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Überwältigt

Überwältigt bin ich von der fantastischen Landschaft Norwegens, dem Leben auf dem Meer und all den vielen neuen Erlebnissen, von denen noch ausführlich zu berichten sein wird. Die paar Tage waren so dicht gefüllt mit Sensationen und Erfahrungen, daß ich manchmal am Abend schon nicht mehr wußte, was ich am Morgen erlebt und gesehen hatte. Und dann dieses seltene Glück, sogar zweimal Wale beobachtet zu haben! Es wurde zwar eine Wal-Safari mit Wal-Garantie angeboten, aber diese habe ich nicht mitgemacht. So ganz normal auf dem Schiff und den üblichen Routen kommt es kaum vor, weshalb dieses Ereignis auch vom Käptn bei seiner Abschlußansprache gebührend gewürdigt wurde. Und endlich habe ich mir nach diesem Schiffsaufenthalt ein für alle Male eingeprägt, wo Bug, Heck, Steuerbord und Backbord ist.

Ich machte ungefähr 3000 Fotos: 1000 mit Felsklamotten jeder Art, 1000 mit Sonnenglitzer und Wolkenformation jeder Art, eigentlich total langweilige Bilder, aber wenn man live davor steht, kann man gar nicht anders, als ständig draufzuhalten. Und ich war nicht der einzige Fotograf. Eine ganze Schar davon rannte ständig rund um das Deck, immer auf der Suche nach dem schönsten Motiv. Manche fand ich ja etwas albern, wie zum Beispiel die, die tatsächlich versuchten, auf dem Schiff mit Stativ zu fotografieren. Erstmal ist das bei diesem Licht zu jeder Tageszeit, außer vielleicht bei einer sehr langen Brennweite, gar nicht nötig, und zum zweiten nützt auf einem schwankenden Schiffsboden ein Stativ rein gar nichts. Das haben sie nach ein paar Tagen dann wohl selbst eingesehen, denn die Stative waren irgendwann verschwunden. Viele Bilder sind auch bei Busfahrten im Vorbeifahren durch Glas entstanden, weil es nicht anders möglich war. Ich bin gespannt darauf, die Fotos alle durchzuschauen, denn ich schätze, einige davon kann ich vergessen. Doch es sind noch genug andere da. Macht euch auf etwas gefaßt!

Die Ankunft zu Hause war seltsam für mich, denn zuallererst, als ich meine Wohnung betrat, dachte ich: "War die Wohnung immer schon so groß?", weil sie mir plötzlich riesig erschien. Kein Wunder, nach dieser Zeit in den winzigen Kabinen, in welchen man sich eigentlich regelmäßig im Weg herumstand. Und mir fehlte sofort die See. Ich stand widerwillig vor meinem Fernseher und wollte eigentlich das Meer als Abendprogramm, so wie in den Tagen zuvor. Und mir fehlt das Schaukeln, besonders im Bett. Ohne dieses himmlische Schaukeln ist das Schlafen halb so schön, ich muß mir wohl ein Hausboot zulegen. Auch ist es merkwürdig, wenn man jetzt zu Hause ist und der Boden nicht mehr unter den Füßen schwankt, obwohl man weiter so läuft, wie man es sich angewöhnt hat, um das Gleichgewicht zu halten. Auf dem Schiff hat man nach einer Weile das Schwanken kaum noch bemerkt, aber wenn es auf einmal fehlt, spürt man den Mangel sogleich. Dazu kommt, daß in Norwegen noch Frühling war. Der Flieder blühte und all die anderen Frühblüher, die Erdbeeren standen gerade in Blüte. In Berlin zurück, deckte ich mich heute gleich mit einigen Kilos Erdbeeren ein, die es hier jetzt schon längst an den Straßenecken gibt.

Die erste Handlung, als ich nach Hause kam, war es, meine Schuhe in den Müll zu werfen. Ich hatte schwedische Qualitätsschuhe mitgenommen, in denen ich bereits drei Jahre sehr bequem gelaufen bin, aber das norwegische Salz- und Meeresklima überstanden sie nicht und gingen bereits nach einigen Tagen aus dem Leim. Ich war froh, daß sie noch einigermaßen bis zum letzten Tag zusammenhielten. Und den neu gekauften Markenschuhen meines Bruders erging es ganz genauso. Das norwegische Klima scheint für Schuhe außerordentlich gefährlich zu sein.

Überwältigt bin ich aber ebenfalls von der tollen Rezension zu meinem Ebook, die ich im Web fand. So viel ehrliche Begeisterung hätte ich gar nicht erwartet. Das macht mich total glücklich.

g a g a - Fr, 22:07

Schön langsam ankommen, Seefahrerin.
Willkommen zurück!

Danke sehr!

Gerade nervt es mich total, daß ich wieder selbst kochen und putzen muß. Man kann sich an diesen Rundum-Service gewöhnen.
g a g a - Sa, 00:49

Ich habe gehört, es gibt heutzutage immer mehr Männer, die wahnsinnig gerne in ihrer Freizeit kochen. Also ganz freiwillig und unentgeltlich, zu Entspannung. Als Hobby! Nur mit den Reinigungsarbeiten hapert es nach wie vor. Da ist noch jede Menge evolutionärer Optimierungsbedarf. Eine liebe Bekannte hatte neulich die glänzende Idee, ich sollte mich vielleicht mal zu so einem dieser modernen Kochkurse anmelden, wo man zum Beispiel lernt, komplziertes Sushi zu klöppeln oder französische Küche. Egal - Hauptsache die Kursbezeichnung lockt lernwillige, attraktive und kochbereite Männer an den Herd. Man zahlt dann die Kursgebühr und nimmt im Rahmen seiner Möglichkeiten teil, aber das eigentliche Ziel ist natürlich am Netzwerk zu arbeiten! Ich dachte in meinem Fall auch an ein Bordeaux-Verkostungs-Seminar. Das könnte auch qualifizierte männliche Teilnehmer anlocken! Also die Grundidee war von meiner guten Bekannten - nicht von mir! Ich bin ja nicht so der berechnende Typ - aber dennoch gefällt mir die Idee irgendwie.

Komisch,

ich treffe immer nur Männer, die mir als Menü mit Käse überbackenes Toastbrot servieren. *gg*
g a g a - Sa, 00:59

Das ist eindeutig die falsche Klientel!
Man muss als Zielgruppe Kandidaten ins Auge fassen, die sich auch für den gesundheitlichen Aspekt bei der Essenzubereitung interessieren, aber nicht über Gebühr. Also nicht so protestantisch-religiös. Evt. so ein hipper Luxus-Rohkost-für-Gourmets-Kursus böte angenehmere Klientel. Gesundheitsbewusste Männer in Sachen Essen sind mitunter auch sportlich und haben eine gewisse, nicht unattraktive Körperspannung! (siehe Iggy Pop! Okay schon ein bißchen faltig, aber superfit!)

Bei mir ist es so,

daß mir Männer, die zu viel auf ihre Körperspannung und auf ihre Gesundheit achten, irgendwie in der Nähe unheimlich sind. Es sollte wirklich sehr gemäßigt und trotzdem Genußfähigkeit vorhanden sein. Ein gesundes und unperfektes Maß an Gesundheitsbewußtsein, sozusagen.
g a g a - Sa, 01:11

Das kann ich vollumfänglich unterschreiben.
Die Aura darf ruhig von gesundem Hedonismus dominiert sein!
Treibgut - Fr, 22:14

Aha

... Schiff also nicht gesunken, Schriftstellerin wohlbehalten und glücklich zurück. Viele Photos hin und her, du könntest uns ja schon mal bald wenigstens das Boot zeigen, auf das du dich getraut hast, um dort schaukelnde Nächte zu verbringen.

Genau,

ihr werdet sicher noch einige schlimme Machwerke aus meiner Feder erwarten dürfen. Nur nicht so ungeduldig - das Schiff zeige ich euch noch. ;o)

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