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Montag, 7. November 2016

Schuhtrends, Eraserhead und anderer Horror

Die Hasenhausschuhe von Deichmann werden mir jetzt von anderen Webseiten in der Werbung immer als die "Schuhtrends 2016" präsentiert, wahrscheinlich weil ich zu oft draufgeklickt habe. An Halloween schaute ich mir den Film "Eraserhead" von David Lynch an. Der ist eigentlich kein Horrorfilm, aber von schauriger Trostlosigkeit. Und wie bei allen Filmen von David Lynch kann man viel daran herumrätseln und -interpretieren. Ich hatte das nicht wirklich vor, sondern habe den Film einfach wieder weggepackt und an den Verleiher zurückgeschickt, trotzdem merke ich, wie es in mir weiterarbeitet und mich beschäftigt. Wirklich fies an der Dvd ist der Stunden andauernde Kommentar, von David Lynch höchstselbst gesprochen. Ich hasse ja generell diese oftmals genauso lang wie die Filme andauernden Kommentare, in denen sich die Künstler auslassen und selbst beweihräuchern. Gegen wirklich interessante Informationen und auch gegen etwas Selbstbeweihräucherung habe ich eigentlich nichts einzuwenden, wenn sie dabei mal etwas schneller auf den Punkt kommen würden. Es lief also dieser langatmige Kommentar mit David Lynch, den ich trotz allem nicht überspringen wollte, begierig nach mehr Hintergrundinformationen, und es ging bla bla bla hier, bla bla dort, das war so und der war dort und dann ging es so weiter, ja damals war's. Dann ganz zum Schluß der Hinweis von Lynch, daß er nirgends auch nur eine einzige Interpretation gelesen hätte, die seiner eigenen nahe gekommen wäre. Ich stelle die Lauscher auf, bin plötzlich hellwach - jetzt, jetzt gleich, jetzt wird es interessant - und was kommt? Ende. Da war ich kurz davor, den Kopf auf den Wohnzimmertisch zu hämmern. Das hat der doch mit Absicht gemacht!!! Andererseits ist es tröstlich, daß dann wohl auch die Interpretation der Wikipedia nicht dem entspricht, was sich Lynch dachte, denn bei dieser sträuben sich mir die Nackenhaare. Manchmal hat man wirklich den Eindruck, einige Leute haben zu viel Freud gelesen und benutzen nun dessen Thesen als Schlüssel für sämtliche Rätsel und Kunstwerke dieser Welt, bzw. der Menschheit, wobei es zu dieser komischen verengten Wahrnehmung kommt, die alles auf eine sexuelle Symbolik reduziert - im Prinzip wie Archäologen, die alles, das sie finden und nicht wirklich erklären können, zu religiösen und rituellen Artefakten machen. Natürlich wäre ich nicht ich, hätte ich nicht eine ganz eigene Interpretation des Filmes, aber diese verrate ich nicht. Das kann ich nämlich auch!

Gestern strich ich mit der restlichen weißen Farbe, die ich nicht eintrocknen lassen möchte, die beiden Wände an meinem Bett und hatte bis spät abends zu tun, als ich zufällig mitbekam, daß eine neue Staffel von "American Horror Story" gestartet ist. Gestern lief bereits die erste Folge in letzter Wiederholung und hatte außerdem bereits begonnen. Leider konnte ich nicht alles stehen und liegen lassen, da ich noch schnell meine Wandverkleidung wieder annageln mußte, um mein Bett wieder aufstellen und mich später hineinlegen zu können. Also bekam ich den Rest der Folge nur akustisch mit, was bei einer Horrorserie natürlich ziemlich uneffektiv ist. Genaugenommen habe ich eigentlich nur mitbekommen, daß es Zähne vom Himmel geregnet haben soll. Und irgendwie beschäftigte es mich auch viel mehr, daß ich nie verstehen werde, warum man an Matratzen keine Griffe annäht. Je größer sie sind, um so schwieriger wird es, die richtig anzupacken und fortzubewegen, zumal man ja nirgends ganz mit der Hand drum kommt und dadurch immer abrutscht. Aber vielleicht stelle ich mich auch einfach zu blöd an. So langsam habe ich jetzt aber keine Wände mehr, die ich streichen kann, um mich von meiner Klinik-Zwickmühle und Entscheidungsschwäche abzulenken.

Die Deutschlehrerin

Als bereits fast der gesamte Schultag an der POS vorbei ist, nur eine Stunde fehlt vielleicht noch für andere, aber nicht für mich, kommt die Deutschlehrerin (die damals schon alt war, bzw. alt aussah) hektisch in das Lehrerzimmer(?) gestürzt, in welchem ich mich, obwohl Schüler, gerade allein befinde. Sie versucht mir etwas zu erklären, aber während sie genervt herumhantiert, verstehe ich sie die ersten beiden Male nicht und trete näher an sie heran indem ich sage: "Ich verstehe Sie akustisch nicht." Erst jetzt schaut sie mich an und sagt mir, daß sie irgendwelche Vertretungsstunden machen sollte und viel zu spät gekommen ist. Die Stunden sind schon vorbei. Mir fällt ein, daß ich gehört hatte, es sollte irgendeine Vertretung bei ihr stattfinden, aber in meinem Unterricht war das wohl nicht. Während wir uns unterhalten, hat sie ihren Arm zu einer leichten Umarmung um mich gelegt und ich erwidere diese leichte Umarmung unbeschwert. Irgendwann fällt mir auf, daß sie auf einmal ziemlich gute Laune zu haben scheint, im Gegensatz zu eben noch, denn sie lacht mich dauernd an, und daß sie mich nicht mehr losläßt - immer wenn sich die Umarmung lockert, erneuert sie sie wieder. Schließlich beginnt sie mich sogar auf die Nasenspitze zu küssen und ich denke bei mir: Jetzt ist aber mal gut! Ich wünsche ihr einen schönen Tag, worauf sie dann tatsächlich losläßt und endlich geht und ich frage mich: Was war das denn?