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Der erste Verriß

Oh cool, meine erste Ein-Sterne-Rezension ist online gegangen. Es heißt ja, sobald bei den Rezensionen Verrisse dabei sind, hat man es geschafft. Es freut mich aber auch deshalb, weil der Rezensent absolut recht hat mit seiner Vermutung, wie der Roman entstanden ist. Sehr schlau beobachtet! Was die Sache mit den scheinbar unwichtigen Körperpflegeprodukten, Wechselkleidung usw. betrifft, hat die Person aber leider nicht sehr aufmerksam gelesen, denn dazu gibt es eine extra Erklärung im Buch. Daß es jemand unrealistisch findet, wenn man ohne Körperpflegeprodukte und Kleidung zum Wechseln einige Tage länger irgendwo zu Besuch bleibt, gibt mir allerdings in anderer Hinsicht zu denken, denn ich hätte so etwas durchaus drauf. Hab ich auch schon gemacht. Wasser pur zum Waschen von Körper und Kleidung gibt es schließlich überall und funktioniert ebenfalls mal. Insgeheim macht es mich froh, daß ich anscheinend noch außergewöhnlich unabhängig von diesen ganzen Produkten bin, die man angeblich zum Leben braucht, wie es die Werbung behauptet. Irgendwie ist das eine andere und vieles sehr vereinfachende Form von Freiheit. Nur eine Wäscheleine sollte man immer mit dabei haben, unbedingt.
Chutzpe - Fr, 16:32

Diese Person hat keine Ahnung vom Leben der Menschen, die sich entweder aus psychischen Gründen nicht waschen oder weil sie schon gar keinen Zugang zu sanitären Anlagen haben (und ich meinen nicht Afrika, sondern sehr wohl die vermeintlich zivilisierte Welt).

Bis vor 3 Jahren habe ich täglich geduscht und konnte das Haus nicht verlassen, wenn ich nicht geduscht hatte - das habe ich mittlerweile auf 2 maximal 3x/Woche reduziert - ich ertrage meine fettige Haut und die fettigen Haare zwar immer noch nicht besser, doch der Aufwand ist mir einfach zu gross - natürlich wasche ich mich, putze meine Zähne und trage ein neutrales Deo auf (da ich seit dem 2. Burnout immer sofort nass werde unter den Armen bei Stress).

Na ja,

wenn jemand psychisch krank ist oder kaum Zugang zu sanitären Anlagen hat (wie oft Obdachlose), sind das ja eher traurige Gründe, warum man auch ohne dieses ganze Körperpflegebrimborium auskommt. In dieser Situation war Kira ganz sicher nicht. Aber was du schreibst, erinnert mich an meine Kindheit. Da wurde einmal in der Woche der winzige Wandgasheizer angeworfen und an diesem Tag war dann Badetag. Denn Rest der Woche hatten wir im Winter manchmal nur um die 10 Grad im Bad und haben uns am Waschbecken gewaschen. Als ich später zur Untermiete ohne Badewanne und ohne Dusche wohnte, bin ich auch noch einmal in der Woche zu meinen Eltern baden gefahren. Ich glaube, wenn man Kriegseltern hat, ist man ziemlich abgehärtet in diesen Dingen. *gg*
Chutzpe - Fr, 19:46

Oh das war bei uns auch so - die Woche über wusch man sich mit dem Waschlappen (manchmal mit Seife, meine Eltern sicher immer) und putzte die Zähne (das hasse ich heute noch und vermeide es, wo ich kann) und am SA wurde ein Bad genommen - wenigstens nicht alle im gleichen Wasser und unser Bad war immer warm geheizt - immerhin.

Ich glaube auch - ausserdem kommt es auf die Sicht der Dinge an und ich hätte jedenfalls noch nie gehört, ich würde stinken und da ich ja hier einen halbwegs geschützten Arbeitsplatz habe, hätte man das sicher anzusprechen getraut.
Sowieso ist der sogenannte zivilisierte Mensch ein pingeliger Doofkopf in solchen Dingen - fällt für mich in den gleichen Topf wie das völlig übersteigerte Sicherheitsbedürfnis, dass gar nicht erfüllt werden kann und muss - wer nicht wachsam und achtsam bleibt, stirbt eh als Erster und wer Angst hat auch. Als könnte man Einfluss nehmen.

Wenn man sich

nur mit Wasser wäscht, stinkt man ja auch nicht, zumindest nicht, wenn man es richtig macht. Ich denke, diese Pingeligkeit der zivilisierten Wohlstandsgesellschaft rührt daher, daß man von klein auf von der Werbung gehirngewaschen wird, die einem genau erklärt, welche Produkte man täglich braucht, um porentief rein, wohlduftend, glattrasiert und gesellschaftlich akzeptiert zu sein. Das ist das gleiche Ding wie mit der Magersucht, nur nicht ganz so tragisch und gefährlich.
Chutzpe - Fr, 22:38

Die Dummheit der Leute ist einfach grenzenlos - Einstein hatte völlig recht (nicht, dass mich das noch wundert).

Der eigene Geruch ist ja wohl überwiegend wohlduftend und nein ich bin jetzt auch kein Naturfreak deswegen.

Ich

ja auch nicht, obwohl sich das wahrscheinlich manchmal so anhört bei dem, was ich hier im Blog schreibe.
Chutzpe - Fr, 22:54

Naja, etwas Grün angehaucht hätte ich dich schon eingestuft.

Ich weiß ja nicht,

was du unter "Grün angehaucht" verstehst, aber unter "Grün angehaucht" und Naturfreak sehe ich noch einen ziemlichen Unterschied. Jedenfalls laufe ich nicht barfuß durch die Gegend, rette keine Tiere (na gut, letztens die Meise schon), wasche mich nicht mit Regenwasser oder esse nur noch Körner und Salat. *gg*
Chutzpe - Fr, 23:12

Das stimmt.

Also ich lehne z.B. Bio-Lebensmittel total ab (zumal ich weiss, dass die bescheissen). Ich liebe Pelz und Leder und würde auch nie auf Fleisch verzichten wegen der Tierhaltung (esse allerdings nur wenig Fleisch, weil ich es nicht besonders mag).

Indoor bin ich fast nur barfuss - draussen ekelts mich.

Ich glaube, dass bei dir ein gewisses Umdenken zu Gunsten deiner Gesundheit und dem Wohlbefinden statt gefunden hat und dagegen spricht nichts - ich bin nur bei mir nicht sicher, ob ich das auch würde - doch sowas passiert ev. automatisch in so einer Situation. Deshalb grün angehaucht, nicht negativ gemeint.

Ah ja und ich trage ja bunte Hippie-Kleider und sehe immer etwas wie ein Abkömmling der Kelly-Family aus und ohne Birkenstock's geht gar nichts - das allerdings nicht, weil ich öko bin, sondern weil es mir gefällt und es bequem ist.

So ein

bisschen in die Richtung ging es eigentlich schon vor der Erkrankung bei mir, aber danach ist es tatsächlich noch mehr geworden. Wobei ich viele Dinge, so wie bei dir mit der Kleidung, einfach nur mache, weil ich mich dabei besser fühle, z.B. Bio-Produkte kaufen, die keine bestimmten Zusatzstoffe haben, die ich nicht vertrage. Das ist eigentlich zuerst einmal rein pragmatisch und hat wenig Idealistisches oder Politisches an sich. Doch da ich mich häufig darüber ärgere, daß man wirklich gute und natürliche Produkte so schwer bekommt, und mir diese Wegwerfgesellschaft mit ihren Müllbergen, die oft bis in meine Wohnung wandern, tierisch auf die Nerven geht - genauso das unaufhörliche Schuften für immer mehr Produkte und Müll, die man angeblich so dringend braucht, entwickel ich automatisch mehr Bewußtsein für die Hintergründe und engagiere mich auch mehr und mehr auf einer sehr individuellen Weise, die eigentlich nur meinen eigenen Kram betrifft und nicht sehr konsequent ist.
Chutzpe - So, 14:38

Weisst du, wenn du dich wirklich besser fühlst, finde ich das total ok.

Mich interessiert dieser ganz Müll nur sehr am Rande, was ich wirklich nicht abkann, ist dass nichts mehr repariert wird. Was man angeblich so alles braucht etc. - dagegen war ich schon immer imun - mir kann man auch nichts an die Backe quatschen - als ehemalige Verkäuferin und Mitarbeiterin in einer Direct Marketing-Agentur bin ich da eher angewidert.

Ich finde, dass das völlig gut ist so, wenn jeder das machen würde, würde vielleicht auch eine echte wertvolle Veränderung möglich sein - doch ich vermute, die Mehrheit ist so gleichgültig wie ich. Was mir viele vorwerfen: Ich habe Null schlechtes Gewissen - denn auch das funktioniert bei mir nicht. Ich bezahle auch nie CO2-Ausgleich oder sowas, wenn man das freiwillig könnte (beim Fliegen z.B.), denn mittlerweile sollte es dem Hinterletzten klar sein, dass die Klima-Erwärmung normal ist und nicht beschleunigt wurde - gerade auch im Hinblick, dass sie viel langsamer voranschreitet als die "Experten" mal hochgerechnet haben *augenroll*
Namesi (Gast) - Di, 18:05

Hey Chutzpe,

Ich stimme dir in allem zu und freue mich, dass ich mit meinen Ansichten nicht alleine bin. Ich finde übrigens Grün o.k., aber nur, wenn mir deren Fanatiker keine Vorschriften machen. Ob Klimaerwärmung normal ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Aber ich finde es doof, dass Klimaskeptiker, die auch gute Argumente haben, vom Mainstream total gedisst werden.
g a g a - Sa, 16:24

Sicherheitshalber möchte ich klarstellen, die Initialen "G.N." stehen hier nicht für Gaga Nielsen! Wenn ich einen Verriss geschrieben hätte (ich habe das Buch nicht gelesen, da leider zu meinem allergrößten Bedauern kein Mystery- oder Krimi-Fan), hätte der eindeutig mehr Schmackes, ja ich möchte sagen: Pfeffer! Ich finde den Verriss, wenn ich mir erlauben darf, die Rezension zu rezensieren, etwas lahm. Man hat den Eindruck "G.N." ist beim Schreiben am Ende die Luft ausgegangen. Schwach. Ein Punkt.

Das kann ich mir

sehr lebhaft vorstellen, was für Schmackes in einem Verriss aus deiner Feder läge, deshalb bin ich auch nie ansatzweise davon ausgegangen, daß diese Rezension von dir ist. ;o)
g a g a - Sa, 18:32

Wir verstehen uns.
Namesi (Gast) - Di, 18:08

Der Verrissschreiber

fühlt sich wohl eher für Bekleidung zuständig. Das wollte ich nur mal anmerken.

Ganz

besonders für Wechselkleidung. ;o)

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