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Mäuse in Babyschuhen und 25jähriges Jubiläum

Im Sessel neben der Fensterwand mit den zugezogenen Gardinen, welche im Traum rot statt wie in Wirklichkeit weiß sind, erwache ich. Ich muß eingeschlafen sein. Noch mit schläfrigem Blick fällt mir gleich neben mir ein Schriftzug auf, der wie in die Gardine hineingeprägt zu sein scheint und deshalb nur sehr undeutlich zu entziffern ist. Ich versuche es trotzdem und meine, meinen Namen zu erkennen, zumindest etwas in der Art, so wie "Anne Susanne". Das ist unheimlich. Wie kommt der Schriftzug in die Gardine? Steht dahinter jemand, der ihn hineinstempelt? Und jetzt bewegt sich die Gardine auch noch von alleine! Auf einmal ist sie nicht mehr zugezogen, sondern zur Seite gerafft. Ich habe jedoch nicht wirklich vor, diesen unheimlichen Vorgängen auf den Grund zu gehen, sondern bleibe sitzen. Dabei sehe ich in einer Ecke nun drei Mäuse, die sich dort an liegen gebliebendem Katzenfutter gütlich tun. Zwei davon sitzen seltsamerweise in Babyschuhen und bewegen sich mit ihrem jeweiligen Schuh auch fort. Da muß sie doch jemand hineingesetzt haben! Womöglich ebenfalls mein unheimlicher Gast. Aber was will er damit bezwecken?

Mit meinem Kumpel in der Stadt unterwegs. Es dämmert, aber noch in der aufziehenden Dunkelheit, entdecke ich mehrere große Bögen am Himmel. Sind das Regenbögen? Ich zähle acht. Also einen achtfachen Regenbogen habe ich noch nie gesehen. Sie scheinen die gesamte Himmelskuppel zu überspannen. Aber eigentlich seheh sie nicht wirklich wie Regenbögen aus. Als Farbe erkenne ich zwischen einem dunklen Mischmasch nur Grün und etwas Weißes sieht aus, als gehöre es zu Schriftzügen darauf. Irritiert frage ich meinen Kumpel, ob er das auch sieht, was ich sehe, denn vielleicht bilde ich es mir ja nur ein. Er nickt jedoch, erklärt aber auch gleich, daß dies keine Regenbögen sind, sondern die Bögen für ein 25jähriges Jubiläum aufgebaut wurden, wobei er seufzend eine Bemerkung über die Schnelllebigkeit der Zeit hinterher setzt. Nachdenklich bleibt er vor einem Schaufenster stehen. 25 Jahre. Ich weiß nicht, was vor fünfundzwanzig Jahren hier in der Stadt war, aber das interessiert mich auch nicht so sehr. Stattdessen versuche ich zu ergründen, an welches Leben mein Kumpel wohl denkt, das er vor fünfundzwanzig Jahren hatte. Damals kannten wir uns noch nicht. Das sind bisher erst achtzehn Jahre.

Bemerkung: Letzte Woche kaufte ich ein gebrauchtes Buch, in dessen erste Seite der Vorbesitzer ganz unauffällig die Schriftzüge seines Namens hinein geprägt hat. Da man sie nur durch die Erhebung erkennt, habe ich den Namen erst entdeckt, als ich das Buch schon gelesen hatte.

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