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Seelenhürden wegfasten

Andernorts diskutiert man über Seelenhürden beim Sport und bei mir stehen sie auch schon wieder herum. Jedenfalls habe ich zur Zeit weder Lust auf Zumba, noch Lust auf Yoga, außer vielleicht gemäßigtes, d.h. bequemes Sitz- oder Liegeyoga. Beim Zumba war ich am Freitag trotzdem, ich habe aber gemerkt, daß ich nicht so richtig bei der Sache bin. Eine Mittänzerin meinte, daß es diesmal ganz besonders viele Schritte waren, die schnell wechselten. Ich fand es aber eigentlich nicht schlimmer als sonst, sondern nur, daß ich mich nicht konzentrieren konnte. Eigentlich hätte ich sowieso lieber gemütlich vor mich hingetanzt, als ständig aufzupassen.
Nach dem Zumba vertilgte ich spät am Abend noch eine Fertigpizza mit Würstchen im Rand. Normalerweise esse ich davon nur eine halbe, und dazu lieber noch einen frischen Salat, weil das mit dem Würstchen im Rand ungefähr so ist, als würde man vier Würstchen und eine Pizza essen und hinterher fühlt man sich entsprechend - nicht nur voll, sondern zudem noch vergiftet von den vielen Säuren. Aber so spät nach dem Zumba habe ich keine Lust mehr, Salat zu machen, und so vertilgte ich im ersten Appetit doch die ganze Pizza und noch Süßigkeiten hinterher. Das liegt dann die Nacht über schön schwer im Magen und am nächsten Morgen fühlt man sich fast so, als hätte man bis spät in die Nacht gesoffen. Deshalb hatte ich erstmal keinen Bedarf an weiterer Nahrung und als ich dann bis abends nichts gegessen hatte, beschloß ich, das gleich mal wieder als ersten Tag von zwei Fastentagen zu nehmen. Zwei Fastentage sind nicht nur zur Erholung des Verdauungssystems ganz hilfreich, sondern auch, wie ich festgestellt habe, wenn man an seelisch schwer Verdaubarem herumkaut. Allerdings ist der Dezember nun wirklich der ungeeignetste Monat überhaupt, um Fastentage einzulegen. Gestern ging es ja noch, aber heute ist es schon recht schwierig, wenn überall Weihnachtsleckereien herumliegen und man einen Foodist-Adventskalender hat. Wobei mich das Hungergefühl ja nicht sehr stört. Es ist eher der Appetit, von dem man sich dann geschickt ablenken muß, was aber gerade dann gut gelingt, wenn einem sowieso zu viele Sachen im Kopf herumgehen. Und man sollte es tunlichst unterlassen, abends im Bett noch bei Pinterest herumzustöbern, so wie ich es manchmal tue. Bei diesen vielen Essensfotos mit Rezepten ist das wirklich schwer auszuhalten. Ich habe es eigentlich noch nie verstanden, wenn sich Leute den Dezember dafür aussuchten, um eine Diät zu beginnen, was tatsächlich vorkommt. Meist dachte ich mir dann, daß die entweder besonders masochistisch sein müssen oder aber im Grunde scheitern wollen. Andererseits - hat man es im Dezember durchgehalten, kann man sich doppelt und dreifach auf die Schulter klopfen und sich sicher sein, daß es einem immer gelingt.
Speed (Gast) - So, 21:29

Fasten? Gute Sache, aber Obacht!

... denn der Pfad der Versuchung ist mit Dominosteinen gepflastert, besonders im Dezember.

Ja, eben.

Danke, daß Sie mir den Weg der Versuchung so anschaulich schildern. ;o)

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