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Dienstag, 26. Dezember 2006

Wow! Hab ich tolle Weihnachtsgeschenke bekommen!

Das war diesmal wirklich wie Weihnachten. Besonders das Geschenk von K. ist toll. Sie hat ein großes Glaswindlicht in Serviettentechnik bearbeitet und ein ganzes kleines Dorf mit Weihnachtsmarkt und viel Schnee hinaufgezaubert, das Glas mit künstlichem Rauhreif überzogen und mit Glitzerschnee geschmückt. Das ganze Windlicht ist größer als eine normale Vase, man könnte es fast als Bodenvase auf den Fußboden stellen, aber auch auf dem Highboard macht es sich gut, und es sieht wirklich klasse aus. Sie meinte, mit entzündeter Kerze darin, sieht es noch besser aus, aber das habe ich noch nicht ausprobiert. Ich habe im Moment auch keine Lust mehr, die Geschenke zu fotografieren, aber das hole ich nach. Ein Motiv mehr für meine Lichtrubrik. Ich bin immer wieder erstaunt, was für tolle Sachen man mit Serviettentechnik machen kann. Zuerst dachte ich sogar, das ist gekauft. Außerdem habe ich ein entzückendes Badeöl mit Orchideen und Perlen bekommen, zum Perlentauchen, wie es hieß, aber eigentlich ist es viel zu schade, um es zu benutzen. Und von meiner Mutter bekam ich wieder Selbstgetöpfertes, einen schönen Teller und ein höheres Gefäß, beide in einem warmen gemuscheltem Braun.

Meine Geschenke sind auch gut angekommen, allerdings habe ich nochmal Glück gehabt, denn K. wollte ursprünglich genau dasselbe kaufen und verschenken, was ich geschenkt habe. Das wäre ja was geworden, wenn wir uns gegenseitig die gleichen Geschenke gemacht hätten. Wie gut, dass sie es zeitlich nicht mehr geschafft hatte, die zu besorgen.

Und meine Mutter hat mir alles erzählt, was sie 1945 bei der Befreiung von Berlin erlebt hat. Ich hoffe, ich habe mir alles richtig gemerkt und kann es bald aufschreiben.

PS: Ich habe noch Weihnachtsgeschenke abzugeben!

Winterbeschäftigungen

Madame Lila hat mich gerade gefragt, was wir als Kinder in Berlin im Winter gemacht haben. Also ich kann mich ehrlich früher an keinen Winter erinnern, in dem wir keinen Schnee hatten, wenn man auch manchmal etwas länger warten musste. Deshalb sangen wir dann immer "Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit?.....", was meistens gut half, denn spätestens zu oder nach Weihnachten war der Schnee da und die Freude um so größer. Jetzt traf man sich zum Schlittenfahren, Schneemannbauen oder einfach nur im Schnee spielen.

Wir hatten zwar keine Berge, aber einen großen und einen kleineren Hügel, die vollkommen ausreichten, um Spaß zu haben, entweder mit Schlitten, Ski oder Gleitern. Ich fuhr am liebsten Gleiter oder Ski, letztere besaß ich aber nicht, sondern nur mein Spielfreund, der sie mir aber glücklicherweise immer überließ und den Schlitten bevorzugte. Wenn die Hügel uns zu überfüllt waren, fuhren wir auch einfach auf der Straße oder spielten ganz andere Sachen.

Als meine Mutter einmal im Winter mit mir zum Arzt musste, da ich nach Entfernung der Mandeln dauernd Racheninfekte kam, verriet sie dort, dass ich mich den ganzen Tag mit Rock im Schnee wälze. Die Aussage "den ganzen Tag" war zwar etwas pauschal übertrieben, aber ansonsten stimmte es durchaus und es war mir furchtbar peinlich, dass sie es der Ärztin erzählte. Die sah mich etwas komisch an, sagte aber nichts.

Wenn wir uns nicht draußen trafen, gab es auch drinnen einiges, was man spielen oder entdecken konnte. Ich kann mich insbesondere erinnern, dass ich ernsthaft an der Verfeinerung meiner Weihnachtsnüsse arbeitete. Dazu kam ich nämlich eines Tages auf die Idee, die geschälten Nüsse in das Ofenfach des warmen Kachelofens zu legen, um sie zu "rösten". Natürlich waren sie nicht wirklich geröstet, aber ich bildete mir ein, dass sie so besser schmecken, weshalb ich nun stets alle geschälten Nüsse fein säuberlich im blanken Ofenfach aufreihte, liegen ließ und erst danach aß. Einmal testete ich auch, wie Schokolade auf diese Behandlung reagiert, kam aber nach dem Experiment zu dem Schluß, dass Schokolade löffeln nicht so das Wahre ist. Künftig durfte sie nicht mehr in das Ofenfach.

Außerdem hatten wir eine Katze, mit der man auch im Winter die lustigsten Sachen erleben konnte. Zum Beispiel fraß sie unheimlich gern Lametta, und wenn man sie mit dem Weihnachtsbaum alleine ließ, konnte es passieren, dass es einmal laut schepperte und der ganze Baum der Länge nach im Zimmer lag. Dies sorgte dafür, dass wir endlich von dem alten Weihnachtsschmuck wegkamen und neuen besorgten.
Meine Eltern fanden das meist aber weniger lustig. Überhaupt muss Weihnachten für die Katze wohl mehr Festzeit gewesen sein, als für uns alle zusammen. Nicht nur, dass es einen glitzernden Weihnachtsbaum gab, dessen Schmuck sie auffressen konnte, an dem sie sich die Krallen schärfen und den sie umschmeißen konnte, es gab auch noch jede Menge Kisten und Papier zu erforschen. Beim Geschenkeauspacken war sie immer die erste, die ihre Nase irgendwo hineinsteckte. Nicht zu vergessen, die leckeren Enten, Gänse und Kaninchen, von denen sie schon vor dem Weihnachtsessen ihren Teller voll bekam. Überhaupt ist so eine Katze im Winter noch kuschliger als im Sommer. Man kann sich mit ihr zusammen an den Ofen rollen und den Winter verschmusen.