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Seifenblasen und Geplapper

Die im Nest verbliebene Taube haben die Eltern aber wirklich darben lassen. Den ganzen Tag kam niemand vorbei. Sie knabberte an den Fuchsien und fiepte schließlich mich an, als hätte ich Futter für sie. Aber sie ist ja noch nicht einmal in der Lage selbst zu picken. Deshalb mache ich mir auch Gedanken wegen des verschwundenen Geschwisters, denn wenn es tatsächlich geschafft hat, irgendwohin zu fliegen, braucht es trotzdem noch die Eltern, die es füttern. Bei den Amseln, las ich, soll das sogar funktionieren. Die finden ihre ausgebüxten Jungen auch über weitere Entfernungen und füttern sie dann am Boden weiter.
Gegen 17 Uhr schließlich ließ sich doch ein Elternteil zu einer kurzen Fütterung herab, war jedoch schnell wieder verschwunden. Schon doof, wenn man ganz alleine im Nest hockt, sogar nachts, Hunger hat und sich die Familie kaum mal blicken läßt. Zur Ablenkung pustete ich ihr ein paar Seifenblasen und redete mit ihr. Sie schaute mich aufmerksam an und bewegte immer den Schnabel, so als würde sie mein Reden nachahmen. Schließlich machte ich nur noch Bewegungen mit dem Mund, worauf sie mit dem Schnabel antwortete und so führten wir eine gepflegte Unterhaltung. Ich weiß allerdings nicht genau worüber. Irgendwann waren ihr wohl die Beine eingeschlafen. Deshalb stand sie auf und streckte ein Bein wie eine Balletttänzerin graziös nach hinten aus. So langsam, wenn diese gelben Flausen nach und nach alle ausfallen, sieht sie auch richtig hübsch aus. Erneut wurde außerdem ein kurzer Ausflug in die Fuchsien gemacht.

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