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Bin ich zu naiv, zu dumm?

Wenn ich es bin, dann wäre ich gerne andersrum dumm, nämlich so, daß ich es wirklich nicht mehr mitkriege, wenn man mich für blöd verkaufen will. So ein bißchen Dumpfheit erleichtert das Leben ungemein, glaube ich. Stattdessen erstaunt mich die ungeheure Kreativität anderer, mit der sich Gehässigkeiten, Lügen, Boshaftigkeiten u.ä. ausgedacht werden, nur um von der eigenen Dummheit abzulenken. Und das, was gemeinhin als "Liebe" bezeichnet wird, ist scheinbar meistens nicht mehr als ein Territorium, das es zu erobern, zu besetzen und notfalls zu verwüsten gilt. In der Christenlehre haben wir einmal ein Spiel gespielt, in dem jeder sagen sollte, was der Spielpartner für ein Tier ist. Ich bekam das Prädikat "Reh". Langsam fühle ich mich tatsächlich wie eines, das beim minimalsten Beben des Bodens oder eines Mundwinkels schon die Flucht ergreift. Gelernt ist gelernt. Schließlich sitze ich in einer perfiden Zeitschleife fest, in der ich regelmäßig alle zehn Jahre auf die Nase falle. Leider wird es mit der zunehmenden Anzahl der Dekaden nicht besser, viel mehr schlimmer, weil ich jedesmal sensibler werde für die kleinsten Anzeichen, die ich früher noch gar nicht wahrgenommen habe, und trotzdem aber ist der Schock genauso groß, wenn nicht sogar größer. Gut, wenn man dann überhaupt noch die Möglichkeit zum Flüchten hat und nicht so tun muß, als würde man ein bißchen schwer von Begriff sein und nichts vom bösen Spiel bemerken. Leider bin ich darin überhaupt nicht schwer von Begriff, habe aber keine Lust, mich in dieser Sache auch noch als bekloppt hinstellen zu lassen.

Mein tiefes Mitgefühl,

bei mir geschieht Ähnliche im Siebenjahresrhythmus. Die Auskunft, dass frau da einfach durch muss ist vielleicht nicht besonders tröstlich, aber sehr nahe an der Wahrheit. Wichtig ist, dass mein Selbst davon so unberührt (und damit so unbeschädigt) wie möglich bleibt.

Das beruhigt

mich jetzt irgendwie ein bißchen, daß es anderen auch regelmäßig so ergeht. Da kann ich ja fast von Glück reden, wenn es bei mir nur alle zehn Jahre sind. So unbeschädigt wie möglich zu bleiben, ist gar nicht so einfach.
MadProfessor - Mi, 10:25

Gut, wenn man die Möglichkeit zum Flüchten hat

habe ich gelesen als "Gut, wenn man die Möglichkeit zum Fürchten hat" - und unbeschädigt kommt hier sowieso keiner raus. ;-)
Schlimmer als die 10-Jahreszeitschleife ist übrigens die Variante, mit jemanden 10 Jahre zusammen zusein, nur das Beste anzunehmen und dafür für dumm verkauft zu werden
Wie auch immer: Türen gehen zu - Türen gehen auf

Zucker (Gast) - Mi, 12:14

So gesehen

bin ich ja beinahe ein Glückskind, weil ich immer sofort verarscht werde und es auch sofort merke. Ich habe bestimmt einen Schutzengel.

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