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Nichts bleibt

wie es ist. Während früher (und damit meine ich vor ca. sieben Jahren) ein Blogbeitrag über das Bloggen an sich noch lange und mehr oder weniger aufgeregte Diskussionen hervorrief, loggt lockt er heute keinen Blogger mehr hinter der Tastatur hervor. Das ist verständlich und war vorherzusehen. Anscheinend hat man sich endlich stillschweigend darauf geeinigt, daß es ungefähr so viele Gründe und Arten des Bloggens gibt, wie Gründe und Arten zu leben.
Kinkerlitzch3n - Mo, 18:59

Das ist doch schön, Blogger sind (mittlerweile) so verschieden wie Menschen nur sein können.
Und nicht nur selbstdarstellende Narzissten. ,o)

Ja,

eben. Anscheinend habe ich meine Begeisterung nicht genügend zum Ausdruck gebracht. ;o)
Chutzpe - Mo, 20:49

Stimme euch zu - wobei ich lieber ein Narzist bleibe, sorry ;-)
Kinkerlitzch3n - Mo, 21:14

@zucker: Noja, so richtig euphorisch kamst du nicht rüber. *schmunzel*

@chutzpe: Ein paar von euch halten wir schon aus. *fg*
Chutzpe - Mo, 21:26

Ich kanns nur immer wieder sagen:
Ich schreibe für mich - das muss weder jemand lesen, noch jemand kommentieren - sonst wäre ich ja nicht im Exil geblieben *kicher*

@Kinker:

Zur Zeit habe ich aus verschiedenen Gründen etwas Probleme damit euphorisch zu sein...*fg*
Kinkerlitzch3n - Mo, 22:30

@chutzpe: Auch im Exil gibts Besuch. ;-)

@zucker: *ironieon* Man wächst ja angeblich an seinen Aufgaben. *ironieoff*
Aber es kommt sicher wieder die Zeit für mehr Euphorie! Diesmal war's nochmal schlimmer, oder? ;o/
Chutzpe - Di, 10:01

@Kinker - wer es wissen darf, kann hinkommen - und für mich ist das iO so ;-)
Kinkerlitzch3n - Mi, 10:15

@chutzpe: *artigdankendknicks* *gg*
Chutzpe - Mi, 11:33

Übertreib nicht ;-)
bonanzaMARGOT - Mi, 13:19

so ist es ja auch. die blogger(innen) sind unter sich ganz unterschiedlich in ihren beiträgen, motivationen, themen, ausdrucksweisen ...

Das war

aber vor sieben Jahren noch nicht so selbstverständlich. Da wurde über Hausfrauenlyrik, Strickblogs und Katzencontent hergezogen, journalistische Themenblogs dagegen waren die Schaumkrönung auf dem Kuchen. Heute regen sich nur noch ein paar versteinerte Fossilien über so etwas auf.
bonanzaMARGOT - Mi, 14:11

da das internet zum massenmedium wurde ...
werden selbstverständlich auch alle darin enthaltenen darstellungsweisen peu à peu von der masse genutzt - und nicht nur von einer intellektuellen und kulturellen elite.
natürlich gibt es in dieser vielfalt auch viel unsinn. und es gibt intellektuelle blogs, die vorallem durch arroganz und unverständlichkeit auffallen.
wir sehen eben die gesamte menschliche natur inzwischen im internet widergespiegelt.
meine blogs startete ich 2006, als mir das schreiben in den literaturforen von deren hausordnungen, klüngeln und regeln vergällt wurde. ich sehe das bloggen als die beste möglichkeit an, sich frei - je nach seinen interessen - mitzuteilen und darzustellen. die blogs bieten jedermann eine kleine plattform, einen künstlichen raum, um sich individuell gegenüber einer öffenntlichkeit auszudrücken.
das ist phantastisch!
gegen leute, die aussortieren wollen, die in überheblicher manier glauben, wertigkeiten festlegen zu müssen, schrieb ich schon in diesen literaturforen an.

Oh,

diese Literaturforen kenn ich, auch Fotografieforen und andere. Ich hab zwar jetzt nicht wirklich sehr schlechte Erfahrungen gemacht, habe mich aber zwischen den vielen Profilneurotikern nie richtig wohl gefühlt. Und ich habe festgestellt, daß man dort eh nicht dazulernt. Wirklich hilfreiche Tips oder Vorschläge kann man an einer Hand abzählen, während es sonst nur darum geht, sich mit k.o.-Kritik oder Lob zu profilieren. Mich verbessert habe ich eigentlich nur durch viel lesen, aber nicht in Foren, sondern in Klassikern und Fachliteratur, ehrliche Selbstkritik, aber ohne Selbstverleugnung und Anpassung, üben und ausprobieren, aber ohne sich dabei verunsichern zu lassen. Und das Blog ist dafür auch für mich optimal, da man mit Glück ebenfalls etwas Feedback bekommt, aber letztendlich bis auf die grundlegenden Regeln die größte Freiheit in jeder Hinsicht hat (Design, Themen, Niveau, Konzept, Image usw.). Das Blog führe ich heute noch, während ich in den Foren eigentlich nie länger als ein bis zwei Jahre zugange war.
bonanzaMARGOT - Mi, 15:24

ja. ich machte auch nicht nur schlechte erfahrungen in den literaturforen. hauptsächlich war es die leselupe, immerhin von 2001 bis 2006. ich lernte dort einige interessante menschen kennen, und ich wurde das erste mal mit kritik zu meinen gedichten konfrontiert. es dauerte ein weilchen, mich daran zu gewöhnen, dass kunst eben nicht allen gefällt - wo man doch so von seinen sachen überzeugt ist. insofern lernte ich in dieser zeit, mit kritik umzugehen. gott sei dank gab es auch positive resonanz.
auf der anderen seite gab es halt jene in der moderation und administration aber auch unter den einfachen mitgliedern, die sehr überheblich/oberlehrerhaft mit den vorgestellten werken umgingen. und weil sie ein quentchen macht z.b. als moderatoren im forum hatten, ließen sie abweichende meinungen selten zu, sondern reagierten oft mit repressalien wie verschiebungen von texten oder teilweisen sperrungen ...
schließlich, als meine kritik an der administration und moderation zu heftig wurde, warfen sie mich und ein paar andere aus der leselupe ...
das gute daran war, dass ich mit etwas hilfe einer damaligen bekannten zu den blogs kam. außerdem gründeten wir "dissidenten" dann aus protest ein eigenes forum.

du hast recht, fachlich lernt man in solchen foren eher wenig. wer z.b. gut schreiben will, sollte viel und gute literatur lesen.
letztendlich muss jeder, der einen künstlerischen anspruch hat, seinen weg allein finden.
Chutzpe - Mi, 15:28

Ich finde ja, dass es jedem zusteht, das zu Bloggen, was er mag - und wer halt nicht so wahnsinnig feingeistig ist, bloggt halt über Katzen - als wäre das verwerflich??? - na und???

Gäbe es keine Strickblogs, wäre ich nie auf diese wunderbaren Lace-Muster gestossen und könnte meiner Schwester jetzt nicht so eine wunderbare Stola stricken - mehr erstaunt haben mich die Aussagen von Leuten, die mich zwar schon länger, aber nicht allzu gut kennen: Was, DU kannst stricken? Nur weil ich Hausfrauendasein doof finde (wer das will, kann ja) und nicht kochen kann und mir eine Putzfrau leiste und vergessen habe zu erwähnen, dass ich Handarbeit gut finde und auch kann, bricht Entsetzen aus? *gröhl*

Ich habe in mehreren Selbsthilfeforen einiges über mich und meine 2 Haupt-Krankheiten gelernt - es hat mir geholfen, mich nicht so "aussätzig" und seltsam zu fühlen und dazu stehen zu können.

Ansonsten frage ich direkt einen Mitblogger oder FB-Freund, von dem ich weiss, dass er dieses oder jenes gut kann, wenn ich was wissen will.

Jedenfalls sagen diese oben erwähnte Belächlungen gewissen Inhalts alles, was man über die Menschheit wissen muss - und dann fragen sich die Leute wieder, warum ich sie nicht mag und mich von der Mehrheit fern halte und das Rat Race nicht mitmache... ;-)
bonanzaMARGOT - Mi, 15:44

selbstvertrauen erhalten wir nur als soziale wesen, wenn wir nicht mit einem überschuss davon geboren wurden.
insofern sind wir alle teil eines systems, an dem wir uns an mehreren ufern abarbeiten müssen: privat, beruflich, im internet, in der politik, vereinen etc.
es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig wertschätzen (das schließt (vernünftige) kritik nicht aus).
wenn soziale netzwerke in der unnmittelbaren umgebung wegfallen, müssen sich die menschen neue erobern.
Chutzpe - Mi, 15:54

Ich finde, es wäre eine grosse Aufgabe der Eltern, die Kinder so zu erziehen, dass sie Selbstvertrauen haben - doch die schaffen es ja schon nicht, den Kindern Anstand beizubringen.

Gegen vernünftige Kritik sage ich auch nichts, die Duziduzi-Wattebäuschchen-Fraktion verabscheue ich genau so wie die ewigen Motzer.
bonanzaMARGOT - Mi, 16:11

ich denke, dass die eltern überfordert sind. es gibt einfach zu viele bedürfnisse, die man unbedingt befriedigen will.
bescheidenheit wird eher als unwort empfunden.
und dann sind die kinder spätestens in der schule dem system sowieso ausgeliefert. eltern können da nur bedingt gegensteuern.
außerdem leben wir in einer welt, die sich mit der wertevermittlung ungeheuer schwer tut. die einen sind zu materialistisch eingestellt, die anderen religiös fundamentalistisch, und die meisten einfach - wie immer - lethargisch, das fähnchen nach dem wind hängend.
viele finden da nur eine orientierung im drogen- oder alkoholsumpf, oder indem sie sich rücksichtslos und egozentrisch macht aneignen.

sich da irgendwie durchzuwurschteln, ist nicht ganz einfach.
vorallem mit der aussicht auf altersarmut, altenheim und sterben.
Chutzpe - Mi, 16:35

Dann sollen sie keine Kinder aufstellen - diese ganzen angeblich zu erfüllenden Bedürfnisse sind nichts, was dich fürs Leben stark macht - doch darüber können wir endlos diskutieren.

Das ist es ja, was ich oben schon meinte - die Menschheit und das ganze Rat Race ist falsch und ich werde mich davon weiterhin so fern wie nur möglich halten.

Doch wenn man die Kinder von klein auf festigt, kapieren sie auch, dass sie nicht alles haben kann, das Geld nicht am Arsch wächst und dass man arbeiten und sparen muss, wenn man sich was kaufen will - und schon liegt es wieder bei den Eltern - sie sind zu dämlich und zu schwach.

Fundamentalismus, egal worum es geht, ist immer schlecht.

Nein, die Süchte sind keine Orientierung, sondern eine Flucht - und das wird nur noch schlimmer werden - doch man schaut ja lieber weg und pusht weiterhin die falschen Werte.

Dass sich die Leute wie Fähnchen im Wind drehen, wollen die Regierungen ja, so sind sie am Einfachsten zu manipulieren. Ich könnte unsere Nicht-Wähler hier mit der direkten Demokratie regelmässig klatschen - wir haben es soviel besser und jeder hat nur sein Lästermaul offen, anstatt mal seine Bürgerpflichten wahrzunehmen.

Wer will schon alt werden? Dann, wenn ich das Auto brauche, darf ich nicht mehr fahren, den Zug erwische ich nicht mehr, weil ich zu Fuss schlecht unterwegs bin, einkaufen muss ich jeden Tag, weil ich nichts schweres mehr tragen kann - nein danke - lieber irgendwann davor tot umfallen. Und ich würde es auch keinem Familienmitglied (die es nicht gibt bis auf eine jüngere Schwester) zumuten wollen, mich aufzunehmen - umgekehrt würde ich das auch nicht tun (wollen/müssen).

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