...

nömix - Mi, 08:52

Aber Bloggen per se ist ja bereits ein überaus kontemplatives "Hobby", eh mit Stricken vergleichbar.
Ja, mit Al Jarreau ist einer der ganz Großen abgetreten.

Sie

sind also anscheinend dagegen, daß ich stricke. *gg*
Aber ehrlich gesagt finde ich Bloggen überhaupt nicht beruhigend, nicht einmal dann, wenn überhaupt nichts los ist.
bloedbabbler - Mi, 10:40

Also ich...

... freue mich über längere Texte - und darüber, dass sie die kurze Blogpause beendet haben, meine liebe Frau Zuckerwattewolkenmond. :-)

Ich bewundere ihre Geduld beim filigranen Ausmalen der Motive, ich werde schon hibbelig, wenn ich länger draufgucke. :-D

Hmm, stricken ist so eine Sache, Kann entspannen(weiß ich aus eigener Erfahrung!) aber auch wahnsinnig nerven - der Vorteil -wie beim Bügel auch- ist dass man es nebenbei machen kann und am Ende was in der Hand hat. Wenn sie aber jetzt schon an Überflutung von Hobbies leiden, würde ich den Leidensdruck nicht freiwillig erhöhen.
Kaufen sie sich für anstehende Entscheidungen lieber ein paar IGing Münzen samt Buch und lassen das Schicksal entscheiden. ;-)

Wegen Klinik. Niemand mag gerne unters Messer, aber ich hatte sie so verstanden, dass sie unbedingt diese 'Nachbesserung' wollten - oder gewöhnen sie sich doch langsam an den Ist-Zustand und verschieben deswegen die blutige Entscheidung?
So oder So. Machen sie sich nicht selbst verrückt, es gibt solche Phasen an denen man keine rechte Lust hat, Entscheidungsmüde und fast phlegmatisch ist. Es kommt auch bald wieder der Frühling und ein Energieschub, versprochen!
Ihnen Ihr Blödbabbler

Meine Entscheidungsschwäche gerade

hat eigentlich überhaupt nichts mit Energiemangel zu tun. Es ist eher so, daß ich wegen der Entscheidungsschwäche zu viel mache und dann natürlich erschöpft bin, oder in anderen Fällen wie der Klinik, daß ich mich mit anderen Dingen ablenke (ja, bis hin zum Leidensdruck). Die Nachbesserung möchte ich immer noch, nur schiebe ich es immer wieder auf, weil ich - bedingt durch die letzten Ops und das verlorene Vertrauen - Angst davor habe.

Das mit den IGing-Münzen ist ein gut gemeinter Rat, hätte aber bei mir die gegenteilige Wirkung, daß ich die ganze Zeit herumorakle und sozusagen eine neue Ablenkung habe, aber trotzdem keine Entscheidungen treffe. Das weiß ich, weil ich es bereits mit Karten versucht habe. ;o)
Moonbrother - Mi, 23:09

Weißt du, was die Stunde bei mir kostet?

Hä? Welche Stunde?

Moonbrother - Do, 01:03

Eine Stunde Klavierunterricht. Frag mal Frau Laura von der Heyde. Mehr darüber auf meinem Blog, mache gerade einen Eintrag dazu. Übrigens, die Geschehnisse in Paris sind übel. Kann deshalb nicht schlafen. Das ist die Stadt der Liebe im Jahr 2017. Sehr traurig.

Klavierunterricht

ist nun definitiv nicht das, womit ich meinen Leidensdruck noch erhöhen möchte. ;o)
Moonbrother - Do, 09:19

Das fordert mich heraus ;)

Musik hat definitiv heilende Wirkung. Das sagen auch die Krankenkassen: https://www.tk.de/tk/lifestyle/musik-und-gesundheit/musik-kann-heilen-helfen/410898

Ich weiß das.

Ich hab hier sogar ein Buch darüber. Aber Musik kann man ja nicht nur beim Klavierunterricht genießen. ;o)
Moonbrother - So, 08:50

Welches Buch? Hast du mal die ISBN für mich? Bringt ja vielleicht neue Erkenntnisse.

Es ist dieses hier:

Moonbrother - So, 21:20

Danke. Schon bestellt ;)
Moonbrother - Do, 11:35

Buch war heute in der Post. Habe mal ein wenig nach dem Autor gegoogelt. Ist das dieser hier: http://www.soundstrue.com/store/don-campbell-5301.html ?

Das kann ich

dir nicht sagen, aber es klingt sehr danach, als ob es der gleiche Autor ist.
Moonbrother - Fr, 07:35

Ich gehe davon aus. Übrigens, eine sehr interessante Internetpräsenz. Wenn auch eher im esoterischen Bereich angesiedelt. Aber das muss ja dann nicht unbedingt falsch sein ;)

Welche Internetpräsenz

meinst du? Die von Don Campbell?
Moonbrother - Di, 19:25

Soundstrue.

Achso.

Ich hatte mich schon gewundert. ;o)

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