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Untertauchen

Manchmal und immer öfter hätte ich wirklich Lust, dieses Blog still und heimlich zu verlassen und in den weiten Fernen des Internets irgendwo unerkannt ganz von vorne zu beginnen. Komisch, solche Gedanken kommen mir im realen Leben eher selten (hatte ich aber auch schon), während es natürlich für die Internetidentität um einiges einfacher ist, so etwas in die Tat umzusetzen. Nicht nur, daß man mit einer über Jahre gepflegten Internetpräsenz eine netzeigene Identität aufgebaut hat, die eigentlich nur einen Teil der Persönlichkeit zeigt, doch trotzdem auf Dauer kaum anonym zu nennen ist, so sind da noch einige Menschen aus dem realen Leben, die ebenfalls hier mitlesen und natürlich schon ein viel größeres Paket meiner Persönlichkeit kennen, aber absolut nie alles. Das erhöht die Verantwortung enorm, will man niemandem auf die Füße treten. Ich nenne zwar keine Namen, so daß andere Leser gar nicht wissen, wer gemeint ist, aber allzu oft kommt es vor, daß Leute das Geschriebene fälschlich auf sich beziehen und dann ist das Chaos komplett. So läßt man solche Geschichten lieber ganz weg. Bei meinem Buch stelle ich es ebenfalls fest, daß Leser dort beschriebene Personen auf sich selbst beziehen. Natürlich lasse ich mich beim Schreiben durchaus vom realen Leben inspirieren, allerdings kommt es nie vor, daß ich eine Person oder Geschichte völlig eins zu eins übernehme. Der größte Teil besteht aus Fiktion, eine reale Person gibt höchstens einen Gedankenanstoß dazu. Müßte ich aber alles, das ich im realen Leben gesehen oder erfahren habe weglassen, und mir ausschließlich Dinge ausdenken, die in meinem Umkreis weit und breit nicht vorkommen, bräuchte ich gar nicht mehr zu schreiben, denn das wären Themen, die mich nicht interessieren würden. Weiterhin ist da diese Verantwortung dafür, was mit diesem Blog im Literaturarchiv archiviert wird. Ab und zu versuche ich zu erraten und mir vorzustellen, was wohl jemand, der sich nach meinem Dahinscheiden für mich interessiert und diese Quelle im Archiv ausmacht, für ein Bild von mir und meinem Leben bekommen würde. Und dabei ist es für mich doch jetzt bereits ein unlösbares Rätsel, wie dieses Weblog und meine Person bei anderen gesehen wird.
montez - So, 16:08

Ziemlich genau das geht mir auch gerade im Kopf herum. Ohne Literraturarchiv. Bin etwas ratlos.

Nun ja,

dann sind wir wenigstens nicht allein ratlos. ;o)
speedhiking - Mo, 00:18

Einfach Namen ändern und Neustart. Als Montezuma und Mondgedanken oder so. Merkt dann kein Mensch. Tipp: Neue Passwörter nachhaltig leserlich aufschreiben und an die Pinwand hängen!

Sie haben da

wohl einschlägige Erfahrungen? ;o)
Falls ich jemals untertauchen würde, dann aber nicht mehr hier bei twoday.net. Hier ist es einfach zu übersichtlich geworden. Von wegen "merkt kein Mensch". Witzig! *gg*
Herr B. - Mo, 06:25

Ich war immer bemüht, mein Blog vor der realen Welt abzuschirmen. Man schreibt halt doch anders, wenn man weiß, dass jemand mitliest, der mich persönlich kennt.
Aktuell ist das natürlich in meinem Fall eine besondere Situation, schließlich haben wir uns "hier" kennen gelernt. doch wir haben darüber gesprochen und werden weiterhin ganz offen damit umgehen. Ich bin zuversichtlich, dass das gelingen kann.

Das sollte

zu machen sein, wenn man zusammen gut kommunizieren kann, allerdings kenne ich aktuell keine Blogs, wo es funktioniert. Und es gibt natürlich im realen Leben auch Menschen, mit denen man nicht so "dicke" ist, daß man alles mit ihnen teilen möchte.
Herr B. - Mo, 08:52

Ich bin zuversichtlich, dass wir das hinkriegen ... ;-)

Viel Glück!

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