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Partyverstimmung

Schon vor einigen Wochen wurde ich zu einer Party im November eingeladen. Heute telefonierte ich mit dem Geburtstagskind, meinem Kumpel, und erfuhr, daß ein gewisser Mensch, den ich bei der Party kennenlernen sollte, urplötzlich im letzten Monat an einem Herzinfarkt verstorben ist. Er war 47. Toll und tragisch, wenn der potentielle Datingpartner bereits den Löffel abgibt, bevor er meiner überhaupt ansichtig wurde. Aber ich gehe mal davon aus, daß dies nichts mit mir zu tun hat, sondern so ein Phänomen ist, dessen statistische Häufigkeit mit zunehmendem Alter proportional zunimmt. Vielleicht ist die Party dort oben oder unten, wo immer, aber einfach auch viel besser.
Namesi (Gast) - Di, 22:27

Anmerkung

Die Jahrgänge dünnen aus je weiter das Geburtsjahr zurückliegt. Das weiß jeder. Ich fange an mitzuzählen. Zwei aus meiner Abiturklasse ("Abi 71" hätte als Aufkleber die Autos geziert, wenn wir Autos gehabt hätten) sind nicht mehr. Der eine, ein Sandkastenfreund, ist in China an einer nicht benannten Krankheit gestorben, der andere, starb als Biologe des Tierparks Friedrichfelde bei einem Autounfall während einer nächtlichen Schmetterlingsjagd. Und ich? Ich lebe noch, wie du weißt. Gerade so.
Der Tod eines potenziellen Datingpartners ist tragisch, hat aber, wie du selbst festgestellt hast, nichts mit dir zu tun, es sei denn, Angst vor dir spielte eine Rolle. Tragischer wäre der Tod eines Datingpartners allerdings nach dem Date ...
(pietätlos von mir, musste aber raus)

Irgendwie

ist der Tod immer tragisch, ob vor oder nach einem Date, aber 47 ist nun wirklich kein Alter. Und während einer nächtlichen Schmetterlingsjagd zu sterben, hat ja direkt etwas tragikomisches. Ich dachte immer, Schmetterlinge schlafen nachts.
Namesi (Gast) - Di, 23:06

Wer schläft, ist ein leichtes Ziel.

Achso.

Ich würde die im Dunkeln aber gar nicht sehen, die sind ziemlich gut getarnt. Wahrscheinlich haben Biologen da wohl ihre Tricks.
g a g a - Mi, 01:49

"Vielleicht ist die Party dort oben oder unten, wo immer, aber einfach auch viel besser"

ein mir gut nachvollziehbarer Gedankengang, der jedoch deinerseits nicht den Ehrgeiz nach sich ziehen sollte, den Treffpunkt zu modifizieren!

(wahnsinnig elegant ausgedrückt)

Was ich aber nicht unspannend finde: hat der Geburtstagskumpel in seiner Glaskugel ermittelt, dass ihr zwei beide, also der mittlerweile himmlische Kandidat und du, für ein irdisches Treffen wie bestimmt seid? Das hätte so eine etwas altmodisch gut gemeinte Anmutung, die ich irgendwie nett fände. Nichtsdestoweniger haben auch andere Mütter kennenlernenswerte Partygäste in die Welt gesetzt. (Oder kennst du die anderen schon alle?) Was bin ich doch heute neugierig! Ich nehme an, die späte Stunde. Da schlägt der Geist mitunter ein wenig über die Stränge.

Eleganz

ist dein zweiter Vorname, vermute ich? ;o)

Natürlich kenne ich noch nicht alle Partygäste der Welt, aber ich bin ja auch eher ein Partymuffel. Zu normalen Wohnungsparties gehe ich eigentlich nur dem Gastgeber zuliebe und nicht gerne. Wenn ich nämlich irgendwann nicht mehr eingeladen werde, weil ich nie komme, wurmt mich das auch.
g a g a - Mi, 14:25

Das Blöde bei räumlich und gästemäßig sehr überschaubaren Privateinladungen ist ja die quasi Unmöglichkeit, sich ohne peinliche Befragung/Verabschiedung/Erklärung aus dem Staub machen zu können. Der von mir zuweilen praktizierte "polnische Abgang" fällt da mehr oder weniger weg, wenn man sich einmal darauf eingelassen hat. Wobei du ja noch überzeugender als andere mit der Kopfschmerz-Ausrede operieren könntest. Bei richtig guten Freunden kann man aber auch ehrlich sein, finde ich und einfach sagen, dass man gerne heim will. Am besten man geht überhaupt erst hin, wenn einem nach Leuten ist. Also erst mal zusagen, und wenn man dann mehr Lust auf daheim sein hat, kurz vorher anrufen und Bescheid sagen. Ich halte mir so manchmal ein Hintertürchen offen. Auch bei fb-Einladungen wähle ich gerne "maybe".

Die Kopfschmerz-

bzw. Unpäßlichkeits-Ausrede ist bei mir schon so überstrapaziert, daß ich mir eher blöd dabei vorkomme. Einer echten Diva wäre das natürlich egal. Ein echte Diva dürfte so viel Kopfschmerzen haben wie sie will. Meistens mache ich es genauso, daß ich erst einmal "vielleicht" sage.

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