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Der rote Raum - Traumsplitter

Ich stehe am Ende eines großen rechteckigen Raumes. Vom Schnitt erinnert er ein wenig an das ausgedehnte Wohnzimmer im ehemaligen Elternhaus. Das Zimmer ist fast ganz leer und und überall an den Wänden und der Decke mit dunkelrotem Samt gepolstert. Auch der Fußboden ist dunkelrot und dort, wo rechts die Fenster sind, hängen dunkelrote, bodenlange Gardinen, die nur einen kleinen Teil des Tageslichts hindurchlassen. Der Raum ist deshalb ziemlich dämmrig bis auf eine Stelle gegenüber von mir, auf der anderen Seite. Dort steht ein kleines, gleichmäßig gewachsenes Bäumchen mit Stamm und Krone. Die Krone ist etwas breiter als hoch und sehr kompakt. Um dieses Bäumchen scheint sich das Tageslicht zu sammeln, weshalb dieses Bäumchen aussieht, als sei es von einem Lichtschein umgeben. Und auch der Kontrast der grünen Blätter zum dunkelroten Hintergrund im rötlich leuchtendem Licht gibt diesem Anblick etwas ganz besonderes. Wow, ist das schön! Der Baum muß unbedingt dort stehenbleiben, aber ich sollte ihn vorher in einen größeren und schöneren Topf pflanzen.

Meine Mutter bekommt ihren letzten Posten im Verlagshaus - sie wird Verantwortliche für die Bibliothek. Das ist zwar eine Art Rentnerposten, aber für sie die absolute Erfüllung, der höchste Posten überhaupt. Im Traum soll ich diesen Posten dann bald übernehmen und bin darüber erst einmal leicht schockiert. Das klingt nach viel Arbeit. Wenn ich mich im kleinen Bibliotheksraum so umsehe, sehe ich ungeordnete Regale mit Büchern. Allerdings scheint die Bibliothek nicht sehr umfangreich zu sein. Das Katalogisieren und Ordnen ist zwar eine langweilige Mammutarbeit, aber zum einen ist die Bibliothek nicht übermäßig groß und zum anderen, wäre es nicht irgendwie ein Traum, mit Büchern zu arbeiten? Warum also nicht? Besser als das, was ich jetzt mache, wäre es allemal.

Bemerkung: Ich kann mich nicht erinnern, daß es im Verlag eine Bibliothek gab. Es existierte nur eine Bücherstube.
Chutzpe - Sa, 11:39

Jetzt bin ich neugierig: Was hat deine Mutter gearbeitet?

Als

Redakteurin in einem großen DDR-Verlag.
Chutzpe - Sa, 11:55

Das tönt interessant und nun ist noch klarer, woher die Bücher-/Schreibliebe kommt ;-)

Auf jeden Fall,

zumal sie durch die Bücherstube im Verlag Bücher sogar verbilligt bekommen und dementsprechend viel gekauft hat (und Bücher waren in der DDR ja eh schon billig). Ich kann mich erinnern, daß auf den Büchern, die sie mit nach Hause brachte, neben dem regulären Preis immer mit Bleistift der verbilligte Preis gekritzelt stand, und das waren oft nur Pfennige. Außerdem hat sie mich auch oft in den Verlag mitgenommen und dort durfte ich dann immer an der Schreibmaschine "helfen". *gg*
Chutzpe - Sa, 12:13

SUPER!!!

Das hätte ich auch geliebt.

Bücher waren bei uns immer wichtig, auch wenn nur wenig Geld da war.

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