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Dienstag, 27. September 2016

Scheiß Technik

Selbst wenn sie eigentlich funktioniert, kann sie einen noch zur Weißglut bringen, weil man nämlich dauernd die Ladekabel sucht. Und es sind ja nicht wenige Kabel, die sich so ansammeln. Ich bin stolze Besitzerin von zwei größeren und drei Minischubladen voller Kabel, aber auch an anderen Orten findet man noch genug davon. Wahrscheinlich deshalb dachte ich mir auch, ich müßte das Ladekabel für die Faszienrolle an einer besonderen Stelle hinterlegen, damit ich noch weiß, wofür dieses Kabel ist. Gerade wollte ich wieder meine Yogaübungen machen, in die ich die Faszienrolle eingebaut habe, da stellte sich heraus, daß die erste Akkuladung aufgebraucht ist. Sie hat eigentlich recht lange vorgehalten, zumal ich die Vibration nicht einschalte, wenn ich spät abends übe, weil es ziemlich laut ist. Natürlich kann man mit der Faszienrolle auch ohne Vibration trainieren, aber wenn ich die Vibration überhaupt nicht nutze, dann hätte ich mir gleich eine ohne Vibration kaufen können. Ich begann also nach dem Ladekabel zu suchen und suchte ungefähr eine Stunde - statt Yoga zu machen. Ich fand es schließlich bei meinen Staubsaugerutensilien, aber jetzt habe ich keine Lust mehr und Hunger. Dieser Gedanke, irgendetwas an einem besonderen Ort aufbewahren zu wollen, weil man glaubt, es wäre der beste, kann ziemlich tückisch sein. Vor Jahren "versteckte" ich einmal eine Werbe-Shoppingtasche, die praktischerweise sogar mit Reißverschluß ausgestattet war. Deshalb wollte ich erst einmal die andere ohne Reißverschluß benutzen und die "gute" Tasche irgendwo aufbewahren, wo ich sie nicht in die Finger bekomme. Inzwischen habe ich sie fünf- oder sechsmal gesucht und sie nie mehr gesehen. Ich habe die Befürchtung, daß sie erst bei meinem nächsten Umzug wieder auftaucht, falls überhaupt.

Adventskalender

In meiner alten Abiturklasse wird gerade ordentlich durcheinander geredet. Jemand erzählt, daß D. vor zwei Jahren eine schwere Krankheit hatte. Jemand anders regt sich darüber auf, daß dies erzählt wird und appelliert an den Datenschutz. Es beginnen Rechtfertigungen, während meine Aufmerksamkeit nun mehr bei zwei dunkelhäutigen Mädchen vor mir ist, die ich eigentlich nicht kenne. Die eine trägt ein rückenfreies Oberteil, hat aber überall an ihrem Rücken kleine mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen, vielleicht einen Ausschlag. Sie fühlt sich deshalb sichtlich unwohl, zumal er durch das rückenfreie Oberteil auch noch von allen zu sehen ist, und wird von ihrer Sitznachbarin bedauert. Auf einmal beginnt mit glasklarer, heller Stimme jemand zu singen und alle schauen gebannt nach vorne. Es ist U. M., die als Inhalt eines Adventskalendertürchens, welches vorher von der Lehrerin geöffnet wurde, dieses Lied vorträgt. Sie singt in einer elegischen Weise von Sternen. Als sie aufhört, ist es mucksmäuschenstill. Die Lehrerin öffnet ein zweites Türchen, doch niemand meldet sich mehr, um etwas vorzutragen.